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Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen

Titel: Osteopathie: Sanftes Heilen mit den Händen
Autoren: Christoph Newiger
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impfen und führen ggf. sogar Operationen durch. Die für die Osteopathie so typische Diagnose und Behandlung mit den Händen steht nicht mehr im Vordergrund.
    In Europa entwickelt sich die traditionelle Osteopathie weiter.
    Anders in Europa, wo sich die Osteopathie gemäß ihren Ursprüngen als eine rein manuelle Form der Medizin weiterentwickeln konnte. Deshalb lässt sich die in Europa um den kraniosakralen und viszeralen Bereich ergänzte ganzheitliche Form der Osteopathie auch als traditionelle Osteopathie bezeichnen.
    Nach England gelangt die Osteopathie in den fünfziger Jahren des 20. Jahrhunderts auch nach Frankreich. NebenEngland und Frankreich zählt sie mittlerweile auch in Belgien zu den anerkannten Therapieformen. In Deutschland wird die Osteopathie seit Ende der achtziger Jahre im Rahmen einer fünfjährigen Fortbildung meist berufsbegleitend unterrichtet. In Österreich wird seit 1991 osteopathisch ausgebildet.
    Die Osteopathie ist eine junge Medizin.
    Trotz ihres mehr als 120-jährigen Bestehens gilt die Osteopathie als eine junge Medizin, in der sehr viel geforscht wird. Um es mit den Worten ihres Entdeckers Andrew Taylor Still auszudrücken: »Die Osteopathie ist ein großes, unbekanntes Meer und bisher haben wir uns nur mit ihrer Ebbe vertraut gemacht.«

Den Selbstheilungskräften helfen
    Die Osteopathie stellt eine neue Form der Medizin dar, die nicht den Anspruch erhebt, heilen zu können, sondern sich bewusst darauf beschränkt, die Selbstheilungskräfte des Körpers zu aktivieren. Eine sanfte Medizin, die auf dem Wissen der Anatomie und Physiologie aufbaut und neue Schwerpunkte setzt.
    Für die Osteopathie ist Gesundheit eine Art Gleichgewicht, das immer wieder neu gesucht werden muss.
Die vier Säulen der Osteopathie
    Ihr Verständnis vom menschlichen Organismus, von Gesundheit als einer Form des Gleichgewichts, von der Entstehung von Krankheiten und der Möglichkeit, diese zum Abklingen zu bringen, unterscheidet die Osteopathie wesentlich von der gängigen Schulmedizin. Die Osteopathie baut auf vier unterschiedlichen Säulen auf. Wer die Osteopathie als eine neue Form der Medizin verstehen will, muss diese Grundpfeiler kennen.
Gefäßsysteme und Leitungsbahnen
    Wenn sich Leben in Form von Bewegung zeigt, stellt sich die Frage, was die Bewegung der einzelnen Muskeln, Faszien, Organe und anderer Gewebestrukturen überhaupt erst ermöglicht. Es sind die Gefäßsysteme und die Leitungsbahnen. Sie durchdringen jede Struktur und gelangen bis zur einzelnen Körperzelle.
Die Aufgaben der Gefäßsysteme und Leitungsbahnen
    Das Gewebe wird über den Blutkreislauf mit allem versorgt, was für seine Funktionsfähigkeit wichtig ist.
    Lebendes Gewebe muss, damit es funktionieren kann, kontinuierlich und ausreichend versorgt werden, sonst erkrankt es. Die Versorgung erfolgt größtenteils über den Blutkreislauf. Das Herz sorgt mit pumpenden Bewegungen für den notwendigen Druck und treibt stoßweise sauerstoffreiches Blut in die Aorta und von dort weiter in die großen Arterien. Über den so genannten großen Kreislauf gelangt das Blut durch Arterien, Arteriolen und Kapillaren bis in das zu versorgende Gewebe. Hier findet der Austausch statt, werden Sauerstoff, Nährstoffe, Hormone und Enzyme abgegeben und Schlackenstoffe wie Kohlendioxid und harnpflichtige Substanzen aufgenommen.
    Große Moleküle wie Eiweiße und Fettstoffe werden von der Lymphe über die Lymphgefäße abtransportiert. Das venöse Blut fließt über Venolen und Venen zum Herzen zurück. Venenklappen verhindern einen ungewollten Rückfluss. Das Kreislaufzentrum im Gehirn sowie Sympathikus und Parasympathikus des vegetativen Nervensystems steuern Herztätigkeit und Blutkreislauf. Hormone können zusätzlich regulierend eingreifen.
    Der Blutkreislauf bildet zusammen mit den ihn steuernden Mechanismen ein ausgefeiltes System, das in nahezu jeder Situation die kontinuierliche und ausreichende Versorgung des Gewebes gewährleistet, gleich ob wir schlafen oder Sport treiben, uns gesund fühlen oder mit Fieber im Bett liegen.
    Ohne die Gefäße des Blutkreislaufs könnten die Selbstheilungskräfte nicht wirksam werden.
    Doch die Gefäße des Blutkreislaufes haben noch eine weitere lebenswichtige Aufgabe zu erfüllen. Sie ermöglichen es den Selbstheilungskräften, wirksam zu werden. Nur wenn deren Zirkulation über die Gefäßsysteme möglich ist, können Bakterien abgewehrt und Entzündungen abgebaut werden, können sich Wunden schließen,
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