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Orphan 2 Juwel meines Herzens

Titel: Orphan 2 Juwel meines Herzens
Autoren: Karyn Monk
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ich hinunter und holen Ihnen einen Tee. “
    „Ich nehme Ihren Mantel und das Hemd mit. Vielleicht kann ich die Blutflecken auswaschen und die Löcher stopfen. Nur keine Sorge, wir finden sonst bestimmt noch etwas anderes für Sie zum Anziehen“, verkündete Eunice. „Vielen Dank. “ Harrison konnte kaum sprechen. „Höflich, was? “ meinte Violet, als Eunice und Doreen hinausgegangen waren. „Drückt sich so gewählt aus wie ein vornehmer Herr. “
    „Der Schatten ist kein feiner Pinkel“, widersprach Flynn, der dies offenbar für eine Beleidigung hielt, „sondern einer von uns. “
    „Das ist er ja vielleicht mal gewesen“, entgegnete Annie. „Aber jetzt redet er viel zu geschwollen daher. “
    „Er ist ein Dieb, oder etwa nicht? “ Violet blickte Charlotte fragend an, damit die den Streit entschied. „Flynn hat doch erzählt, wie Sie ihn erwischt haben, als er Lady Chadwicks Juwelen mitgehen lassen wollte! “
    „Ja, er hatte vor, eine Kette zu entwenden, aber dann kam ich herein. “ Charlotte legte dem Verwundeten besorgt noch eine Decke über. Das Laudanum wirkte bereits, und er zitterte nicht mehr so furchtbar. Dennoch, vielleicht war ihm noch kalt. Fürsorglich steckte sie die Decke unter der mit Federn gefüllten Matratze fest. Diesmal blieb auch seine muskulöse breite Brust nicht frei. Noch immer trug er die schwarze Maske, die sein Gesicht verbarg, und eine Mütze. Sein Atem ging ruhig und gleichmäßig, und die Augen waren geschlossen - offenbar war er endlich eingeschlafen.
    „Dann gehört er doch zu uns“, sagte Violet.
    „Mir ganz gleich“, erwiderte Ruby, die jetzt mit dem Teetablett in Händen eintrat. „Aber ich wette, er sieht unter dieser Maske schrecklich gut aus. “
    „Woher willst du das denn wissen? “ erkundigte sich Violet.
    „Schau dir seine Hände an“, kam die Antwort. „Sie sind sauber - und dabei weder rau und fleckig noch blass und weich. Er wäscht sie oft und feilt sich die Nägel. Auf solche Sachen achtet nur ein ganz wunderbarer Mann. “
    „Ich mag Männer, die baden“, stimmte Annie zu. „Und sich auch ab und zu die Zähne putzen. “
    „Ich kenne Mädchen, die sich nicht von Kerlen küssen lassen, wenn denen die Zähne im Maul faulen“, erzählte
    Ruby. „Ich habe gehört, davon wird man sonst schneller krank, als wenn der Kerl sein Ding in “
    „Jetzt ist es aber genug! “ unterbrach Oliver streng, der eben im Türrahmen erschien. „Von solchen Sachen spricht man nicht, wenn Flynn oder Miss Charlotte dabei sind. “ Der Kleine zuckte die Schultern. „Da hab ich schon schlimmere Geschichten gehört. “
    „Schon gut, Oliver. “ Es rührte Charlotte, wie sehr der Alte sie vor allem zu beschützen trachtete. „Annie, Ruby und Violet hatten eben ein schweres Leben, bevor sie hierher kamen. Wenn sie ab und zu darüber reden möchten, sollen sie das ruhig tun. Nur wer die Vergangenheit nicht verschweigt, kann sie überwinden. “
    „Tut mir Leid, Miss Kent“, entschuldigte sich Ruby sichtlich betrübt. „Ich vergesse manchmal, mich anständig auszudrücken, wenn Sie in der Nähe sind. “
    „Eine feine Dame wie Sie darf darüber gar nichts wissen“, sagte Violet. „Das ist nicht richtig. “
    Schweigend zupfte Charlotte die Decke über dem anscheinend schlafenden Schatten zurecht. Seit ihrer entsetzlichen Jugend waren viele Jahre verstrichen. Haydon und Genevieve hatten sie danach liebevoll aufgezogen und von allem Bösen abgeschirmt. Doch die bessere Gesellschaft und deren Hang zu gemeinem Klatsch hatten Charlotte weder in London noch in Schottland gestattet, die hässliche Vergangenheit endgültig zu vergessen. Trotzdem widersprach sie Violet nicht, als diese sie als feine Dame bezeichnete.
    Immerhin mache ich kein Geheimnis aus den dunklen Seiten meines Lebens, dachte Charlotte und schluckte.
    Sie sprach nur nicht gern darüber.
    Lautes Klopfen an der Eingangstür riss Miss Kent aus ihren trüben Gedanken.
    „Das ist bestimmt die Polizei“, stellte Oliver fest. Emst blickte er Charlotte an. „Am besten gehen Sie hin und zeigen ihnen, dass Sie sicher wieder daheim sind, Mädchen. Erzählen Sie ihnen, dass der Schatten während der Fahrt in der Nähe der Waterloo Bridge aus der Kutsche gesprungen ist. Wir sind dann so schnell wie möglich heimgekommen. “
    „Was machen wir, wenn sie das Haus durchsuchen wollen? “ Ruby wies mit dem Kinn auf den schlummernden Schatten.
    „Ich werde es nicht erlauben“, antwortete
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