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Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)

Titel: Orden der Verderbnis - Thriller (German Edition)
Autoren: Roy Ebstein
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Sie selbst, Herr Staatsanwalt, zitierten ja vorhin
daraus die Passage: ‚und wenn ich sie nicht öffentlich umbringen kann, so
werde ich das mit einem vergifteten Kelch‘ tun. Zielinski war selbstverständlich
bekannt, dass Nagy ein Faible für Kegelschnecken und deren Gift hatte. Man kann
sagen, dass er eine Leidenschaft für die Schönheit und Anmut dieser Tiere
entwickelte, dass sich ins Maßlose steigerte. Nach allem was wir wissen, war er
besessen von dem Gedanken, seine Opfer so lautlos und präzise zu töten wie eine
Kegelschnecke. Schließlich war es Zielinski selbst, der ihm ein Stipendium in
Australien besorgte. Hier wurde seine Leidenschaft für die australische Natur
geweckt. Vielleicht fand er die Art und Weise, wie seine Brüder dahinschieden,
sogar amüsant. Das ist aber Spekulation. Auf jeden Fall bestärkte Zielinski
Nagy darin, das Gift zu verwenden und so vorzugehen, wie dieser es tat.“

       57
     
    +++ Mittwoch, 17. Oktober - 9.20 Uhr · Wohnung von Verena Sonnenberg, München +++
     Der
Frühstückstisch war gedeckt und in der Küche duftete es nach frischem Kaffee.
Ben hatte neben dem Brotkorb mit den frischen Brötchen eine Blumenvase mit
einem kleinen Strauß roter Rosen platziert. Verena hatte bereits an dem kleinen
Tisch in der Küche Platz genommen, als er ihre Tasse mit dem duftenden Kaffee
füllte. Als Ben sich zu ihr setzte, nahm er ihre Hand und sagte:
    „Ist
das nicht schön? So etwas habe ich in den letzten Jahren sehr vermisst. Ein
gutes Frühstück mit einer wunderschönen Frau. Was will der Mensch mehr?“
    Er
küsste zärtlich ihre Hand. Verena lächelte. Es fühlte sich gut an, wieder
jemanden an ihrer Seite zu haben, auf den man sich verlassen konnte. Sie würden
gemeinsam einen neuen Start wagen und sie war sicher, dass sie eine sehr schöne
Zeit vor sich hatten. Sie waren so verliebt ineinander, dass keiner von beiden
einen Blick auf die Zeitung warf, die auf dem freien Stuhl lag. Bald waren sie
im Schlafzimmer verschwunden …
    Auf
der Titelseite des Boulevardblattes war zu lesen:
    Weißer
Rauch – Zehntausende jubeln in Rom
    Dienstag,
16. Oktober
    Rom/Apa. Im fünften Wahlgang haben die 115
Kardinäle einen neuen Papst
gewählt. Habemus papam! Nach dem fünften Wahlgang des Konklaves stieg weißer
Rauch über der Sixtinischen Kapelle in Rom auf - das Zeichen dafür, dass die
erforderliche Zweidrittelmehrheit für einen Kandidaten zustande gekommen ist.
Sekunden später läuteten die Glocken des Petersdoms. Tausende Menschen
verfolgten am Abend auf dem Petersplatz in Rom die Zeremonie und jubelten, als
sie die Farbe des Rauches sahen: weiß, weiß, weiß!
    Das
Konklave gehörte zu den kürzesten in der Kirchengeschichte. Erst am späten
Dienstagnachmittag hatte die streng abgeschottete Wahlversammlung begonnen. In
den vorigen Wahlgängen hatte keiner der Purpurträger die nötigen 77 Stimmen
erhalten. Die Wahl war notwendig geworden, nachdem Papst Gregor XVII am
Donnerstag der vergangenen Woche seinen schweren Leiden erlegen war.
    Mit Papst Johannes XXIV sitzt zum ersten Mal
ein Jesuit auf dem Heiligen Stuhl. Es wird sich in den
nächsten Monaten zeigen, welchen Einfluss dieses Novum auf die katholische
Kirche haben wird und ob der Jesuitenorden seinen Einfluss erhöht.
    Die
Meldung, dass das als ‚Schwarzer Papst‘ oder ‚General‘ bekannte Oberhaupt der
Jesuiten, Hans-Peter Keilbach,  am Dienstag von seinem Amt zurücktrat, wirkt da
schon fast wie eine Randnotiz. Wie ein Sprecher des Jesuitenordens mitteilte,
wird in Kürze in einem internen Konklave darüber beraten, wer die Nachfolge des
schwarzen Papstes antritt.
    Insider
halten eine weitere Sensation für möglich. So wird öffentlich darüber
spekuliert, ob der bis dato als Favorit gehandelte Jacob Kardinal Zielinski aus
München, neben seinem neuen Amt als weißer Papst, auch dieses Amt übernimmt. Im
Hauptsitz der Gesellschaft Jesu (Compagnia di Gesù – Curia Generalizia) herrscht
seit gestern reges Treiben, alles zur höheren Ehre Gottes.

EPILOG
     
    Den
Teufel spürt das Völkchen nie,
    und
wenn er sie beim Kragen hätte. (Faust I, Mephisto)
     
    Johann Wolfgang von Goethe

ANHANG
     
    LISTE EHEMALIGER JESUITENSCHÜLER
     
    ·                       Voltaire
(Französischer Schriftsteller)
    ·                       Alfred
Hitchcock (Britischer Filmregisseur u. Filmproduzent)
    ·                       James
Joyce (Irischer
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