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Opfermal

Opfermal

Titel: Opfermal
Autoren: G Funaro
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geringer Mengen Drogen in den Staaten. Nichts Schwerwiegendes jedoch, und er schien ehrlich geworden zu sein: Hatte eine Frau und drei Kinder zu Hause in Mexiko, arbeitete als Geschirrspüler in einem Restaurant im Zentrum von Raleigh und schickte das Geld jeden Monat nach Hause.
    Markham nahm ein Foto der Opfer zur Hand: nackt, Seite an Seite, aufgespießt wie Donovan, die Köpfe mit derselben schwarzen Schnur an die Stangen gebunden. Anders als bei Donovan war die Schnur jedoch straff um ihre Wangen gebunden, was dazu führte, dass ihre toten, offenen Augen starr geradeaus blickten und ihren Gesichtern einen seltsam gequetschten Ausdruck verlieh, der Markham an die Zeitlupenaufnahmen von Sylvester Stallone als Rocky erinnerte, wenn er einen Treffer ins Gesicht bekam.
    »Von seinen Vorstrafen abgesehen ist Guerrera ein bisschen ein Rätsel«, sagte Gates. »Er war noch nicht sehr lange in Raleigh. Wohnte mit einem Cousin und zwei anderen Männern zusammen, lauter Illegale, alle schickten ihr Geld an die Familien in Mexiko, alle scheiden als Verdächtige aus. Guerreras Cousin ist noch hier, aber die beiden anderen Männer haben sich aus dem Staub gemacht. Die Polizei von Raleigh hat die Sache an die Einwanderungs- und Zollfahndung übergeben.«
    »Der kleine Rodriguez war anscheinend ein zielstrebiger Bursche«, sagte Markham, während er las. »Gute Noten in der Schule, hatte vor, am Community College Computertechnik zu studieren, steht hier.«
    »Er hatte außerdem einen Aushilfsjob bei Best Buy und erzählte der Familie, dass er am Mittwoch- und Samstagabend in einem mexikanischen Restaurant in der City arbeitete. Die Polizei von Raleigh hat es überprüft und herausgefunden, dass der Restaurantjob Schwindel war. Er taucht nirgendwo auf. Was die Möglichkeit einer Drogenverbindung offenließ. Sie haben die Handyrechnungen des Jungen überprüft und ein paar Anrufe von nicht zurückzuverfolgenden Prepaidkarten gefunden. All das ist bei Drogendealern heutzutage Standard, aber sie konnten nichts beweisen. Dessen ungeachtet sieht es aus, als hätte seine Samstagabendbeschäftigung den Jungen das Leben gekostet, was immer es war.«
    »Was ist mit dem Bruder des Jungen?«, fragte Markham. »Hier steht, Rodriguez hat eine elfjährige Schwester und einen fünfzehnjährigen Bruder. Das ist das Alter, in dem die Banden meist anfangen, ihre Leute zu rekrutieren, oder?«
    »Da ist nichts. Die Familie, die Kinder sind am Boden zerstört. Die Eltern sind von Fox Run weggezogen mit ihnen, in eine andere Wohnanlage im Norden von Raleigh. Alles Sackgassen seit Anfang März. Natürlich hat Raleigh die M S -13-Theorie aufgegeben, jetzt, da sie die Sache an uns überstellt haben, aber wer weiß, was passiert, wenn die Medien Wind von den Ähnlichkeiten zwischen den Taten bekommen.«
    »Wie sieht es mit einer möglichen Verbindung zwischen Donovan und den Latinos ohne Beteiligung durch Dritte aus?«
    »Das wird erforscht, ja, aber nichts bisher.«
    Markham blätterte die Donovan-Akte wieder durch.
    »Sie finden das, was Sie suchen, am Ende«, sagte Gates.
    Der forensische Bericht des FBI . Alan Gates kannte seinen früheren Schüler gut. Er wusste, er würde als Nächstes nach dem wahren Grund suchen, warum sein Chef beschlossen hatte, ihm so früh am Morgen einen Besuch abzustatten – die Antwort auf Markhams: »Warum ich?«
    »Das Büro in Charlotte hat ein gutes Team«, sagte Markham schließlich. »Und ich habe von Andy Schaap gehört – er war einer der besten Forensik-Spezialisten weit und breit, bis er nach der Neuorganisation den Leitungsposten in Charlotte übernahm. Die Gerichtsmedizin war immer anständig eingerichtet, wo Schaap bisher gearbeitet hat. Der vorläufige gerichtsmedizinische Bericht enthält keine handfesten Beweise. Kein Samen oder Speichel, keine DN A -Spur. Nichts, was der Mörder hinterlassen hat, außer – stimmt das? Rückstände von Ajax ?«
    »Ja. Sieht aus, als hätte unser Mann den Anwalt sauber geschrubbt. Hört sich das nach einem Treffer für Sie an?«
    »Und die anderen? Hat der Gerichtsmediziner bei denen auch etwas gefunden?«
    »Keine Rückstände von Ajax, nein. Der Täter hat sie einfach erschossen und aufgespießt, aber es sieht aus, als hätte er sie tatsächlich sauber gemacht. Der Gerichtsmediziner hat Spuren von Wasser in ihren Ohrkanälen gefunden.«
    »Um seine Spuren zu verdecken?«
    »Vielleicht.«
    »Aber ein bisschen zu klischeehaft, zu einfach, wenn wir metaphorisch von
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