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Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)

Titel: Operation Genesis (Ein Delta-Team-Thriller) (German Edition)
Autoren: Jeremy Robinson
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Richtung auslösen. Und wenn sie nicht von den Trümmern erschlagen wurden, die diese Wasserwand vor sich hertrug, würde der Fluss, jetzt durch den in sich zusammengestürzten Berg blockiert, plötzlich versiegen, was sie zur leichten Beute für die alten Mütter machte.
    King richtete den Blick auf das Ufer, und da sah er die Rettung nahen. Ein Teil des Steilufers war abgerutscht und bildete jetzt einen langen Strand auf der Seite gegenüber den Neandertalerfrauen. Er schätzte ab, wie weit sie schon gekommen waren und in welche Richtung der Fluss hier verlief, und entdeckte schließlich einige Objekte am Ufer – einen verrottenden Weidenkorb, ein zerfetztes T-Shirt und ein halb unter Wasser liegendes Kanu.
    Anh Dung. Hier musste es sein.
    »Dorthin!«, schrie King und zeigte ans Ufer.
    Während die sechs Mitglieder des Schachteams auf das Ufer zuhielten, kreischten und schrien die alten Mütter, die offenbar nicht schwimmen konnten.
    »Rook!«, schrie die Rote. »Du Vater! Rook!«
    Dann waren sie verschwunden, rannten wahrscheinlich so schnell wie möglich zum nächsten umgestürzten Baum, der ihnen als Brücke dienen konnte. In null Komma nichts würden sie wieder da sein. Das Schachteam kroch an Land, doch da umspülte bereits eine erste kleine Flutwelle ihre Füße.
    Rook warf einen Blick zurück. »Lauft, lauft, lauft!«
    Während Bishop Knight auflas und mit ihm losrannte, stapften die anderen mit wackligen Knien durch den Sand hinauf in den Dschungel, gerade noch rechtzeitig, bevor eine Wasserwand den Fluss herabstürzte und den Uferstreifen mit sich riss. Ein Brausen erfüllte den Urwald. Dietosenden Wassermassen traten über die Ufer. Bäume knackten, und welkes Laub wurde mitgerissen, während der Fluss sich in den Dschungel ergoss.
    Sie rannten weiter, ohne die herannahende Wasserwand zu sehen.
    Aber Sara konnte sie spüren. Gewaltig und schnell, gebremst zwar durch Hunderte von Baumstämmen, doch unaufhaltsam.
    »Schneller!«, drängte sie, als sie merkte, dass das Wasser sie einzuholen drohte, unsichtbar in der Dunkelheit. Aber sie spürte noch etwas anderes – die Hybriden. Nach dem ersten Schock hatten sie die Jagd wieder aufgenommen. Und lechzten nach Rache.
    Als die ersten Spritzer kalten Wassers an Saras Füßen leckten, hatte sie plötzlich das Gefühl, die Erde würde sich unter ihr aufbäumen. Sie stolperte einen Hang hinauf, wobei sie sich immer wieder in das Gemisch aus durchnässter Erde und losen Blättern krallte, um nicht abzurutschen. Endlich war sie ganz aus dem Wasser heraus, ließ sich flach auf den Bauch fallen und holte mehrmals tief Luft.
    King streckte ihr die Hand entgegen. »Noch nicht«, sagte er und zog sie wieder auf die Füße.
    Sie rannten weiter, und dann, so plötzlich, wie der Fluss sie aus dem Berg geschwemmt hatte, waren sie aus dem Dschungel heraus und erreichten eine Lichtung. Blitze erhellten die Szenerie – ein mit mannshohem Gras bewachsenes Feld. Eine Abfolge von leuchtend orangefarbenen Fähnchen, die Bishop vor Tagen angebracht hatte und von denen jedes einzelne eine Landmine markierte, führte zwischen den Halmen hindurch. Das Feld war voll davon.
    »Folge den Markierungen«, sagte King, »aber tritt nirgendwo auch nur in die Nähe von ihnen.«
    Sie verließen die Deckung des Dschungels und drangenin das hohe Gras ein, dem peitschenden Regen und Wind und den Hybriden ausgeliefert, die ihnen auf den Fersen waren.
    Freudiges Gejohle wurde laut. Die Hybriden kamen.
    Von rechts erklang ein dumpfes Brüllen, gefolgt von einem Schrei: »Rook!«
    Red und die alten Mütter hatten den Fluss noch vor der Flutwelle überquert. Das Schachbrett war aufgestellt, die Figuren machten ihre Züge.
    Das hohe, feste Gras klatschte Sara beim Laufen ins Gesicht, immerhin eine kleine Ablenkung von den Schmerzen im Rücken, wo der unterirdische Fluss sie gegen die Höhlendecke geschmettert hatte. Sie versuchte, sich auf den Wegweiser vor sich zu konzentrieren – Rooks nackten weißen Rücken.
    Plötzlich sah sie ihn einen Satz in die Luft machen. Als er wieder landete, tauchte ein orangenes Fähnchen zwischen ihnen auf. Sara war schon zu nah dran, daher kam sie beim Absprung ins Stolpern und stürzte. Als sie aufblickte, sah sie King über eine kleine Erhebung springen, auf die sie beinahe draufgefallen wäre. Er half ihr hoch und schob sie vorwärts. Das Gras am Rand des Feldes rauschte auf, als die Verfolger hineinrannten.
    In dem von Rook und Queen frei getrampelten Pfad
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