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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)
Autoren: Michael Wagner
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durch die Straß en. Trank einen Kaffee im Café Göttlich. Die Sonne war gänzlich aus dem herbstlichen Nebel herausgetreten. Hell saß an einem kleinen Tisch hinter dem Fenster und beobachtete die Leute. Gegenüber war eine Buchhandlung. Die Menschen standen an den Auslagen und betrachteten die Angebote. Das Café lag in der Fußgängerzone, ein paar Meter weiter war der Eingang zum Uni-Hauptgebäude. Eine Straße nur lag dazwischen. Ein Bus brummte leise vor der Fußgängerampel. Die Ampel sprang um, der Bus fuhr los. Als er hinter dem Haus verschwunden war, war es wieder ruhig in der Fußgängerzone. Hell blinzelte über seine Zeitung hinweg.
    Jeder Fall hatte einen eigenen Rhythmus, jeder war unterschiedlic h. Doch es gab einen Zeitpunkt, da waren sie alle gleich. Dieser Zeitpunkt war jetzt. Vor der ersten Bestandsaufnahme. Danach hatte der Fall eine Richtung. Man ermittelte in diese Richtung. Und es ging meist nicht mehr zurück oder es nahm eine völlig andere Wendung. So etwas passierte nicht. Hell war gespannt, wohin dieser Fall treiben würde. Drei Morde. Eine hohe Anfangshürde. Dazu musste Hell topfit sein. Er war es aber nicht. Das eine Problem war Christoph. Würde er nach der Klinik clean bleiben? Es würde sich zeigen.
    Doch was ihn viel mehr beschä ftigte, war etwas anderes. Er dachte viel an Doktor Leck. Ja, zugegeben, er war ihr total dankbar für ihre kompetente Hilfe. Doch da war etwas anderes. Hell hatte sich eingestehen müssen, dass er nicht aus Dankbarkeit an sie dachte. Er hatte Gefühle für sie. Hell hatte sich verliebt. Das machte ihm Angst. Das letzte Mal war er verliebt in Christophs Mutter. Das war über 25 Jahre her. Ein halbes Leben. Sein halbes Leben. Und jetzt wieder. Ungewohnt. Unsteuerbar. Unberechenbar. Das Leben. Das alles verunsicherte ihn. Dazu kam noch erschwerend, Doktor Leck hatte keinen Schimmer von seinem Dilemma. Und er hatte nicht die geringste Idee, wie er damit umgehen sollte. Mit Frauen hatte Hell nie Probleme gehabt, doch war er nie die treibende Kraft. Hell war nie ein Frauenheld gewesen.
    Seine Frau hatte ihn als Teenager angesprochen. Was ihm nicht unangenehm war. Er hatte schon lange ein Auge auf sie geworfen. Ohne das sie es bemerkt hatte. Damals war alles einfacher. Man hat te fast ständig Kontakt durch die Schule gehabt.
    Doch jetzt?
    Er hätte Doktor Leck zwar anrufen können, doch hätte er sich erklären müssen. Seinen Sohn als Grund vorzuschieben, das klappte höchst wahrscheinlich nicht mehr lange. Sie lebte in Frankfurt. Er lebte in Bonn. Wenn er sie gerne um sich haben wollte, so musste sie wissen, warum. Und da lag das Problem.
    Hell hatte eine Idee. Wie wä re es, wenn er sie als psychologischen Berater mit in den Urlaub nähme? So könnten sie Zeit miteinander verbringen. Er war sich aber sicher, dass Doktor Leck das aus eben genau diesen psychologischen Gründen verneinen würde. Aber ein Versuch war es wert. Auch mangels einer besseren Idee.
    Er faltete die Zeitung zusammen, zahlte seinen Kaffee. Auf dem Weg zum Prä sidium war sein Gang schon weitaus beschwingter.
     
    *
     
    Doktor Beisiegel bediente mit ihrem linken Bein die Kniehebelmischbatterie des Seziertisches. Sie wusch sich die Hände. Die Sektion der drei Frauen war beendet. Sie konnte dem Schrecken den Rücken kehren. Jetzt wartete Kommissar Hell mit seinem Team auf die Ergebnisse. 
    Es war halb zwei Uhr, als sie sich auf den Weg in den Besprechungsraum machte. Ihre Assistentin hatte die Kugeln, die sie aus den Schä deln der drei Frauen entfernt hatte, in die KTU gebracht. Ebenfalls den kleinen, silbernen Ring, den eine der Frauen getragen hatte. Dort kümmerte sich Seib persönlich um die Untersuchung. Aber auch er hatte eine aufregende Neuigkeit für die Medizinerin.
    Aufzug, zweite Etage. Die letzten Schritte den Gang entlang bi s zu dem Besprechungsraum. Sie öffnete die Türe. Das ganze Team nebst Staatsanwalt Gauernack war bereits anwesend.
    „ Wir haben leider keinen Erfolg bei einem Präzedenzfall. Es gibt keinen protokollierten Mord an asiatischen Frauen in den letzten Jahren“, sagte gerade Klauk. Er blickte freundlich zu ihr herüber.
    „ Guten Tag Kollegen, es kann auch keinen Präzedenzfall geben in denen asiatische Frauen getötet wurden. Weil wir es bei den drei Toten keine Asiatinnen vor uns haben.“
    Aufsehen. Alle Augenpaare ware n auf sie gerichtet. „Guten Tag, Frau Kollegin. Sie haben ja interessante Neuigkeiten für uns“, sagte Hell und machte eine
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