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Ohrwuermer und Quallenpest

Ohrwuermer und Quallenpest

Titel: Ohrwuermer und Quallenpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harald Tonollo
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Vorbereitungen.«
    Mit diesen Worten verschwand er wieder im Wohnzimmer. »Danke der Nachfrage, es war sehr schön bei Großtante Pauletta!«, rief Polly ihren Eltern verärgert hinterher.
    »Ach, lass sie doch«, meinte Palme nur. »Wir haben Besseres zu tun.«
    In diesem Moment kam Bruno, der Butler, auf wackligen Beinen durch die Tür zur Terrasse herein.

 

»Oh, die jungen Herrschaften sind aus der Sommerfrische zurückgekehrt. Ich bin untröstlich, dass ich nicht gleich zu Diensten sein konnte, aber ich musste Gunther noch einige Anweisungen erteilen. Es gab Probleme im Garten.« Er holte tief Luft.
    »Dann werde ich nun die Rucksäcke auf die Zimmer tragen.«
    »Auf gar keinen Fall!«, wehrte Polly ab. »Ruh dich lieber aus, Bruno! Wir machen das nachher selbst.«
    Der Butler lächelte erleichtert.
    »Was mit Essen?«, fragte Karla ungeduldig. »Karla hat noch Reste von Schlammfliegenauflauf.«
    Debilius riss erwartungsfroh seine Augen auf.
    »Wir verziehen uns dann mal«, sagte Pampe, klemmte sich den Magia-Drei-Hochglanzdruck unter den Arm und lief mit Palme zur Kellertür.
    »Ach, wohnen Herren Pamphilius und Palmatius jetzt unter die Erde?«, fragte Karla verstimmt.
    »Wusstest du das noch nicht?«, sagte Polly schmunzelnd.
    »Und kleines Pollyxenia übrigens auch.« Sie folgte ihren Brüdern in den Keller und rief: »Pit, ich habe die Kerzen vergessen. Bringst du bitte welche mit?«
    Pit zwinkerte Karla zu und schnappte sich den Kerzenständer von der Anrichte im Flur.
    Karla schüttelte ihren speckigen Kopf. »Oh, was das war Ruhe wundervolle, als alle waren in Sommerfrische! Warum nur sokurz?« Karla zog Debilius hinter sich her in die Küche. »Kommt wenigstens braver Debilius und essen köstlichen Schlammfliegenauflauf von Spezialrezept von Karla? Über vierhundert Jahre alt!«
    »Der Schlammfliegenauflauf?«, fragte Pit entsetzt.
    »Ach, dummes Gast von Pollyxenia! Natürlich Rezept!«, empörte sich die Köchin.
    »Zu schade, dass ich keine Zeit habe«, bedauerte Pit grinsend.
    »Da entgeht mir bestimmt was!«
    Karla machte eine drohende Handbewegung und grummelte:
    »Dummer Mensch, dummer! Komm, braver Debilius! Braver Debilius weiß, was schmeckt gut.«
    Pit schnappte sich schnell Kerzenständer und Streichhölzer, bevor Karla noch richtig sauer werden konnte.

Der Zaubertest
     
    Auf einem wurmstichigen Regal flackerten vier halb heruntergebrannte Kerzen.
    Magia Eins, Magia Zwei und die Kopie von Magia Drei lagen würdevoll nebeneinander auf der alten Truhe im hintersten Kellerraum. Polly, Pit und die Zwillinge knieten ehrfürchtig davor. Hannibal saß leise hechelnd neben Polly.
    Eine magische Atmosphäre herrschte in dem nur spärlich beleuchteten Raum, ganz so, als hätten die drei Zauberbücher längst verschollene Geister zum Leben erweckt.
    »Ein feierlicher Augenblick, findet ihr nicht?«, hauchte Palme.
    »Eher ein gruseliger«, flüsterte Polly. Jetzt wo sie alle drei Bände in den Händen hielten, hatte sie Angst, dass das Zauberexperiment vielleicht nicht gelingen würde!
    Den Zwillingen ging es ganz ähnlich. Auch sie hatten Schiss, dass Pit recht behalten und es tatsächlich mit dem Zaubern nichts werden würde.

     
    Und Pit wiederum fürchtete sich davor, dass die Hoffnung von Pampe, Palme und Polly sich erfüllen und sie plötzlich eine ungeahnte Macht in den Händen halten würden.
    Der Erste, der sich bewegte, war Hannibal. Er streckte sich, schnupperte an der Truhe und hob dann ein Bein.
    »Nicht!«, schrie Pampe und sprang auf. »Ab mit dir in den Garten!« Er schnappte sich den Yorkshire-Terrier und setzte ihn vor die Tür.
    »He!«, rief Polly. «Nicht so grob!«
    »Pampe war doch überhaupt nicht grob«, verteidigte Palme seinen Zwillingsbruder.
    »Ach nein?«, keifte Polly. »Wie würdest du das denn bezeichnen? Liebevoll?«
    »Meine Knie fangen an wehzutun«, versuchte Pit, das Thema zu wechseln.
    »Dann mal los«, sagte Palme.
    »Meinetwegen«, murmelte Polly. »Aber die feierliche Stimmung ist ja wohl hin.«
    »Sollen wir das Ganze vielleicht auf morgen vertagen?«, fragte Pit genervt.
    »Ach Quatsch.« Pampe machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich nehme das jetzt mal in die Hand und schlage vor, wir probieren es noch mal mit Zauberspruch Nummerfünfhundertfünfundfünfzig – das war der Zauber zum Durchdringen von Wänden.«
    »Gute Idee!« Pit war sofort einverstanden. »Außer einer Beule am Kopf kann da zum Glück nicht viel passieren.«
    »Wer weiß?« Polly

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