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Ohne Schmerz - Kein Halleluja

Ohne Schmerz - Kein Halleluja

Titel: Ohne Schmerz - Kein Halleluja
Autoren: Knud Hammerschmidt
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relativ schnell.
    Thomas, Donna und eine Empanada
    Ein Auszug aus meinem Credencial
    Hinter Manjarin

10. Etappe
Von Gonzar nach Palas de Rei (ca. 18km) Ca. 5,5 - 6 Stunden inkl. Pausen
    Gonzar – Hospital da Cruz 4km,- Ligonde 7km, - Areixe 8,5km,, – Palas de Rei 18km,, (insgesamt ca. 200 Höhenmeter Aufstieg und ca. 150 Höhenmeter Abstieg)
    Der Weg führt anfangs an der Strasse entlang bis Castromaior, gefolgt von unbefahrenen Strassen, durch kleine Orte und Dörfer. Wir passieren Hospital da Cruz, vorher wird es noch einmal anstrengend. Es geht bergauf. Hinter dem Dorf Ligonde kommen wir an einem sehr schönen galizischen Kreuz vorbei, die Figuren darauf, eine Pieta der Muttergottes mit Jesus, bilden eine Art keltischen Knoten. Die Landschaft ist abwechslungsreich und urwüchsig. Palas de Rei ist eine angenehme Kleinstadt, der Weg zieht sich etwas. Gut ausgeschildert, auf dem Weg, hinter einer langen Treppe findet sich rechts ein Geschäft für Pilger-bzw. Wandererbedarf.
    Herbergen:
    Ligonde: Christl. Alb. Fuente del Peregrino, 9 Betten, Abendessen, Frühstück
    Arreixe: Alb. Gal., 18 Betten; Küche, Waschm./Trockner
    Portos Priv. Alb. Casa A Calzada, 10 Betten, Rest.;
    Palas de Rei: Alb. Gal.Pabellon de Peregrinos,112 Betten, ca.1km vor dem Zentrum, Küche, Waschm. Trockner; Alb. Gal., 50 Betten, Waschm./Trockner; Priv. Alb. Buen Camino,42 Betten, Rest./Bar, Küche, Wifi, Internet; Priv. Alb. Meson de Benito, 100 Betten, Waschm./Trockner
    Infrastruktur:
    Verpflegung Unterwegs problemlos, in Palas de Rei Supermärkte, Wanderbedarf, Bars, Restaurants, Bancomaten
    Empfehlenswert: Schräg gegenüber des Pilgerbedarfsladens befindet sich ein ganz angenehmes Restaurant. Das Essen ist gut und der Chefkoch spricht recht gut Deutsch.
Reisetagebuch, 20. Mai 2012
Von Gonzar nach Palas de Rei
    Da ich heute keine so lange Etappe vor mir habe, erlaube ich mir den Luxus bis 07.30 h zu schlafen. Die Etappen bis zum 23. Mai und meinem gloriosen Einzug nach Santiago habe ich durchgeplant und die meisten sind vergleichsweise kurz. Theoretisch könnte ich auch schon am Nachmittag des 22. Mai in Santiago sein, aber ich hab´s ja nicht eilig. Ich gönne mir einen Kaffee, packe meinen Rucksack und bin um 08.00h unterwegs. Eine knappe halbe Stunde später lege ich eine kleine Kaffeepause, in einer Bar am Wegesrand ein, vor der Tür stehen die Skulpturen von Don Quijote und Sancho Pansa, die hier auf dem Camino zwar nichts verloren haben, aber dennoch irgendwie Sinn ergeben. Thomas ist schon ein Stück weiter als ich, er will heute noch mal ein paar Kilometer machen. Es ist anders, allein zu laufen. Ich begegne kaum Pilgern, lasse meinen Gedanken freien Lauf. In meinem Kopf nimmt dieses Buch Gestalt an, aus einer Überlegung heraus entsteht ein Gerüst, einzelne Sätze blinken auf, Episoden aus dem bisherigen Reiseverlauf werden in meinem Kopf in Worte gefasst. Dann denke ich mal eine Zeitlang nichts Spezielles, erlaube es meinem Gehirn ein bisschen hin und her zu surfen. Der Himmel ist wolkig, aber blau. In einem Wäldchen mache ich Rast, sitze auf einem Baumstumpf, weit und breit kein Mensch, und meditiere vor mich hin.
    Mein Kopf ist mit nichts anderem beschäftigt, als eine dicke Eiche zu fixieren. Ich versuche einfach mal nichts zu denken, was schwieriger ist, als es sich anhört. Ein Trick hilft mir dabei. Ich verfolge den Weg meines Atems durch meinen Körper, stelle mir vor, wie jeder Luftzug durch alle meine Extremitäten gleitet. Nach kurzer Zeit bin ich in völliger Entspannung versunken. Da fast alles, was ich tue, mit irgendeiner Erinnerung an die Ursprünge meiner Handlungen verknüpft sind, ist es nicht weiter verwunderlich, dass ich mich während der Meditation daran erinnere, wie mein Vater mir vor über dreißig Jahren die Basistechniken des Meditierens beibrachte. Das bewusste Atmen, den Lotussitz, den ich mittlerweile nur noch halb hinbekomme, die Haltung der Hände und das Fixieren eines Punktes in der Ferne, bis die Augen auf Unendlich eingestellt sind. Nach einergefühlten halben Stunde ist mein Kopf leer und mein Herz voller guter Gefühle. Die Fragen, mit der sich viele auf dem Weg befassen, nach Gott und Erleuchtung stellen sich mir nicht. Ich weiß einfach, was das Universum von mir erwartet. Ich bin einfach der, der ich bin. Und so wie ich bin, ist es gut. Punkt. Die bisherigen Erfahrungen auf dem Weg haben mich nur bestärkt und mir insofern weitergeholfen, dass ich die einfachen Dinge wieder mehr zu
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