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Ohne Fleiß kein Reis: Wie ich ein guter Deutscher wurde (German Edition)

Ohne Fleiß kein Reis: Wie ich ein guter Deutscher wurde (German Edition)

Titel: Ohne Fleiß kein Reis: Wie ich ein guter Deutscher wurde (German Edition)
Autoren: Martin Hyun
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die Werbung mit Isas Hauptbotschaft: »Was zählt, ist deine Leistung. Wo du herkommst, ist egal«. McDonald’s ist einfach gut – nicht nur, weil man dort während der Asien-Wochen die Vielfalt Asiens erleben kann.

EIN KOMMENTAR
    F olgenden Kommentar erhielt ich zu einer meiner Kolumnen zum Thema »Mehr Migranten in den höheren Dienst«:
    Es steht nicht jedem an sich in die inneren Angelegenheiten unseres Landes einzumischen. Ein Koreaner schuldet mir noch Geld und ist auf und davon. Auf Kosten deutscher Steuerzahler hat er hier studiert, sich nicht für unsere Kultur interessiert (...) und wollte natürlich in England arbeiten, nicht in Deutschland. Wer so die Würde seiner Nation im Ausland beleidigt, muss sich nicht wundern wenn seinen Landsleuten kein Vertrauen entgegenschlägt. Mit Koreanern bin ich durch. (…) Tut mir leid, das wichtige ist, dass wir Menschen unserer eigenen Nation in die Ämter bringen. Es kann nicht sein, dass fremde Völker sich bei uns breit machen und uns regieren oder man einen Ministerpräsidenten oder Minister hat, der die Frage seiner nationalen Loyalität nicht geklärt hat. Wer Deutscher ist, nämlich jener der einen deutschen Pass besitzt, sollte auch einen deutschen Namen annehmen und keinen Zweifel aufkommen lassen daran, dass er die Interessen des deutschen Volkes vertritt, nicht die von fremden unproduktiven Personen, welche die Sozialsysteme belasten und sich weigern in ihre Länder zurückzukehren, ja nicht mal unsere Sprache beherrschen (…).
    DON

NOMEN EST OMEN
    E inige Zukunftsgewandte versahen das O an der U-Bahn-Haltestelle Kottbusser Tor in der Türkenhochburg Kreuzberg mit einem Umlaut und machten sie so kurzerhand zum Köttbusser Tor, was die Touristen verwirrt, weil sie diesen Namen nicht in ihrem Reiseführer finden. Die Koreaner in Charlottenburg nennen ihren Kiez schon liebevoll Charlottengrad. Auch diesen Ort findet man nirgends in den Stadtplänen Berlins.
    »Zumindest können die Koreaner Charlottengrad fast akzentfrei aussprechen«, meinte meine Bekannte Hyun-jae aus Frankfurt am Main. Denn viele Frankfurter Koreaner lebten in Schwalbach am Taunus. Das W werde meist zu einem I. So bekomme der Ortsname Ähnlichkeit mit dem äußerst beliebten koreanischen Schimpfwort »Schibal«, was übersetzt so viel wie »Fuck« bedeutet. Hyun-jae erzählte mir, sie müsse immer lachen, wenn Koreaner beherzt sagten, dass sie in »Schibalbach« wohnen. Sie lasse sie den Satz gerne mehrmals aufsagen.
    Mein Bekannter Kwang-sun hatte mir mal von seinem hinterwäldlerischen Onkel erzählt, einem Bauern, der eines Tages in die Hauptstadt Seoul reiste. Dort angekommen sprachen alle über die französische Edelmarke Louis Vuitton. Auf Koreanisch »Louis Wie-dong« ausgesprochen, hat das Wort Ähnlichkeit mit dem Ausdruck für »Scheiße«. Kwang-suns Onkel wundert sich bis heute, warum man in der Hauptstadt für »Scheiße« so viel Geld ausgibt.
    Der Zukunft zugewandt ist auch die Komische Oper in Berlin, die ab sofort sämtliche Libretti auf Türkisch übersetzt. Hinter dieser Aktion steckt aber mehr Verstand als Herz. Denn die einheimischen Abonnenten sterben der Oper langsam aus, und auch in diese sonst so homogene Bastion wird die Vielfalt einziehen.
    Eine Bekannte hatte mir einmal von einem Vorfall in der idyllischen Stadt Bad Iburg in Niedersachsen erzählt. Die Stadt mit ihren 11.600 Einwohnern will anderen in Sachen Einwanderungsland in nichts nachstehen – und vor allem nicht zu spät kommen. Auch dort ist die Botschaft Gorbatschows angekommen. In Bad Iburg regiert aktuell ein Oberbürgermeister mit kroatischem Migrationshintergrund. Lange Zeit gab es dort einen zweiten stellvertretenden Oberbürgermeister mit jordanischem Migrationshintergrund und einem muslimischen Vornamen, nämlich Nazih (ausgesprochen Nasi). Die lokale NPD hatte sich anfangs über den Einzug Nazihs ins Rathaus gefreut, bis sie von seinen nicht-arischen Wurzeln erfuhr. Die überschaubare NPD-Bande versammelte sich kurzerhand vor dem Rathaus mit einem großen Transparent, auf dem zu lesen war: »Ein Nazih zu viel!« Trotz der sinkenden Mitgliederzahl geht auch die NPD bei der Aufnahme von neuen Mitgliedern äußerst selektiv vor.
    Mein halbkoreanischer Bekannter mit dem sehr deutschen Namen Udo Ehrenfeld erzählte mir einmal von seinem unvergesslichen Erlebnis bei einem Bewerbungsgespräch in einer Wirtschaftsprüfgesellschaft in München. Bei der Begrüßung sagte der Personalleiter: »Herr
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