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Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Odyssey 01 - In die Dunkelheit

Titel: Odyssey 01 - In die Dunkelheit
Autoren: Evan Currie
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mehrmals war er auf den langen Gängen falsch abgebogen –, schälte er sich aus seinem Fliegeranzug, und der Innenisolierung und warf beides in einen in die Wand eingelassenen Korb. Bald dar­auf stellte er sich unter die Dusche und spülte die letzten Reste der Innenisolierung und den Schweiß des anstrengenden Flugs vom Körper und aus dem Haar.
    Nach der – leider allzu kurzen – Dusche trocknete er sich ab und inspizierte seinen Schrank, in dem, wunderbar geordnet, all die Dinge lagen, die schon vor seiner Ankunft zum Schiff befördert worden waren. Anscheinend hat dieser Kapitänsposten auch seine Vorteile …
    Er holte seine weiße Galauniform heraus und breitete sie auf dem Bett aus. Wie ein völlig neuer Mensch betrat er eine Dreiviertelstunde später die Kommandozentrale.
    Als die riesigen Magnetmasten des Hangars das dreieckige Shuttle in der Schwerelosigkeit stabilisierten, hielt es mit kurzem Nachbeben an. Es dauerte einige Minuten, bis das Fahrzeug gesichert war. Danach schwebten seine Passagiere zum Lift hinüber, stellten sich auf die Stahlplatte, aktivierten ihre Magnetstiefel und warteten auf die Beförderung zu den unteren Ebenen. Schließlich setzte sich die Maschinerie summend in Gang, und die Kabine sank bis zum Flugzeugträgerdeck des großen Mutterschiffs hinunter, wo sie zur Verblüffung der Fahrgäste zwei bewaffnete Wachposten erwarteten. Lieutenant Sean Bermont, ehemaliger Angehöriger der Canadian Joint Task Force 2, trat als Erster vor und reichte dem Marine seinen Dienstausweis.
    »Lieutenant Bermont. Ich soll mich der Kompanie dieses Schiffes anschließen«, erklärte er und zeigte dem Posten das Blatt mit dem Dienstbefehl.
    Nach kurzem Blick auf Dienstbefehl und Ausweis musterte der Posten die Dienstabzeichen des Lieutenants. Gleich darauf bestätigte der Schiffscomputer die Sicherheitsfreigabe und der Marine hakte den Namen Bermont ab. »Alles in Ordnung, Sir. Der Aufzug zu den Decks mit den Habitaten befindet sich zwanzig Meter hinter ihnen. Am besten setzen Sie sich dort unverzüglich mit dem diensthabenden Bordoffizier in Verbindung.«
    Bermont nickte, machte, so gut er es in der Schwere­losigkeit vermochte, auf dem Absatz kehrt und ging zum Aufzug. Er hörte noch, wie in seinem Rücken der nächste Neuankömmling Ausweis und Dienstbefehl vorwies.
    Weston brach derweil zu der Pressekonferenz auf, vor der ihm geradezu graute. Nachdem Commander Roberts ihn am Eingang zur Kommandozentrale empfangen und Weston als neuer Captain alle auf der Brücke Anwesenden begrüßt hatte, wandte er sich Roberts vertraulich zu. »Ich finde, wir sollten die öffentliche Zeremonie möglichst kurz halten. Wir müssen umgehend an die Arbeit gehen«, erklärte er, denn er wollte seine neuen Anweisungen so schnell es ging in die Tat umsetzen. Wegen der Presse musste er bei der Zeremonie zwar mitspielen, fühlte sich jedoch nicht verpflichtet, auch noch Gefallen daran zu heucheln.
    »Ja, Sir. Ich setze mich gleich mit Admiralin Gracen in Verbindung, dann können wir schon mal die öffentliche Übertragung vorbereiten.«
    Weston umrundete den Kommandosessel und ließ sich bedächtig darauf nieder. Ha, wenigstens ist der bequemer als der Sitz in meinem Kampfjäger. Trotzdem … Irgendwie fühlt sich das seltsam an. Er rutschte ein wenig auf dem geräumigen Sessel hin und her, machte sich mit den Displays in Reichweite seiner Fingerspitzen vertraut und überprüfte mehrmals die Sicherheitsvorrichtungen. Schließlich gab er den Versuch auf, sich hier heimisch zu fühlen – so weit war er noch nicht –, und beschäftigte sich mit der vor ihm liegenden Arbeit.
    Während er die Berichte der einzelnen Schiffsabteilungen kurz überflog, fiel ihm auf, dass sich bemerkenswert wenige Dokumente der taktischen Abteilungen mit den Verteidigungssystemen des Schiffs befassten. Er stieß zwar auf interne Zustandsdiagnosen der Waffensysteme, aber es waren nur theoretische Abhandlungen, die sich nicht auf den praktischen Einsatz bezogen. Als Roberts zurückkehrte, ging Weston immer noch die Abwehrsysteme durch.
    »Captain, Admiralin Gracen erwartet Sie zur Verleihung des Kapitänstitels im Konferenzraum.«
    »Na gut, bringen wir’s hinter uns.«
    Kurz darauf nahmen Roberts und Weston den Aufzug zu einem der unteren Außendecks und machten sich auf den Weg zum Konferenzraum, wo Admiralin Gracen sie inmitten von Beratern und zahlreichen Vertretern der nationalen und internationalen Medien erwartete. Mehrere Kameras
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