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Oberst von Huhn bittet zu Tisch (German Edition)

Oberst von Huhn bittet zu Tisch (German Edition)

Titel: Oberst von Huhn bittet zu Tisch (German Edition)
Autoren: Axel Hacke
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Etterem Hungaria
berichtet, in dem es ein Gericht namens »Schweinefleisch Dänemark« gab, eine Seite weiter sogar »Dänemark ohne Fleisch«. U. hatte polnische Verwandte bei sich, die erklärten, das polnische
danie
bedeute »Gericht«, sein Plural sei
dania
, was aber auch »Dänemark« heiße. Also seien
dania z wieprzowniny
einerseits »Schweinefleischgerichte«, andererseits »Schweinefleisch Dänemark«. Und vegetarische Speisen (»ohne Fleisch« also) sind »Dänemark ohne Fleisch«.
    Auf einer interessanten polnischen Internetseite namens
kotlet.tv
fand ich nun, die Vorliebe der Polen für Schweinefleisch betreffend, den schönen Satz: »Die meisten Schweinefleisch essen wir in Wärme um, zum Abendessen, aber es gibt auch in dünnere Scheiben schneiden.«
    Und auf der ebenfalls polnischen Rezeptseite
kuchniabakino.blox.pl
entdeckte ich die ganze Variationsbreite der Schweinegerichte in Polen, nicht nur »Schweinefleisch Dänemark«, sondern auch »Niederländisch Schweinefleisch«, »Fleischbällchen mit Auge« und »Slips in Bäuerlichen« (»Fleisch … in Schmalz anbraten, errötend von beiden Seiten«), ja sogar eine Speise mit dem Titel »Jakobsmuscheln mit Gemüse« wird hier keineswegs mit auch nur einer einzigen Jakobsmuschel zubereitet,sondern wiederum mit Schweinefleisch, Tomaten, Zwiebeln und so weiter sowie einer Zutat namens »Por«.
    Auch »Tauben auf Debreczynsku« kommen vollkommen taubenfrei auf den Tisch, es handelt sich um, nun ja, Schweinefleisch, diesmal mit Würstchen und Kraut, ich zitiere aus dem Rezept: »Wenn Sie noch kein Sauerkraut in Köpfen, hinterlässt einen frischen Verbrennungen, schneiden Sie die Perle, vorbei an der Sauerkraut und verlassen für mindestens mehrere Stunden. Hacken Speck in kleine Würfel schneiden, wytopiin der Pfanne, Grieben zu Hackfleisch hinzufügen. Zwiebeln fein hacken und wütend mit dem geschmolzenen Fett von Speck …«
    Der Text schließt mit dem lapidaren Satz: »In der Frage der Creme auf der Oberseite gießen.«
    Dafür gibt es nun keine Erklärung mehr. Das müssen wir bitte einfach so hinnehmen – und wir tun es auch gern.



Chilli mit Gepäck – oder:
Aus der ambitionierten Rindfleischküche
    W ie sich das Schweinefleisch in seiner Zubereitung durch Vielfalt auszeichnet, so überzeugt uns die weltweite Rindfleischküche mit ihrem Wagemut und ihrer Ambition.
    Großartig zum Beispiel das »Rumsteck mit Kroita«, das Herr B. bei einem Italiener in Berlin fand. Man sieht das vor sich, wie die Kroita (sehr schön hinberlinert, nicht wahr?) da auf dem Teller rumgesteckt sind. Ein bisschen fragt man sich:
worum
denn? Um das Fleisch?
    Noch besser: »Vollgestopfte Eiszapfen des Fleisches badeten in Soße von bechamel« aus dem
Hospederia Restaurant Santuari de Cura
, Familie N. brachte sie von einem verlängerten Wochenende auf Mallorca mit: etwas ganz Besonderes, denn Eiszapfen des Fleisches sind schwer zu bekommen, gerade in der Hitze Spaniens. Und was die Zubereitung angeht: Wer je einen Eiszapfen vollgestopft hat, weiß, wovon ich rede.Übrigens fällt mir dazu das einzige Pferdefleischgericht dieses Buches ein, »Geschnittene Kälte des Pferdes«
(Tagliata fredda di cavallo),
ein Fund am Gardasee, von Frau J. aus Stephanskirchen. Ist das nicht toll? Wir kennen alle schneidende Kälte. Aber geschnittene Kälte? Des Pferdes?
    Fast noch schwieriger zu handhaben: »Filemignon auf einem Bett aus zu erhöhen«. Das las Frau S. auf einer Karte in Dubrovnik, und man kommt aus dem Grübeln nicht mehr heraus. Wie hat der Koch das gemacht, im Bett,
auf dem
Bett? Was hat er überhaupt erhöht? Das Bett? Das Filemignon? Warum erhöhte er es? Kann man ein Filemignon überhaupt noch erhöhen? Ist Filet Mignon nicht schon das Höchste, was uns ein Rind zu bieten hat?
    Vollends rätselhaft, was die Küche des
El Pescador
im Hotel
Gran Bahia Principe
in der Dominikanischen Republik Herrn Z. aus München präsentierte: »Filet des Tieres mit Symphonie von Pilzen und É des Papstes Souffl«. Das klingt seltsam abgebrochen, als habe der Koch beim Verfassen der Speisekarte gegen Ende des Wortes »Soufflé« plötzlich einen verbrannten Geruch aus der Küche gespürt und sei sofort dorthin gerannt. Oder sollte es »Souffleur« heißen? Wobei ein Souffleur auf einer Speisekarte nichts zu suchen hat. Indes: ein Papst ja auch nicht.
    Gab es vielleicht einen Papst, der Souffl hieß? Papst Souffl I.?
    Manchmal hat man allerdings auch das Gefühl, als gebe es bei den
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