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NYLONS: Erziehung eines Diebes: Erotische Phantasien (German Edition)

NYLONS: Erziehung eines Diebes: Erotische Phantasien (German Edition)

Titel: NYLONS: Erziehung eines Diebes: Erotische Phantasien (German Edition)
Autoren: Nora Schwarz
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mit jedem Tag. Sie fühlte sich immer einsamer, und ihre Fantasien wurden immer wollüstiger. Sie träumte von Leidenschaft, Seilen, dunklen Abgründen und zwei starken Armen, die sie festhielten, damit sie nicht in die Tiefe fiel.
    In den nächsten Tagen reifte der Gedanke, sich im Internet umzuschauen. In Oakwood gab es einfach keine Alternative. Als Todd sich in seinem alten in Tarnfarben lackierten Chevrolet Blazer zum Sheriffbüro aufmachte, ging sie in sein Büro, fuhr seinen in die Jahre gekommenen Computer hoch, der mit einer dicken Staubschicht bedeckt war, und wählte sich ins Internet ein.
    Aufgeregt suchte sie nach lokalen Homepages, fand aber nur ein Forum für Farmer. Erst als sie ihr Suchgebiet ausweitete, entdeckte sie die Singlebörse LoveSpot, deren Mitglieder Alleinstehende aus ganz Ohio waren. Auf der Homepage gab es neben Profilen der Kunden auch einen Chat, mit einem eigenen Chatroom für Cincinnati.
    Täglich loggte sich Claire unter dem Nickname Nymphae ein, nachdem sie Mitglied geworden war, aber unter ihren Chatpartnern war nicht einmal jemand, bei dem sie den Wunsch verspürte, sich länger mit ihm zu unterhalten.
    Bis sie Vali traf.
    Schon bei den ersten Zeilen, die er ihr im Flüstermodus schickte, damit ausschließlich sie seine Nachricht lesen konnte, spürte sie ein Kribbeln in ihrem Magen.
    VALI: Du bist auf der Suche nach jemand Besonderem, habe ich recht?
    Claire, die gerade ein Stück von ihrem Schokoriegel abbeißen wollte, hielt in der Bewegung inne, und weitete erstaunt die Augen. Sie fühlte sich, als hätte dieser Fremde direkt in ihr Herz gesehen. Sie legte den Riegel weg und tippte eilig eine Antwort.
    NYMPHAE: Woher willst du das wissen?
    VALI: Ich beobachte dich schon seit geraumer Zeit. Am Anfang hast du dich rege an den Gesprächen beteiligt und warst euphorisch. Später bist du immer ruhiger geworden, bis du dich ganz zurückgezogen und nur noch mitgelesen hast.
    Er hatte sie beobachtet, seit Längerem. Claire ertappte sich dabei, wie sie über die Schulter sah, so als würde dieser Mann vor ihrem Fenster stehen, was natürlich Unsinn war. Sie versuchte sich damit zu beruhigen, dass ihre Begegnung nur in einem virtuellen Raum stattfand und sie sich zurückziehen konnte, wann immer sie wollte. Der Fremde bedeutete keine Gefahr für sie.
    VALI: Hab ich dich erschreckt? Das täte mir leid. Du bist mir einfach aufgefallen, weil du keine Tippfehler machst und Groß- und Kleinschreibung beachtest. Die meisten Chatter sind einfach Schreibbanausen.
    Claire lachte schallend, sie lachte über ihre eigene Dummheit, weil sie sich von diesem Mann verfolgt gefühlt hatte, dabei hatte sie seine Aufmerksamkeit durch eine Banalität erlangt.
    Herzhaft biss sie erneut in den Schokoriegel. Der Geschmack von Erdnüssen, Schokolade und Cornflakes breitete sich in ihrem Mund aus, viele köstliche Kalorien, die sie glücklich machten, zumindest für kurze Zeit, bis zum nächsten Bissen. Seit der Trennung von Morris war sie süchtig nach Süßigkeiten, eine Sucht, die ihr bisher zwei Kilo mehr auf der Waage eingebracht hatte.
    VALI: Du bietest dich auch nicht so freizügig an wie die anderen Frauen, die meinen, sie könnten die Liebe ihres Lebens finden, wenn sie ihre Paarungsbereitschaft signalisieren.
    NYMPHAE: Willst du damit andeuten, ich mache einen prüden Eindruck?
    VALI: Nur zurückhaltend, aber stille Wasser sind bekanntlich tief
    Und er? Was war mit ihm? Claire kitzelte es in den Fingerspitzen. Sie warnte sich davor, sich zu früh Hoffnungen zu machen. Aber nun hatte sie so lange auf einen netten Chatkontakt gewartet, jetzt konnte sie ihm wenigstens eine Chance geben.
    Sie schluckte den Rest Schokoriegel in ihrem Mund herunter, spülte mit Rootbeer nach und rief Valis Profil auf, um mehr über ihn zu erfahren.
    Halleluja, endlich ein interessanter Mann!
    Laut las Claire: „Das Leben ist kurz, und seine Zeit zu verlieren ist eine Sünde. Albert Camus.“ Ein wenig enttäuscht stellte sie nun fest, dass keine persönlichen Angaben über Vali in seinem Profil zu finden waren.
    Sie kam sich ungebildet vor, als sie den Namen Camus googelnmusste, doch was ihre Schul- und Ausbildung betraf, war sie schon immer ziellos gewesen. Sie hatte nicht einmal die Highschool beendet, sondern war bereits ein Jahr früher als Junior abgegangen, weil sie keine Lust mehr gehabt hatte. In Momenten wie diesen bereute sie es. Ihr Dad hatte ihr damals einen Job in der Lane Public Library in Fairfield
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