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Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep

Titel: Nur wenn du mir vertraust - Crombie, D: Nur wenn du mir vertraust - Now May You Weep Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Crombie
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Cocker-Spaniel. Zwar war der Hund ein Weihnachtsgeschenk von Gemma für Kincaid und die Jungs gewesen, aber es war nun einmal Gemma, der Geordie zu Füßen lag.
    »Hallo, Alter«, begrüßte Kincaid ihn und bückte sich, um Geordies seidigen, blaugrauen Kopf zu kraulen. Der Hund wedelte begeistert mit dem Stummelschwänzchen, doch der Blick aus seinen dunklen Augen hatte etwas Vorwurfsvolles. »Vermisst wohl schon dein Frauchen, wie?« Er gab Geordie noch einen letzten Klaps, dann richtete er sich auf und ging in die Küche.
    Wesley stand am Herd, ein Geschirrtuch als improvisierte Schürze um die Hüften geschlungen. Seine dunkle Haut glänzte von der Hitze, die aus der Pfanne aufstieg. »Du kommst aber früh, Mann«, begrüßte er Kincaid. »Ich dachte, am Freitagabend müsstest du im Kittchen Überstunden machen.«
    Kincaid blieb stehen, um über Tobys feines blondes Haar zu streicheln. Der Kleine saß am Küchentisch und malte mit Buntstiften, die Füße hinter die Stuhlbeine geklemmt, die Zungenspitze in tiefer Konzentration zwischen die Lippen geschoben. »Ich hab mich abgeseilt«, sagte Kincaid grinsend zu Wesley. »Das duftet ja fantastisch. Huhn, hab ich Recht?« Als ob er ihn verstanden hätte, erhob sich Sid, der Kater, mit einem behaglichen Räkeln aus seinem Körbchen und kam herangeschlichen, um sich an Kincaids Beinen zu reiben.
    »Mariniertes Hühnerfleisch mit karibischen Gewürzen und Kräuterreis.« Wesley warf Sid einen warnenden Blick zu. »Fast hätte es Katzensteak gegeben, aber der Bursche da hat es zum Glück nicht ganz geschafft, das Hühnchen auszupacken.«
    »Katzendreck, hihi«, kicherte Toby. »Guck mal«, fügte er hinzu und zeigte auf seinen Malblock. »Ich male Mami im Zug.«
    Geistesabwesend legte Kincaid die Post auf dem Tisch ab, während er Tobys Werk begutachtete. Die Eisenbahnwagen waren längliche schwarze Rechtecke mit dicken runden Rädern und großen, quadratischen Fenstern; aus einem davon winkte ein Strichmännchen mit roten Locken. »Die Mama kann ich sehen«, bestätigte er, »aber wo ist denn Tante Hazel? Sie wird böse sein, wenn du sie nicht mitfahren lässt.«
    Während Toby sich wieder über seinen Block beugte, ging Kincaid zum Herd und schielte über Wesleys Schulter auf die brutzelnden Streifen Hühnerfleisch. Er schnupperte genießerisch; dann fiel sein Blick auf die Küchenuhr. »Solltest du nicht schon bei Otto sein?«, fragte er. »Ich wollte dich nicht so lange aufhalten. Und wo ist eigentlich Kit?« Sein Sohn war gewöhnlich bei Wes in der Küche zu finden, wo er ihm beim Kochen über die Schulter sah.
    »Ich hab Otto angerufen, er kommt schon ohne mich klar. Ist nicht viel los im Café heute Abend. Und Kit, der ist heimgekommen und gleich hoch in sein Zimmer gegangen. So kenne ich ihn gar nicht.« Wesley schüttelte ratlos den Kopf, und seine Rastalocken flogen. »Ich wollte nicht einfach gehen. Dachte mir, vielleicht vermisst er Gemma jetzt schon.«
    »Ich geh mal hoch und rede mit ihm«, sagte Kincaid leichthin, doch zugleich krampfte sich ihm vor Sorge das Herz zusammen – wie in letzter Zeit immer, wenn er befürchtete, dass mit den Kindern etwas nicht in Ordnung sein könnte.
    Im Vorbeigehen schaute er kurz in Ess- und Wohnzimmer, die ihm beide unnatürlich sauber und aufgeräumt vorkamen: Bücher und Spielsachen waren in Körben verstaut, die Sofakissen aufgeschüttelt, der Deckel von Gemmas Klavier heruntergeklappt. Alles das Resultat von Gemmas morgendlicher Aufräumaktion, dachte er – es sah aus, als ob sie für einen Monat und nicht nur für ein paar Tage verreist wäre.
    Er ging die breite Treppe hoch und strich dabei mit einer Hand leicht über das Geländer. Oben klopfte er an die halb geöffnete Tür des Jungenschlafzimmers. Das Zimmer gegenüber, das für das Baby bestimmt gewesen war, stand leer – Kit hatte das Angebot, dorthin umzuziehen, ausgeschlagen und zog es vor, weiterhin mit Toby in einem Zimmer zu schlafen.
    Sein Sohn lag mit einem Buch in der Hand zusammengerollt auf seinem schmalen Bett. Tess, sein kleiner Hund, schmiegte sich eng an ihn. Als Kincaid eintrat, setzte Kit sich auf und ließ das Buch zuklappen. Die Terrierhündin hob erwartungsvoll den Kopf von den Pfoten.
    »Was liest du denn da?«, fragte Kincaid und setzte sich zu Kit und Tess aufs Bett. Die Erfahrung hatte ihn gelehrt, dass die übliche elterliche Gesprächseröffnung –
Wie war’s heute in der Schule? –
nicht besonders geeignet war, ein Kind zum Reden

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