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Nur eine turbulente Affaere

Nur eine turbulente Affaere

Titel: Nur eine turbulente Affaere
Autoren: Cathy Williams
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verstreuen, ehe sie sich hingelegt hatte. Beim Anblick dieses Durcheinanders nahm Heather sich fest vor, dafür zu sorgen, dass Claire so rasch wie möglich wieder auszog.
    Kleider, Hosen, Dessous, Frottiertücher lagen überall herum, sogar auf den Sesseln und dem Tisch. Heather hätte schreien können. Sie ging zum Sofa, auf dem ihre Schwester noch tief und fest schlief, und rüttelte sie wach.
    „Aufstehen, Claire!“
    Sogleich zog sich Claire die Decke über den Kopf und wollte weiterschlafen. Doch Heather atmete tief durch und tat etwas, was sie zuvor nie gewagt hätte: Sie zog ihrer Schwester die Decke weg. Schließlich richtete Claire sich auf und sah ihre Schwester verschlafen an.
    „Es ist neun Uhr“, sagte Heather ruhig. „Du musst aufstehen und aufräumen. Ich habe dich gestern Abend schon darauf hingewiesen, dass es eine kleine Wohnung ist. Ich habe keine Lust, in deinem Chaos zu leben oder für dich aufzuräumen.“
    „Darum habe ich dich nicht gebeten!“
    „Nein, du setzt einfach voraus, dass ich es tue.“ Erinnerungen wurden geweckt, und Heather musste sich erst einmal beruhigen, ehe sie weiterreden konnte. „Ich räume nicht für dich auf, Claire, und ich bin auch nicht damit einverstanden, dass du allzu lange hierbleibst und vielleicht noch irgendwelche Freunde mitbringst. Es ist immer noch meine Wohnung. Du bist vorübergehend hier zu Gast und kannst nicht machen, was du willst.“
    Claire war jetzt hellwach und sah sie fassungslos an. „Unsere Mutter würde in Ohnmacht fallen, wenn sie dich hören könnte.“
    „Na und?“ Heather konnte sich allerdings gut vorstellen, dass ihre Mutter stolz auf sie gewesen wäre. „Solange du hier bist, wirst du dich an die Regeln halten.“
    „Du und deine Regeln!“ Claire sprang aus dem Bett. Ihre Haut war herrlich gebräunt, und sie trug nur ein winziges enges Top und sehr knappe Pyjamashorts. Und sie war wütend. Zum ersten Mal wagte es Heather, sie nicht mit Glacéhandschuhen anzufassen und sich ihr zu widersetzen.
    Zufrieden blickte Heather hinter ihr her, wie sie ins Badezimmer stürmte. Dann hörte sie das Wasser rauschen, und als Claire wieder zurückkam, sammelte sie ihre Sachen auf und legte sie einigermaßen ordentlich auf dem Boden zusammen.
    „So, bist du jetzt glücklich?“, fragte sie Heather.
    „Nein. Du musst alles in deine Koffer zurücklegen und die hinter das Sofa stellen. Sie können nicht auf dem Fußboden liegen bleiben, es sieht schrecklich aus.“
    Während Claire nun widerstrebend aufräumte, machte Heather sich in der Küche einen Kaffee und Toast zum Frühstück. Sie wollte gar nicht erst anfangen, ihre Schwester zu bedienen. Sie hatte sowieso an allem, was man ihr vorsetzte, etwas auszusetzen.
    Kein Wunder, dass Theo Mitleid mit mir hatte, dachte Heather. Er hatte Claire sogleich durchschaut und vermutete, Heather sei ihr nicht gewachsen.
    „Du hast mir kein Frühstück gemacht“, beschwerte Claire sich. Sie stand mit verschränkten Armen an der Küchentür. „Wenn du vorhast, mich schlecht zu behandeln, ziehe ich sofort wieder aus. Ich dachte, du würdest dich freuen, mich zu sehen, aber offenbar habe ich mich getäuscht.“
    „Natürlich freue ich mich, Claire. Doch meine Freude hält sich in Grenzen. Ich werde dir jedenfalls keinen Schlüssel zu meiner Wohnung geben. Wo willst du denn hingehen? Ich verstehe nicht, warum du nicht in Amerika geblieben bist. Es hat dir doch so gut gefallen. Du hast behauptet, jeder mit etwas Ehrgeiz könne dort Karriere machen, und in England sei es dir zu eng, die Menschen seien zu spießig.“
    Ganz offensichtlich fühlte Claire sich unbehaglich. Dann zuckte sie die Schultern und inspizierte den Inhalt des Kühlschranks.
    Obwohl Heather sich momentan sehr stark fühlte und mit sich zufrieden war, fand sie Claires ausgeprägtes Selbstbewusstsein bewundernswert. Sie hatte keinerlei Hemmungen, ihren Körper zu zeigen. Heather bezweifelte, dass sie selbst jemals so viel Selbstbewusstsein haben würde.
    Claire setzte sich hin und aß eine Scheibe Brot mit Butter und Honig. Ihr seidenweiches hellblondes Haar umrahmte ihr Gesicht wie ein Vorhang und stand in faszinierendem Kontrast zu der gebräunten Haut. „Ach“, begann sie mit vollem Mund, „ich kann jederzeit bei deinem Freund Theo unterkommen.“ Ihre Miene wirkte plötzlich berechnend. „Er würde mir bestimmt helfen, weil er dich kennt und dir damit einen Gefallen tun würde.“
    „Das kannst du doch nicht machen!“,
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