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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer
Autoren: Rebecca Winters
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gleich vor Ort entscheiden, ob wir es kaufen wollen. Da Laura jetzt bei Chantelle ist, musst du dich nicht mehr ständig sorgen, wenn du eine kurze Weile nicht in unmittelbarer Nähe bist.“ Und eventuell konnte er seinen Bruder auf der Fahrt dazu bringen, sich ihm anzuvertrauen. Sie hatten noch nie Geheimnisse voreinander gehabt.
    Guy schüttelte den Kopf. „Vielleicht das nächste Mal.“ Er wandte sich um und trat tief in Gedanken versunken den Rückweg an.
    Raoul blickte ihm nach. Er war innerlich zerrissen. Einerseits tat es ihm weh zu sehen, wie sehr sich Guy verändert hatte. Aber es empörte ihn auf der anderen Seite auch, dass sein Bruder womöglich eine Affäre mit dieser Amerikanerin hatte, die ihm selbst nicht mehr aus dem Sinn ging. Wie viele Männer hatte sie hier in Europa wohl schon vor Guy umgarnt?
    Frauen wie sie brauchten ihren Lebensunterhalt nicht selbst zu verdienen. Höchstwahrscheinlich hatte sie überhaupt keinen richtigen Job. Die Geschichte vom verständnisvollen Boss war mit Sicherheit erfunden.
    Frauen wie Laura ließen sich von ihren Opfern finanzieren. Wenn sie von einem Mann genug hatten und sich langweilten, suchten sie sich den nächsten mit einem reichlich gefüllten Bankkonto. Warum erkannte Guy das nicht?
    Morgen rufe ich einen unserer Anwälte an, beschloss Raoul. Es konnte nicht schaden, die Amerikanerin überprüfen zu lassen. Vielleicht war sie nicht diejenige, die zu sein sie vorgab. Unter Umständen wurde ihr Name sogar auf beiden Seiten des Atlantiks in einem Strafregister geführt.
    Nach dem Tod der Eltern vor vielen Jahren hatte Guy stets ein Auge auf ihn, den jüngeren Bruder, gehabt. Nun war die Zeit gekommen, dass er sich revanchierte. Er würde Guy vor einer Raubkatze beschützen, die mit ihren Reizen selbst aus einem Heiligen einen Sünder machen konnte.
    Am nächsten Morgen geleitete ein Hausmädchen Laura zu Chantelle, die auf der Terrasse vor dem Speisezimmer saß. Von hier aus hatte man einen wunderbaren Blick auf ein Meer von Rosen, deren herrlicher Duft Laura gestern schon in die Nase gestiegen war.
    „ Bonjour , Laura.“
    „ Bonjour , Chantelle.“
    Laura lehnte ihren Skizzenblock gegen eines der gusseisernen Beine des Glastischs, bevor sie sich Chantelle gegenüber hinsetzte. Momente später wurde ihnen das Frühstück serviert.
    „Wie hast du geschlafen?“
    „Bestens, sobald die Tablette gewirkt hatte. Nochmals danke. Ich sollte mir in der Apotheke selbst welche besorgen.“
    „Das ist nicht nötig. Ich habe noch viele. Sag mir einfach, wenn du Nachschub brauchst.“
    „Danke, das ist nett von dir.“ Laura biss in das Croissant und kaute genüsslich. „Es zergeht auf der Zunge“, meinte sie schließlich, und Chantelle lächelte sie unerwartet an.
    „Ich werde es an den Küchenchef weiterleiten.“
    Laura lachte. „Weißt du, dass ich mir wie im Paradies vorkomme? Euer Zuhause ist ein einziger Traum.“ Sie ließ den Blick über die prächtigen Rosen schweifen. „Du musst die besten Gärtner von ganz Frankreich haben.“
    „Vor meinem Unfall habe ich mich selbst um die Pflege gekümmert. Nun muss ich den Leuten erklären, wie sie ihren Job machen sollen. Leider übersehen sie zu viel Unkraut.“
    „Ich könnte in der nächsten Zeit das Jäten übernehmen.“
    „Magst du denn Gartenarbeit?“
    Laura nickte. „Ich habe dir doch damals erzählt, dass ich bei meiner Großmutter aufgewachsen bin. Sie hat Blumen über alles geliebt und mich schon als Kind in die Geheimnisse des Gärtnerns eingeweiht. Ich bin immer gern mit ihr draußen gewesen.“
    „Lebt sie noch?“
    „Nein. Sie ist vor acht Jahren gestorben. Ich habe bis zu meiner Heirat weiter in ihrem kleinen Bungalow gewohnt. Dann hat mein Mann mich überredet, das Haus zu verkaufen, und seither habe ich mich nicht mehr als Gärtnerin betätigt.“
    Sie hätte nicht so schnell auf Ted gehört, wäre da nicht der Bauträger gewesen, der die Grundstücke in der Umgebung erwarb, um ein Einkaufszentrum zu errichten. Ihr Mann hatte argumentiert, dass sie vermutlich nie einen höheren Preis für die Immobilie erzielen würde.
    Also hatte sie sich, wenn auch widerwillig, von ihrem Eigentum getrennt. Kurz danach war das Projekt gescheitert, und sie hatte sich des Gefühls nicht erwehren können, dass dies keine Überraschung für Ted gewesen war. Er hatte nicht gewollt, dass sie an irgendwelchen Erinnerungen festhielt.
    „Wenn du wirklich Unkraut jäten möchtest, will ich dich nicht daran
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