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Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Nur ein Liebestraum am Mittelmeer

Titel: Nur ein Liebestraum am Mittelmeer
Autoren: Rebecca Winters
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könnten ganz schön anstrengend werden, überlegte sie, während sie den Wohnraum der Suite betrat. Sie schenkte sich ein Mineralwasser ein und schluckte eine der Tabletten.
    Nein, sie würde jetzt mit Sicherheit noch nicht schlafen können, dazu war sie viel zu angespannt. Ein paar Bahnen im Pool würden ihr bestimmt guttun.
    In dem weißen Einteiler, den sie immer als Rettungsschwimmerin trug, ging sie wenig später die Stufen zum Pool hinunter. Sie warf das mitgebrachte Handtuch auf eine Liege, kühlte sich unter der Dusche etwas ab und sprang kopfüber ins Becken.
    Mit einem wohligen Seufzer drehte sie sich nach dem Auftauchen auf den Rücken und bewegte einfach nur die Beine auf und ab. Das Wasser war lauwarm, und über ihr glitzerten die Sterne am wolkenlosen Abendhimmel. Sie kam sich vor wie im Paradies.
    Nach einer perfekten Wende kraulte sie kraftvoll durch den Pool. Auf der zweiten Etappe spürte sie dann, wie ihre Anspannung mehr und mehr nachließ. Sie hatte das andere Ende fast erreicht, als sie plötzlich mit einem muskulösen Männerkörper kollidierte. Im nächsten Moment fühlte sie, wie sich zwei starke Arme um sie legten und sie festhielten. Überrascht schaute sie auf und sah Raoul, dessen Gesicht nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt war.
    „Ich … ich habe nicht bemerkt, dass du im Pool bist“, stieß sie hervor.
    „Meine Villa liegt auf der anderen Seite der Hecke. Ich bin einfach ins Becken gesprungen, ohne dich im dunklen Wasser gesehen zu haben.“
    Die beiden Brüder wohnten also praktisch Tür an Tür. Jetzt verstand sie Chantelles Warnung noch besser. Starr blickte sie Raoul an. Die nassen schwarzen Haare klebten ihm am Kopf.
    Immer wieder berührten sich ihre Körper. Der Pool war an dieser Stelle so tief, dass sie nicht stehen konnten und sich durch Schwimmbewegungen über Wasser halten mussten.
    Als sich ihre Beine miteinander verhedderten, empfand Laura plötzlich ein so großes Verlangen, dass sie kaum noch atmen konnte. Und zu allem Überfluss blieb Raoul nicht verborgen, welche Wirkung er auf sie hatte, das konnte sie in seinen dunklen Augen lesen.
    Peinlich berührt von der starken Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, befreite sie sich aus seinen Armen. Sie kraulte zurück zum anderen Ende – wo Raoul sie bereits erwartete, und zwar kein bisschen außer Atem.
    „Wie wär’s mit einem Wettschwimmen über zehn Runden? Wer gewinnt, darf den Siegerpreis bestimmen.“
    Er glaubte doch nicht ernsthaft, sie wäre so dumm, sich darauf einzulassen. Natürlich würde er gewinnen, und welcher Siegerpreis ihm vorschwebte, war ihr nur zu klar.
    „Es war ein langer Tag. Ich bin leider zu müde, um in Bestform zu sein.“
    Energisch drückte sie sich mit den Füßen vom Beckenrand ab und kraulte zurück. Dann kletterte sie aus dem Pool, nahm das Handtuch von der Liege und stieg die Stufen zum Gästeapartment hinauf. Deutlich spürte sie Raouls Blick, bis sie aus seinem Gesichtskreis verschwunden war.
    Selbst die heiße Dusche half ihr nicht, sich zu entspannen. Als Raoul die Arme um sie gelegt und sie festgehalten hatte, war ihr Körper zu neuem Leben erwacht. Verflixt, sie hatte eigentlich gemeint, sie würde nie wieder so empfinden.
    Sogar als sie schließlich im Bett lag, hatte sie sich noch nicht ganz beruhigt. Aber ihre Reaktion auf ihn hatte kaum etwas damit zu tun, ob sie ihn mochte oder nicht. Ihre Hormone spielten schlichtweg verrückt.
    Wie unter Zwang ließ sie noch einmal die Unterhaltung im Wohnzimmer Revue passieren. Seine Fragen und Bemerkungen waren mit viel gutem Willen gerade noch höflich zu nennen. Begegnete er jedem fremden Menschen so wenig freundlich, oder stellte sie eine Ausnahme dar?
    Laut Chantelle hatte er eigene Probleme. Was bis zu einem gewissen Grad vielleicht seine scharfe Art erklärte, allerdings nicht die Bissigkeit, die er ihr gegenüber gezeigt hatte. Die war gegen sie persönlich gerichtet gewesen.
    Und was hatte sein Benehmen im Pool zu bedeuten? Für jemanden, der sie nicht mochte, hatte er sie eigentlich etwas zu lange festgehalten. Doch fiel es Männern leichter, nicht dem Verstand zu folgen, sondern dem Begehren. Wenn sie nur den Moment genauso gelassen betrachten könnte wie er.
    Er trug keinen Ehering. Also war er vermutlich noch Junggeselle oder geschieden. Möglicherweise lebte er auch in Trennung. Dann wartete er entweder ungeduldig darauf, seine Freiheit zurückzugewinnen, oder er litt schrecklich, weil er seine Frau noch liebte.
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