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Nur ein kleines Bischen

Nur ein kleines Bischen

Titel: Nur ein kleines Bischen
Autoren: Mari Mancusi
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werde dir nicht helfen, bis du mit der Sprache rausrückst. Also, worum geht es? Hast du vor, ihnen irgendeinen verrückten Streich zu spielen?
    Sie vor der ganzen Schule zum Narren zu machen?
    Komm schon, erzähl es mir. Ich verspreche, nicht zu kreischen. Ich bin schließlich deine Zwillingsschwester.«
    »Sunny, es gibt keinen Plan. Ich muss nur in das Team aufgenommen werden.«
    Sunny sieht mich geduldig an.
    »Okay, schön. Slayer Inc. hat mich gebeten, zu dem Probeauftritt zu gehen.«
    »Wirklich? Haben sie böse Vampire im Team?«
    »Ich ... ich glaube nicht«, erwidere ich. »Andererseits, wer weiß ? Mr Teifert hat nur gesagt, sie dächten, dass da etwas Komisches im Gange sei. Und er glaubt, es hat mit Mike Stevens Verschwinden zu tun.«
    »Das ist ja seltsam. Ich dachte, dass es wahrscheinlich du warst, die Mike Stevens dazu gebracht hat, zu verschwinden. Du hast ihn eines Nachts in diesem Sommer in einer dunklen Gasse getroffen. Ihn dir mit deiner Macht gefügig gemacht und dann - NAMM! -
    hast du ihn in den Hals gebissen. Und dem Arschloch auch noch den letzten Tropfen Blut aus den Venen gesogen.«
    Ich winde mich. »Ähm, ja. Klar. Nur, dass ich kein Blut trinke, erinnerst du dich?«
    »Was? Bist du immer noch auf Kunstblut?«
    Mein Gesicht wird heiß. Wie peinlich. Ich bin den ganzen Sommer ein Vampir gewesen und ich habe mir immer noch nicht zwei Spenderjungen ausgesucht und angefangen, auch wie ein Vampir zu leben. Die Vorstellung, das Blut eines anderen menschlichen
    Wesen zu trinken, ekelt mich einfach an und ich kann nichts dagegen tun. Ich dachte, wenn ich mich erst einmal verwandelt hätte, wäre ich plötzlich bereit, munter draufloszusaugen. Aber nein. Die bloße Vorstellung, meine winzigen Reißzähne in irgendjeman-des Hals zu bohren, jagt mir eine Gänsehaut über den Rücken.
    Nachdem ich in der ersten Woche fast verhungert
    wäre, haben sie mich auf Kunstblut gesetzt. So wie Sojamilch statt Kuhmilch. Es schmeckt nicht besonders gut, aber es ist besser, als das richtige Zeug zu trinken.
    Die Zirkelärzte glauben, es könne mit der Tatsache zu tun haben, dass ich den Virus hatte. Ich bin nicht ganz menschlich, aber auch kein vollblütiger Vampir. Also liegen die Dinge folgendermaßen: Obwohl ich feste Nahrung nicht ertragen kann, ohne mich zu überge—
    ben, habe ich noch immer ein mächtiges Verlangen
    danach. Und obwohl ich ohne menschliches Blut nicht überleben kann, stößt mich der Gedanke, es zu trinken, ab.
    Ich bin der coolste Vampir aller Zeiten. Nicht?
    »Ja, ich bin immer noch auf Kunstblut. Na und?«
    »Nichts. Es ist bloß... es ist komisch.«
    »Eigentlich nicht. Es ist wie . . . Vegetarier sein.«
    »Ein vegetarischer Vampir ist komisch.«
    »Wow. Wir sind jetzt seit zehn Minuten zugange und ich bin noch immer kein bisschen gestylt.«
    »Schön, schön.« Sunny stöhnt und hievt sich vom Bett hoch.
    »Mal sehen, was ich finden kann.« Sie tritt vor ihren Schrank und fängt an, darin zu stöbern. »Slayer Inc.
    denkt also, die Cheerleader hätten etwas mit Mikes Verschwinden zu tun?«
    »Yup. Und Teifert sagt, man habe sie knurren hören.«
    »Oh-kay.« Sunny lacht. »Also sollst du sie heimlich unterwandern und herausfinden, wo sie den Quarterback eingelagert haben.«
    »So in etwa.«
    »Was ich gern wüsste, ist ganz einfach: Wie zum
    Teufel willst du es schaffen, in die Truppe aufgenommen zu werden?«
    »Extrem peppig stylen, das habe ich doch gesagt.«
    »Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, Rayne, aber es wird vielleicht nicht so einfach sein. Erstens werden sie deine rosafarbenen Kleider sofort durch-schauen. Deine Tattoos werden nicht leicht zu verbergen sein, nur zu deiner Info. Und zweitens, lass dir gesagt sein, ganz gleich, wie deine vorgefasste Meinung dazu aussieht, dass ein Cheerleader gewisse minimale Talente mitbringen muss.«
    »Bitte. Sie springen einfach herum und schwenken
    Pompons. Wie schwer kann das sein?«
    Sunny schüttelt den Kopf. »Schön. Du wirst es schon merken. Aber ich schlage vor, dass du übst, bevor du deine Vorstellung gibst. Viel übst.« Sie reicht mir eine Yoga-Caprihose und ein Tanktop. »Im Ernst. Und selbst mit viel Training wirst du bis morgen Abend keinen vollen Handstandüberschlag rückwärts schaffen. Es gibt Unmengen von Mädchen, die besser qualifiziert sind als du.«
    »Jaja.«
    »Ganz zu schweigen davon, dass Mandy der Captain
    des Teams ist. Und wir alle wissen, was Mandy von dir hält.«
    »Klar« sage ich,
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