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Nur ein kleines Bischen

Nur ein kleines Bischen

Titel: Nur ein kleines Bischen
Autoren: Mari Mancusi
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plötzlich inspiriert. Mandy
    Matterson. Captain des Teams. Ehemals meine beste Freundin. Das bringt mich auf eine Idee.
    »Sunny«, sage ich. »Vergiss das Stylen. Ich habe
    einen viel besseren Plan. Einer, der mich garantiert und ohne viel Aufhebens ins Team bringt.«
    Oh yeah, Baby. Das wird ein Spaß.

5
    »Okay, wir werden euch eine nach der anderen
    aufrufen. Ihr kommt dann nach vorn und führt euren Cheer vor. Dann werden wir euch vielleicht einige Fragen stellen. Wir brauchen nur zwei Mädchen für
    das Team, daher werden es die meisten von euch nicht schaffen. Wir sind sehr wählerisch hier an der Oakridge High. Wir haben Ansprüche. Hohe Ansprüche.«
    Nachdem sie ihre Ansprache beendet hat, setzt
    Captain Mandy sich wieder auf ihren Platz hinter der Tischreihe zu den anderen der sieben dienstältesten Mitglieder des Teams, die heute als Juroren fungieren.
    Sie wirft ihr langes blondes Haar zurück und räuspert sich.
    »Okay«, sagt sie nach einem Blick auf ihr
    Klemmbrett. »Als Erste ist Britney Smith dran.«
    Ein kicherndes blondes Mädchen springt von der
    Bank auf, auf der wir Möchtegern-Cheerleader sitzen, und schlägt Rad, bis sie die Mitte der Halle erreicht hat. Hmm, hübsche Eröffnung.
    »Hey!«, ruft sie wohlgelaunt. »Ich bin, ähm, Britney Smith. Danke, dass ihr mir eine Chance gebt!«
    Bekommen wir Bonuspunkte für übertriebenes,
    hirnloses Verhalten? Das wäre zu bedenken. Nicht,
    dass ich auch nur einen Augenblick glaubte, mir
    würde man so viel Seichtheit abkaufen.
    »Ich bin so nervös«, quiekt es neben mir. Ich drehe mich um. Die Urheberin des Gequiekes ist kleiner als wir übrigen Hoffnungsvollen und ausgesprochen dünn. Die Art Mädchen, die oben auf die Pyramide
    käme, sollte sie es in die Truppe schaffen. Trotzdem, sie sieht nicht so . . . barbiepuppenmäßig aus wie die anderen. Ihr braunes Haar ist ein wenig strähnig und ihre riesigen ungeschminkten Augen haben einen schlammigen Braunton. Sie trägt eine langarmelige
    schwarze Bluse und ausgebeulte Shorts, die ihrer
    Figur nicht gerade schmeicheln. Ich würde gern sagen, dass diese Dinge keine Rolle spielen und dass es lediglich um Talent geht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das eine realistische Annahme in diesem Szenario ist.
    »Ach, du wirst es schon schaffen«, sage ich und
    versuche, ihre Nerven zu beruhigen. Nicht, dass ich nicht selbst ein Nervenbündel wäre.
    »Meine Mutter war in den Siebzigern, als sie die
    Oakridge High besucht hat, Captain der Truppe«, fährt das Mädchen fort und ihre Stimme bebt buchstäblich vor Angst. »Und sie will unbedingt, dass ich in ihre Fußstapfen trete. Als ich es letztes Jahr nicht geschafft habe, ins Team aufgenommen zu werden, war sie so außer sich.«
    Wow. So viel zum Thema Druck. Ich hasse solche
    Eltern. Die Art Eltern, die versucht, ihre eigene
    traurige, jämmerliche Jugend noch einmal zu durch—
    leben, indem sie ihre Kinder zu Aktivitäten zwingt, die sie selbst früher einmal geliebt hat. Wer weiß, dieses mausgraue, kleine Mädchen hätte vielleicht das Zeug zu einer großartigen Malerin oder einer Marathonläuferin. Aber sie wird all ihre Kraft auf diesen hirnlosen Pseudosport verschwenden, weil die liebe Mommy beim Bridge mit ihr angeben möchte.
    »Hm, ich werde dir die Daumen drücken«, sage ich.
    »Ich bin übrigens Rayne. Wie heißt du?«
    »Ich bin Caitlin. Aber alle nennen mich Cait.«
    »Okay Cait.« Ich hebe die Hände mit den gedrückten Daumen. »Viel Glück.«
    »Danke, Rayne«, sagt sie und strahlt mich an. Sie
    scheint wirklich ein nettes Mädchen zu sein. Ich hoffe, dass die Cheerleader sie aussuchen. Mich und sie. Das wäre ideal.
    »Als Nächste kommt Cait Midwood.« Mandy klingt
    bereits gelangweilt.
    »Ooh!«, quiekt Cait und wirft sich über mich, um
    mich zu umarmen. Habe ich schon erwähnt, dass ich
    Umarmungen hasse? Oder jedwede Art öffentlicher
    Zurschaustellung von Zuneigung? Nicht ohne Grund
    gibt es so etwas wie sozialen Mindestabstand. Aber ich ertrage es, weil ich weiß, dass sie so aufgeregt ist.
    »Augen zu und durch! Wünsch mir Glück!«
    »Alles Gute!«, wünsche ich. Und ich meine es ernst.
    Obwohl ich nicht weiß, wie optimistisch ich bin.
    Sie springt auf, hopst in die Mitte des Halle und legt mit einem ziemlich kunstvollen Cheer los. Wow.
    Selbst ich kann sehen, dass sie gut ist. Wirklich gut.
    Beinahe so, als seien ihre Gelenke gefedert und
    katapultierten sie von einem Sprung zum nächsten.
    Sie beendet den Cheer
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