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Nur ein Hauch von dir

Nur ein Hauch von dir

Titel: Nur ein Hauch von dir
Autoren: S. C. Ransom
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Mum erzählt hatte.
    »Versprichst du, es niemandem weiterzuerzählen, nicht einmal Jack?«
    Grace sah nervös aus, nickte aber. »Du weißt doch, ich behalte deine Geheimnisse immer für mich.«
    »Die Sache ist die, dass es ein bisschen peinlich ist.«
    »Weiter«, drängte sie und beugte sich vor.
    »Also, ich hab jemanden kennengelernt, jemand Besonderen.«
    »Echt? Wann?«
    »Ungefähr zu der Zeit, als mich Rob eingeladen hat. Das Blöde ist nur …« Ich stockte und versuchte, so verlegen wie möglich zu wirken. »Ich hab ihn im Internet getroffen.«
    Verdattert sah Grace mich an. Uns war bis zum Abwinken eingedrillt worden, welche Gefahren mit dem Internet-Dating verbunden waren.
    »Ich weiß«, sprang ich ein. »Bescheuert, was?«
    »Hast du ihn getroffen?«, brachte sie schließlich heraus.
    »Nicht in echt, aber wir sprechen die ganze Zeit über Webcam miteinander.« Das kam der Wahrheit ziemlich nahe.
    »Und wo wohnt er? Wie hast du ihn kennengelernt? Und wie soll es weitergehen?«
    Ich lachte. »Du weißt doch, ich kann nur eine Frage auf einmal beantworten.«
    Sie sah ein bisschen verlegen aus. »Sorry, ich bin nur so überrascht.«
    »Ich weiß, und es tut mir echt leid, dass ich dir nicht schon früher davon erzählt hab, aber ich wollte nichts sagen, bis ich sicher war, dass es was Ernstes ist.«
    »Ist es das denn? Was Ernstes, meine ich.«
    Jetzt war ich es, die wegsehen musste. »Absolut. Er ist der Traumtyp für mich.«
    »Mensch. Ich meine MENSCH ! Erzähl!«
    »Ich weiß nicht. Plötzlich hab ich gemerkt, dass mir Rob egal ist, weil ich mich in den anderen verknallt hab …« Ich spürte, wie ich rot wurde, obwohl ich mit meiner besten Freundin sprach. Und ich war heilfroh, dass Callum nicht hier war und dieses Gespräch belauschte.
    »Jetzt komm schon: Namen, Einzelheiten – die ganzen schmutzigen Details!«
    »Da gibt’s keine schmutzigen Details. Er wohnt nicht mal in England, so dass wir null Chance auf ein schnelles Treffen haben. Aber er heißt Callum und ist neunzehn.« Es war ein tolles Gefühl, endlich einmal seinen Namen jemand anderem gegenüber laut auszusprechen. Ich mochte seinen Klang.
    »Und wie sieht er aus? Groß, dunkel und unglaublich attraktiv, hoffe ich«, stichelte sie.
    »Genau: groß, dunkelblond und unglaublich attraktiv.«
    Grace wollte zu meinem Laptop. »Los, zeig die Fotos.«
    »Ach, das tut mir leid, im Moment hab ich keine.«
    Sie blickte mich ungläubig an. »Keine Fotos?«
    »Äh, nein. Er ist ein bisschen … scheu und lässt sich nicht so gern fotografieren.« Das klang selbst für mich total schwach. Das würde sie mir niemals abkaufen.
    »Ungewöhnlich. Besonders beim Internet-Dating, meinst du nicht auch?« Ihre perfekten Augenbrauen waren fragend angehoben.
    »Also, du hast gefragt. Du brachst mir ja nicht zu glauben.« Meine Stimme war schärfer, als ich beabsichtigt hatte.
    »Okay, okay! Sorry. Ich bin nur enttäuscht, dass ich den Typ nicht zu sehen kriege, der dir schließlich das Herz gestohlen hat«, sagte sie besänftigend. »Und du bist dir absolut sicher, dass dieser Callum ehrlich ist und nicht so ein verrückter alter Axtmörder?«
    »Hör mal, ich bin siebzehn. Ich fall nicht mehr auf so was rein.«
    »Wirst du uns denn mal vorstellen? Du könntest ihn doch mal vor die Webcam holen und ihn mir zeigen.«
    »Ach, er ist … äh, jetzt arbeiten.«
    Grace seufzte. »Verstehe. Macht nichts. Ein andermal, wenn es einfacher geht.« Sie nahm meine Hände. »Du bist vorsichtig, ja? Ich hab mich im Krankenhaus schon einmal von dir verabschiedet, und das möchte ich nicht noch einmal tun müssen.«
    »Versprochen, Grace. Wirklich, er ist nicht so, es ist ganz ungefährlich.« Zumindest war es das jetzt, nachdem wir Catherine losgeworden waren, und von daher log ich auch nicht so ganz.
    »Ich bin so froh, dass du jemanden gefunden hast. Und ich quetsche die Einzelheiten schon noch aus dir raus, heute Abend hast du noch Schonfrist!« Das Licht schwirrte wieder um ihren Kopf.
    »Du denkst an Jack, stimmt’s?«, fragte ich, und sie lachte.
    »Ja! Er ist ohne Zweifel der tollste Typ in der ganzen Schule, Alex.« Sie sah sich verschwörerisch um, aber meine alten Kuscheltiere schienen nicht zuzuhören. »Ich überlege mir ernsthaft, gegen den Pakt zu verstoßen.«
    »Oh, was hast du denn vor?«
    Bald waren wir in die Planung vertieft, wie Grace den ahnungslosen, aber sicher nicht unwilligen Jack in Schwung bringen könnte, und ich schaffte es, die
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