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Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)

Titel: Null & Nichtig (Daniel & Juliet - eine Liebesgeschichte (Teil 2)) (German Edition)
Autoren: Renee R. Picard
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eindringlich, während er sprach. Er erschien etwas unausgeschlafen, doch sonst waren seine Gesichtszüge perfekt, kein Anzeichen von Schwäche oder Resignation. Es machte mich wütend zu sehen, dass er alles so locker und leicht wegsteckte, während mein Arm mich bei jeder Bewegung an die schrecklichen Erlebnisse in Berlin erinnerte.
    Ich sah zu Smith hinüber, der neben seinem Chef Aufstellung bezogen hatte. »Bitte sagen Sie Mr. Stone, dass ich meine Waffe dabeihabe. Wenn er nicht in zehn Sekunden hier verschwunden ist, werde ich sie auch einsetzen.«
    Ich merkte, wie Daniel mich abschätzend ansah, vermutlich versuchte er zu erraten, ob ich bluffte.
    »Zehn, neun, acht... .« Ich zählte bis null, doch Daniel machte gar keine Anstalten, wegzugehen. Stattdessen beugte er sich dichter an mein Ohr und flüsterte leise: »Wieso hast du mein Geld nicht angenommen? Es war das Mindeste, was ich dir geben konnte, nach allem, was passiert ist?«
    Er schwieg einen Moment und ich ergriff die Gelegenheit und öffnete den Reißverschluss meiner Handtasche. »Ich lasse mich nicht von dir bestechen, Daniel. Glaubst du wirklich, mit deinem Geld könntest du solche Zwischenfälle einfach aus der Welt räumen und dich freikaufen?«
    Ohne eine Reaktion auf meine unmissverständliche Drohung zu zeigen, blieb er neben mir stehen und wisperte in mein Ohr: »Haben deine Eltern sich schon gemeldet? Es tut mir wirklich leid, dass du in die ganze Sache mit hineingezogen wurdest. Dabei hatte ich Smith genaue Anweisungen gegeben.«
    Mit einer Hand entsicherte ich die Waffe, deutlich war das Klacken des Hebels zu hören. »Ich meine es ernst, Daniel. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben. Hau endlich ab und kümmere dich um deine eigenen Probleme! Damit hast du ganz sicher genug zu tun.«
    Doch noch immer bewegte er sich nicht von der Stelle, tastete mit den Fingern sogar ganz leicht an meinem Arm, glitt sanft über den dünnen Stoff der Bluse.
    Ich hielt das einfach nicht aus, seine Berührung ließ mich sofort erschaudern.
    »Baby, sei doch nicht so abweisend. Gib mir doch wenigstens die Chance, alles zu erklären«, bat er.
    Doch seine Worte waren zuviel. Mit einer raschen Handbewegung zog ich meine Pistole aus der Tasche und richtete sie direkt auf Daniel. »Du verdammtes Arschloch! Lass mich endlich in Ruhe. Du hast mich mit deinem beschissenen Gürtel geschlagen und beinahe umgebracht, da gibt es nichts zu erklären! Geh weg und lass dich nie wieder in meiner Nähe blicken!«
    Nun doch beeindruckt, trat er einen Schritt zurück. Ich war selbst von meiner Entschlossenheit imponiert. Katie und einige Umstehende hatten meinen Ausbruch bemerkt, aber die Menschen standen zu dicht, als dass Santoro oder die anderen Polizisten davon etwas mitbekommen hatten.
    Smith erwachte endlich zum Leben. »Um Gottes Willen! Miss Walles, stecken Sie die Pistole wieder ein, hier wimmelt es nur so von bewaffneten Polizisten. Wollen Sie am Ende erschossen werden?«
    Eine hinter ihm stehende Frau war bei dem Wort Pistole zusammengezuckt und als sie mich mit der Waffe in der ausgestreckten Hand sah, begann sie sofort, ohrenbetäubend zu schreien, bahnte sich panisch einen Weg durch die Trauerprozession und rannte dann quer über den Friedhof. Dabei rief sie laut aus: »Hilfe! Bringt Euch in Sicherheit, der Mörder ist unter uns!«
    Nun brach allgemeines Chaos aus. Überall hasteten verstörte Menschen umher, sahen sich suchend nach einer Gefahr um. Smith kam wortlos auf mich zu und nahm mir die Waffe ab. Daniel blickte mich entgeistert an, seine Mundwinkel zuckten. »Das hier ist eindeutig Platz eins auf meiner Liste«, flüsterte er mir zu und fing sich dafür eine schallende Ohrfeige ein.
    Ich blickte erstaunt auf meine Hand, Daniel schaute mindestens genauso überrascht. Seine Wange leuchtete feuerrot. Er tastete mit seinen Fingern darüber, sah mich dann noch einmal an. »Das habe ich mir wohl verdient. Trotzdem Danke für den abwechslungsreichen Nachmittag. Wir sehen uns.«
    Dann waren er und Smith verschwunden.

    Es dauerte eine weitere halbe Stunde, bis die Polizei uns gehen ließ. Man hatte keine Waffe gefunden und die verstörte Frau blieb zum Glück ebenfalls verschwunden.
    Auf dem Weg mit dem Bus ins Theater löcherte mich Katie mit ihren Fragen. »Du hast echt eine Waffe in deiner Tasche? Wirst du bedroht oder ist das nur eine Attrappe? Hättest du wirklich auf Daniel Stone geschossen? Was ist das überhaupt mit euch beiden, beim letzten Mal
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