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Nuke City

Nuke City

Titel: Nuke City
Autoren: Tom Dowd
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schicke jetzt die Drone los!«
    Vathoss zuckte zusammen, als er die Worte hörte, und warf einen kurzen Blick auf Kyle. Wenn Ravenheart der Drone den Zielanflug befahl, hatten sie vielleicht noch eine Minute, vielleicht auch etwas länger Zeit, bevor sie explodierte.
    Das Kopfset in Kyles Helm knisterte. »Negativ! Negativ!« erklang Quess' hektische Stimme. »Mein Schlüssel steckt nicht, und die Karre läßt sich nicht kurzschließen!«
    Kyle wollte antworten, doch Ravenheart kam ihm zuvor. »Wir haben keine Wahl!« rief sie. »Gebt den Bus auf, wenn es nicht anders geht!«
    Ganz vorne schoß der erste Bus vorwärts und dann scharf nach rechts. Eine schwirrende, kreischende, summende Masse von Insekten stürmte auf ihn ein und klammerte sich an ihn. Ravenheart deckte sie mit einer Salve magischer Energiepfeile ein. Kyle war erstaunt, daß ihre Stellung auf der anderen Straßenseite immer noch nicht angegriffen wurde.
    »Raketen!« rief sie über den offenen Kanal, und Kyle sah vier Lichtblitze in der Dunkelheit jenseits des Kraftwerksgeländes, gefolgt von drei kaum wahrnehmbaren Kondensstreifen. Die vier Raketen jagten durch die sich neu formierende Masse der Insekten und flogen weiter auf das Kraftwerksgebäude zu.
    Sie trafen die großen Metalltüren in dem Augenblick, als Ravenhearts Schirm erlosch. Sie explodierten in rascher Folge, und die Druckwellen der Detonationen pflanzten sich durch das Gebäude und über das freie Gelände fort, wo die Busse von ihnen erschüttert wurden.
    Vathoss ließ den Bus vorwärtsschießen, der gegen das Heck des zweiten Busses, Beta, krachte. Er gab Vollgas, und einen Moment lang drehten die Reifen des Busses auf dem Beton durch, doch dann faßten sie, und Beta wurde angeschoben.
    Der erste Bus, Alpha, war von einer Insektenflut bedeckt. Es war unmöglich, daß Douglas etwas durch die Fenster sah, aber er brauchte nur den Zaun oder das Tor anzusteuern. Sein Helmsystem zeigte ihm die Kompaßrichtung an. Falls nötig, konnte er danach navigieren, und er wußte, daß er rechts abbiegen mußte, wenn er den Zaun durchbrochen hatte. Vorausgesetzt, die Insekten rissen den Bus nicht zuvor in Stücke.
     
    »Ich werde ihnen helfen«, sagte Seeks-the-Moon, der gleich darauf im Astralraum verschwand und zu Alpha eilte. Der wimmelnde Insektenschwarm auf dem Bus war so dicht, daß Kyle sich fragte, ob der Geist überhaupt einen Weg hindurch finden würde. Dann hörte Kyle trotz der Entfernung und des Motorengedröhns das Kreischen berstenden Metalls. Die Insekten rissen das Metallplastikdach des Busses ein.
    Eine weitere Raketensalve zischte durch die jetzt gesprengten Eingangstüren des Kraftwerks und explodierte tief in Innern. Kyle sah die Blitze durch die oberen Fenster des Gebäudes.
    Praktisch sofort sprangen Dutzende der Insekten von Alpha ab und eilten zum Kraftwerksgebäude. Die Königinnen wurden angegriffen und mußten verteidigt werden. Es würde jedoch nicht allzu lange dauern, bis eine der Königinnen oder irgendein Insektenschamane im Innern des Gebäudes die wahre Natur der Gefahr durchschauen und entsprechend reagieren würde.
    Kyles Bus, Delta, erbebte, und ein Seitenfenster hinter ihm zerbarst in einem Regen aus Sicherheitsglassplittern. Er fuhr herum, als die kräftigen Beißzangen eines Käfers einen Mann erwischten, der aufgesprungen war und fliehen wollte, und ihm Kopf und Schultern vollständig abtrennten. Kyle wirkte einen Energiepfeil, der dem Käfer in den Kopf drang und ihn dazu veranlaßte, sich kreischend zurückzuziehen. Er spürte ein Ziehen in den Nackenmuskeln, da sein Körper gegen die ständige Belastung zu protestieren begann.
    Das Oberlicht und zugleich Notausstieg im Dach des Busses wurde aufgerissen, und zwei Ameisen versuchten sich gleichzeitig hereinzudrängen. Ihr Gestank war unverkennbar, und Kyle riß das Sturmgewehr hoch, das Ravenheart ihm gegeben hatte. Er trat unter das Oberlicht, als die eine Ameise der anderen gerade Platz machte, und schoß, bevor sich der Kopf der er sten zurückgezogen hatte. Die Waffe verschoß zwölf Explosivgeschosse auf die Ameisengeister. Die meisten trafen die Ameise, die sich gerade hereinzwängte, aber ein paar trafen auch die andere. Keine wurde schwer verletzt, aber beide wurden so weit herumgeworfen, daß sie aus der Öffnung verschwanden, als der Bus erneut erbebte und Kyle zu Boden geschleudert wurde. Kyle glaubte, ihre Leiber am Fenster vorbeifliegen zu sehen, bevor er schmerzhaft auf die Schulter
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