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Nuerburghoelle

Nuerburghoelle

Titel: Nuerburghoelle
Autoren: Kurt Lehmkuhl
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schon.«
    Sie beobachteten das Paar, das wild gestikulierend aufeinander einredete.
    »Ich habe Zwietracht gesät. Jetzt wird es sich zeigen, ob es Liebe ist oder Berechnung.«
    Bahn sah ihn verblüfft an. »Dann stimmt das gar nicht?«
    »Woher soll ich das wissen?« Böhnke betrachtete durchaus mit Genugtuung, wie Elisabeth und Anton Theberath immer intensiver miteinander stritten.
    »Das ist unser erster Pluspunkt«, freute er sich.
    »Und gibt es einen zweiten?«
    »Hoffentlich.«
    Bahn dachte kurz nach. »Kann es sein, dass die Geschichte mit dem Gewehr auch nur konstruiert ist?«
    Böhnke grinste. »Lassen wir uns überraschen. Wir folgen ihnen.«

25.
    Das Paar hatte es plötzlich sehr eilig. Das bevorstehende Autorennen schien sie überhaupt nicht mehr zu interessieren. Statt zu ihren Tribünenplätzen liefen die beiden zu dem Parkplatz, auf dem auch Bahn seinen Wagen abgestellt hatte. Sie stiegen in einen alten Kleinwagen, der ebenso wenig in die Autogalerie passte wie der Corsa des Journalisten.
    »Wo wollen die hin?«, entfuhr es Bahn. Er wunderte sich, mit welchem Geschick es Böhnke verstanden hatte, den beiden unauffällig zu folgen, obwohl sie sich mehrfach unruhig umgeschaut hatten.
    »Das werden wir erfahren, wenn wir hinter ihnen herfahren.«
    »Muss das sein?«, stöhnte Bahn. »Wir wollten doch das Rennen sehen.«
    »Wollen Sie wissen, wer Sie töten wollte, oder wollen Sie weiter in der Angst leben, noch einmal angegriffen zu werden. Und dann weiß ich nicht, ob Sie diesen Angriff überleben.«
    »Glauben Sie …?«
    »Ja, das glaube ich«, unterbrach ihn Böhnke streng. »Und nun bewegen Sie Ihren Hintern, damit die uns nicht abhauen. Ich will wissen, wohin die beiden wollen.«
    Der Wagen mit dem niederländischen Kennzeichen schoss mit quietschenden Reifen vom Parkplatz, zur großen Verwunderung der Wächter. Sie hatten wohl noch nie während ihrer Tätigkeit miterlebt, dass so kurz vor einem Formel-1-Rennen jemand wieder den Nürburgring verließ. Ihr Staunen wurde noch größer, als Sekunden später Bahn und Böhnke grüßend an ihnen vorbeifuhren.
    »Passen Sie auf, dass Sie nicht entdeckt werden«, meinte der Kommissar. »Nicht zu nahe auffahren, aber auch nicht zu weit entfernt.«
    »Wollen Sie«, brummte Bahn. »Ich fahre, Sie passen auf und sagen mir, wie ich mich zu verhalten habe. Sie sind der Bulle, ich nur der Schmierfink.«
    Böhnke hätte ihm den Bullen übel genommen, wenn er sich nicht selbst als Schmierfink bezeichnet hätte. So waren sie gewissermaßen quitt.
    Böhnke wusste nicht, wohin die Fahrt führen sollte, die Theberath begonnen hatte. »Sie müssen verdammt weit von den beiden weg bleiben, sonst bekommen die mit, dass wir hinter ihnen her sind.« Es kam ihm fast vor, als führen sie auf den Straßen im Kreis, immer in der Nähe der Rennstrecke. Die Straßen waren fast leer, was die Verfolgung nicht erleichterte. Er konnte nur hoffen, dass Theberath in seiner Hektik nicht zu genau zurückblickte. Erleichtert war er, als sie endlich von einem anderen Wagen überholt wurden, der sich zwischen die beiden Fahrzeuge setzte, die sich nicht sonderlich an Geschwindigkeitsbegrenzungen hielten.
    Konzentriert fuhr Bahn hinterher. »Wie gut, dass der eine noch lahmere Ente fährt als ich. Wenn seine Kiste etwas schneller wäre, würde der mich ruck, zuck abhängen. Aber so.« Er blickte kurz zu Böhnke und dann in die bewaldete Gegend.
    »Können Sie mir vielleicht verraten, wo der hinwill? Wir gondeln im Prinzip immer in der Nähe des Nürburgrings umher. Sucht der was oder was ist los?«
    Theberath würde wohl zwei Dinge im Sinn haben, erläuterte Böhnke seine Vermutung. »Zum einen möchte er wohl sicher sein, dass ihm niemand folgt. Zum anderen sucht er wahrscheinlich einen Waldweg oder Ähnliches, der in der Nähe des Rings liegt. Ich kann mir gut vorstellen, dass Schulz hier irgendwo das Gewehr versteckt hat. Viel Zeit hatte er ja nicht nach dem Anschlag. Er musste schnell wieder an der Box zurück sein nach dem angeblichen Unfall. Sonst wäre er wohl aufgefallen.« Beruhigend legte er Bahn die linke Hand auf den Unterarm.
    »Sie machen das gut. Ich glaube nicht, dass Theberath uns erkannt hat.« Er lächelte grimmig.
    »Theberath mag zwar langsam fahren. Aber eben im BMW-Zelt, da war er definitiv zu schnell.«
    »Wieso?«
    »Ich wollte ihm nämlich noch etwas sagen. Das Wichtigste, weshalb ich hinter ihm her bin?«
    »Und was ist das?«
    »Sein Versuch, auch mich zu
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