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Nottingham Castle, letzte Tuer links

Nottingham Castle, letzte Tuer links

Titel: Nottingham Castle, letzte Tuer links
Autoren: Leana Wyler
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hinaus.
     

*
    Ein
paar Stunden später ließ sich Eadric von Nottingham erschöpft in sein Bett
fallen. Dieser Locksley war ihm schon wieder durch die Lappen gegangen, es war
zum Verrücktwerden! Warum verdammt waren seine Männer nicht in der Lage, diesen
elenden Hurensohn zu fassen? Er sollte sie alle vierteilen lassen. Vierteilen
und den Hunden zum Fraß vorwerfen. Dazu den ganzen Sherwood Forest
niederbrennen, dann würde das Gesindel schon herauskommen.
    Wütend
warf er sich auf die andere Seite. An Schlaf war heute Nacht nicht zu denken,
das wusste er schon jetzt. Außerdem schmerzten ihn, wie jeden Tag, wenn er vom
Pferd stieg, seine Schultern. Er bewegte den Kopf, um seinen Nacken zu lockern,
aber es half nichts.
    Diese
Hebamme mit ihren warmen Händen, die hatte das in der Tat gut gemacht, sie
hatte ihn von den Schmerzen erlöst und auf äußerst angenehme Art entspannt. Er
versuchte, sich vorzustellen, dass sie seine Muskeln knetete, doch es gelang
ihm nicht richtig. Genervt drehte sich Eadric auf den Rücken und starrte die
holzgetäfelte Decke an. Der schwache Mondschein, der ins Zimmer fiel, reichte
kaum aus, um die geschnitzten Reliefs erkennbar zu machen.
    Er
würde seine Männer besser ausbilden müssen! Und noch mehr rekrutieren, das war
besonders wichtig. Außerdem musste er sich natürlich das Geld zurückholen, dass
ihm dieser Locksley gestohlen hatte, er brauchte es, um seine Soldaten
auszurüsten. Dann mussten eben die Bauern die Gürtel noch einmal enger
schnallen, das würde schon irgendwie gehen.
    Erst
vor Kurzem hatte er Sir John sein Wort gegeben, dass er ihn tatkräftig
unterstützen würde, mit Soldaten und mit Geld. Dafür würde der sich dann
erkenntlich zeigen, wenn man ihn zum König krönte. Das konnte nicht mehr lange
dauern, war doch König Richard immer noch nicht zurückgekehrt. Und nun kam
dieser Bastard Robin von Locksley wieder dazwischen und gefährdete diesen Plan!
    Diese
Gedanken machten ihn schon wieder wütend, er spürte, wie sich ein heißer Kloß
in seinem Hals bildete und er unwillkürlich die Schultern hochzog, was ihm
umgehend ein schmerzhaftes Ziehen in den Nackenmuskeln einbrachte. So würde er
nie in den Schlaf finden!
    Besser
wäre es, sich abzulenken. An etwas anderes zu denken. Etwas Angenehmes. Viel
fiel ihm nicht ein. Diese Hebamme? Ja, die war ein interessanterer Gedanke. Sie
hatte so ein Blitzen in den Augen, das ihm gefiel. Anders als diese törichten
Dinger, die er sich sonst ins Bett holte. Und ihre Hände … Die Art und Weise,
wie sie ihn berührt hatte … Eadric bewegte seine Schultern ein wenig und
beschloss, die Frau bald wieder ins Castle zu bestellen.
    Er
schloss die Augen, müde genug war er eigentlich. Doch er fand keine Ruhe. Gedanken
schwirrten planlos in seinem Kopf herum und hielten ihn wach.
    Hatte
die Hebamme recht gehabt? War es eine übliche Sache, dass Frauen bei Männern
mit diesen sanften Bewegungen die Muskeln lockerten nach einem langen Tag, so
wie sie gesagt hatte?
    Unsinn!
    Er
schob dieses törichte Bild, das sie ihm in den Kopf gesetzt hatte, beiseite. Ein
Mann machte sich das Weib gefügig, warf sie ins Bett und entspannte sich, in
dem er sie sich nahm. Das war normal. Dann war der Druck für einige Zeit
verschwunden und man konnte schlafen.
    So
hatte er es immer gemacht.
    Ihre
verfluchte Stimme hielt sich hartnäckig in seinem Schädel. „ Was ist mit
Eurer künftigen Ehefrau? ”, hatte sie gefragt. Und ob er die auch so
behandeln wolle.
    Eadric
riss die Augen wieder auf. Darüber hatte er sich noch nie Gedanken gemacht.
Bisher war ihm keine Frau würdig genug erschienen, mit ihr eine Verbindung
einzugehen. Er wollte hoch hinaus, er hatte sich bisher nie mit Töchtern des
unteren Standes begnügt. Marian war standesgemäß, mit ihr würde er sich auch am
Hof von Sir John sehen lassen können. Und im Bett? Wieso sollte es da anders
sein als mit den Mägden, die ihm zu Diensten waren, um seine Lust zu
befriedigen?
    Er
warf sich wieder auf die Seite, schob die Bettdecke zur Hüfte hinunter, atmete
tief aus. Natürlich kannte er diese Minnegesänge und weibischen Geschichten
über ewigliche Liebe und so weiter. Und er sah voll Unmut die Blicke, die
mancher seiner Soldaten mit einem Mädchen aus dem Dorf austauschte. So etwas
machte einen Mann nur schwach, das hatte sogar seine Mutter gesagt. Und wie
wütend sie immer geworden war, wenn Cecelya, seine alte Amme, ihm eines von
diesen dummen Märchen erzählt hatte!
    „Er
soll
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