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Notrufsender Gorsskij

Notrufsender Gorsskij

Titel: Notrufsender Gorsskij
Autoren: K. H. Scheer
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fol­gen Sie uns. Ka­re­nin und Tor­pentouf ge­hen gleich mit uns. Or­ba­now wird si­cher nicht mit ei­nem An­griff von drau­ßen rech­nen. Er weiß zu gut, daß es hier kein Le­ben mehr ge­ben kann. Wahr­schein­lich hat er sich mit Hil­fe der erst­klas­si­gen Funk- und Nach­rich­ten­sta­ti­on der Bun­ker längst über die Ge­scheh­nis­se in­for­miert.«
    »Mo­ment, et­was stimmt nicht in Ka­ren­ins Rech­nung«, warf Mi­ke ein. »Hö­ren Sie, Ser­gej Iwa­no­witsch, Ih­re Re­gie­rung hat doch nie und nim­mer auf die Ber­gung der wert­vol­len Uran­vor­rä­te ver­zich­tet, oder? Wann sind die ers­ten Kom­man­dos hier ein­ge­trof­fen?«
    »Dar­an ha­be ich auch ge­dacht. Or­ba­now konn­te sich trotz­dem hal­ten. Ja, wir ha­ben die Kern­brenn­stof­fe et­wa sechs Mo­na­te nach dem Un­glück ab­ge­holt. Es ging schnell und rei­bungs­los, denn die Kom­man­dos wa­ren bes­tens aus­ge­rüs­tet. Es hat sich je­doch nie­mand um Or­ba­now ge­küm­mert. Die Be­rich­te be­wei­sen, daß nie­mand ihn ge­se­hen hat. Man hat auch nicht nach ihm ge­sucht. Es lag kein Grund vor. Er wird sich wäh­rend der Räu­mung ir­gend­wo ver­bor­gen ge­hal­ten ha­ben, um spä­ter zu­rück­zu­keh­ren. Wir ha­ben le­dig­lich das Ma­te­ri­al mit­ge­nom­men. Al­le Le­bens­mit­tel­vor­rä­te blie­ben hier, denn der da­ma­li­ge Kom­man­dant woll­te even­tu­ell Über­le­ben­den ei­ne Chan­ce ge­ben. Wir ha­ben so­gar Leucht­schil­der an­ge­bracht und dar­auf hin­ge­wie­sen, daß es un­ten in den Bun­kern sau­be­res Frisch­was­ser und strah­lungs­fes­te Kon­ser­ven in je­der Men­ge gab. So­viel ich weiß, sind noch et­wa fünf­hun­dert Ton­nen ein­ge­la­gert wor­den.«
    »Was – nach der Ka­ta­stro­phe?«
    »Was dach­ten Sie! So un­mensch­lich wie die Welt denkt, sind wir nicht. Wir ha­ben schon et­was ge­tan. Al­so, wie geht es jetzt wei­ter?«
    Wir war­te­ten nicht mehr län­ger. Ser­geant Won­cer run­zel­te die Stirn, als ich ei­nem sei­ner Män­ner den schwe­ren Mar­ss­trah­ler ab­nahm und die Ab­strahl­ver­stel­lung kon­trol­lier­te.
    »Für al­le Fäl­le, Ser­geant.«
    Dann rann­ten wir. Bis zum Bun­kerein­gang wa­ren es knapp hun­dert Me­ter, aber wenn Or­ba­now auf­paß­te, hat­ten wir kaum ei­ne Chan­ce. Die Waf­fen­kup­pel be­herrsch­te das Ge­län­de vor dem Hauptein­gang.
    Ich hat­te ge­hofft, un­be­merkt ein­drin­gen zu kön­nen, aber das war ein Trug­schluß ge­we­sen.
    Or­ba­now hat­te sich of­fen­bar nicht aus der Fern­lenk­zen­tra­le ent­fernt. Er sah uns schnel­ler auf sei­nen Bild­schir­men, als es uns lieb sein konn­te.
    Han­ni­bal schrie ei­ne War­nung. Ich sah nach links. Die Pan­zer­kup­pel dreh­te sich be­reits. Ih­re Ra­ke­ten­wer­fer und Schnell­feu­er­ge­schüt­ze wür­den un­se­ren Ener­gie­schir­men nicht viel an­ha­ben kön­nen, aber Tor­pentouf und Ka­re­nin wa­ren ge­fähr­det.
    Won­cer han­del­te so blitz­ar­tig, wie wir es von ei­nem GWA-Spe­zia­lis­ten er­war­ten konn­ten.
    Ich ver­nahm das To­sen ei­nes Hoch­ener­gie­strah­lers. Drü­ben schlug die son­nen­hei­ße Glut ein, durch­brach den Pan­zer­stahl und zün­de­te den Ge­fechts­kopf ei­ner ab­schuß­kla­ren Ra­ke­te.
    Die Kup­pel flog mit Donner­ge­tö­se in die Luft. Wir wur­den weit in den Bun­kerein­gang hin­ein­ge­schleu­dert.
    Ir­gend­wo fand ich einen Halt. Als die Druck­wel­le ab­ge­ebbt war, sah ich Han­ni­bal nach hin­ten sprin­gen. Er such­te die De­ckung der hier ab­ge­stell­ten Pan­zer. Einen bes­se­ren Schutz konn­te man sich nicht wün­schen.
    Ei­ner war zwar ex­plo­diert, doch die an­de­ren T-93 wa­ren in Ord­nung.
    Ich rann­te zu dem Klei­nen hin­über und war­te­te auf Tor­pentouf. Er kam keu­chend an.
    Ka­re­nin war hin­ter dem her­aus­ge­ris­se­nen Stahl­tor in De­ckung ge­gan­gen. Dort war­te­te er, bis Won­cer mit sei­nen Leu­ten er­schi­en.
    Or­ba­now saß in der Fal­le, aber noch hat­ten wir ihn nicht. Han­ni­bal lau­er­te vor den of­fen­ste­hen­den Schleu­sen­tü­ren. Sie führ­ten zu den Lift- und Trep­pen­schäch­ten. Dort war al­les in Ord­nung. Die Bun­ker hat­ten die Ato­m­ex­plo­si­on ta­del­los
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