Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Notbremse

Notbremse

Titel: Notbremse
Autoren: M Bomm
Vom Netzwerk:
der Sonderkommission verbinden. Wenig später hatte er den Kollegen an der Leitung und sprach ihn auf die CD von Lambert an.
    »Wir haben die neueste heut Vormittag geöffnet«, kam es zurück. »Ein langes Protokoll von Dieter Hocke. Ich wollte Sie nachher anrufen.«
    »Schon gut«, beruhigte Häberle. »Sagten Sie Dieter Hocke?«
    »Ja, jedenfalls steht dieser Name drunter. Wenn man das liest, macht es auch Sinn. Dieter Hocke hat den Schnüffler gespielt – und der Friedrich Hocke hat später observiert. Hier, warten Sie mal«, sagte Fludium und raschelte mit Papier. Dann meldete er sich wieder: »Hier steht: ›H. unauffällig am Hödenauer See getroffen.‹« Fludium überlegte kurz und erläuterte: »Mit H. könnte Horschak gemeint sein. Leider ist der Name der Zielperson immer nur abgekürzt. Es heißt dann weiter: ›Allgemeine Gespräche geführt. Hat berichtet, dass er am Mittwoch mit dem ICE von Ulm nach Mannheim fahren will. Apotheker und Ärzte besuchen.‹ Dann kommen einige unbedeutende Passagen. Doch das hier liest sich wieder interessant: ›H. hat am Hödenauer See den Mann aus Peking getroffen. Sie haben am vergangenen Donnerstag‹ – damit ist sicher jener der vorletzten Woche gemeint – ›in der Zeit von 20.45 Uhr bis 22.35 Uhr auf der Terrasse der Pizzeria miteinander gesprochen. Ich konnte mich nicht an den Nebentisch setzen, sondern nur schräg gegenüber. Es war mir nicht möglich, das Gespräch zu belauschen. Sie haben sich aber angeregt unterhalten. Am Schluss ging es wohl um einen Flug nach Peking. H. hat von einer Maschine der Emirates über Dubai gesprochen. Ich konnte Tag und Uhrzeit nicht feststellen.‹ So weit das Zitat«, endete Fludium.
    »Den Mann aus Peking getroffen«, stutzte Häberle und sah zu Linkohr und Frau Schittenhelm, die es sich in Polstersesseln gemütlich gemacht hatten.
    »Ja, Mann aus Peking«, bestätigte Fludium. »Aber auch das, was jetzt folgt, ist interessant: ›H.’s Geschäftsfelder sind nicht nur auf sein eigentliches Kerngeschäft ausgerichtet, sondern umfassen weitere Bereiche. Welche das sind, entzieht sich derzeit meiner Kenntnis. Es stimmt, dass H. sich seit November offenbar fünfmal im Raum Bozen aufgehalten hat. Ob dies in einem Zusammenhang mit seinen geschäftlichen Aktivitäten steht, kann ich vorläufig nicht sagen.‹ Ende des Zitats.«
    »Okay, ich danke dir«, erwiderte Häberle und beendete das Gespräch, dessen Inhalt er sofort den beiden anderen weitergab.
    »Die beiden Hockes«, konstatierte er schließlich, »waren im Auftrag von Lambert dem Horschak und damit dem Rieder dicht auf den Fersen. Herr Dieter Hocke hat demnach noch vorletzten Donnerstag heftig recherchiert – und dann ist er nach China geflogen.«
    Linkohr wurde hellhörig. »Ich denk, der Flug war schon Wochen zuvor gebucht?«
    »So ist es«, bestätigte Frau Schittenhelm. »Wenn Sie wollen, kann ich Ihnen die Belege und Unterlagen zeigen.«
    Häberle überlegte kurz. »Ich denke, das widerspricht sich nicht. So wie das Dieter Hocke protokolliert hat, hat Horschak mit dem Chinesen vermutlich nur noch Details besprochen.«
    Linkohr nickte jetzt zustimmend.
    »Diese Texte«, hakte Häberle nach und wandte sich an die Frau, »die wurden, nehme ich an, alle mit einem Computer hier im Hause geschrieben.«
    »Das machen die Herren aber allein«, entgegnete Frau Schittenhelm schnell, um jegliche Durchsuchung zu verhindern.
    Häberle wollte noch etwas anmerken, als die Telefonanlage einen alles durchdringenden Ton von sich gab.
    »Entschuldigen Sie«, sagte die Dame, nahm den Hörer und meldete sich. Ihr Gesichtsausdruck verriet Anspannung, wurde jedoch zunehmend freundlicher. »Das freut mich aber«, sagte sie schließlich. Häberle und Linkohr wurden hellhörig.
    »Geht’s Ihnen denn gut?«, fragte Frau Schittenhelm nach und lauschte, um sogleich hell entzückt zu werden: »Wunderbar.« Gleichzeitig schien ihr aber bewusst zu werden, dass sie dem Anrufer eine traurige Nachricht würde überbringen müssen. Sie wartete noch einen Moment, ehe sie sachlich anfügte: »Es sind gerade ein paar Herren von der Kriminalpolizei hier, ja, Kriminalpolizei.«
    Nach einigen Sekunden sagte sie: »Ich reich Sie mal weiter«, und gab den Hörer mit dem Hinweis »das ist Herr Dieter Hocke« Häberle in die Hand. Der erklärte, wer er war und dass sich in den vergangenen vier Tagen turbulente Dinge um illegalen Dopinghandel mit Peking ereignet hätten, in die wohl Rieder und Horschak
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher