Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)

Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Nonnenfürzle: Kriminalroman (German Edition)
Autoren: Michael Boenke
Vom Netzwerk:
Ordafrau.«
    »Ach, lass
mich in Ruhe, Cäci und die Kommissarin fanden das Präsent auch unangemessen, eigentlich
fand es niemand wirklich gut. Von dir hätte ich eigentlich etwas mehr Humor erwartet.
Langsam kommen auch bei mir Zweifel. Susi, sei du mal ehrlich, aber wirklich ehrlich,
wie fandest du das Geschenk, das ist doch was völlig Normales, da braucht man sich
doch nicht schämen in der heutigen modernen, aufgeklärten Zeit, so ein Geschenk
ist doch etwas …«
    Cäci drehte
ihren Kopf zu mir herunter, sodass ich ihn fast verkehrtherum sah:
    »Keine Suggestivfragen,
Susi sag!«
    »Das Geschenk?
Voll daneben, typisch Dani halt!«
    »Siehst
du!«
    »Ist ja
schon gut, aber das sind alles Frauenmeinungen!«
    »Ich bin
aba keina Frau!«
    »Du bist
Pfarrer, das ist noch schlimmer.«
    Wieder brannte
mein Gesäß, allmählich kehrte der Schmerz präziser, lokaler zurück. Und wieder ging
die Tür auf. Der Referendar.
    »Hei, Daniel,
ich habe Bier mitgebracht, oh ich sehe, ihr habt ja schon. Die Damen auch eins?
Äh … und bevor ich’s vergesse, danke noch fürs Leben retten und so.«
    »Ja, kein
Problem, aber wie oft soll ich dir noch sagen, dass ich für dich Herr Bönle bin
und nicht Du oder Daniel oder sonst was. Geht dir das nicht in dein kleines, begrenztes
Referendarhirn hinein?«
    »He Dani,
jetzt mach mal halblang. Sei doch nicht so engstirnig!«
    Cäci setzte
sich schon wieder für den jungen Lehrer in Ausbildung ein. Sie wollte es offensichtlich
nicht begreifen, dass ein Referendar ein Referendar ein Referendar ist. Quasi wie
die Rose, nämlich die von Gertrude Stein, quasi klassische literarische Moderne.
Und da rüttelt auch keiner daran.
    »Ista bestimmt
da Nachwikunga von da Nakosa. Hat bestimmt da Gehian von de Hintanschütze vewiaat!«
    Der Referendar
verdrehte frecherweise die Augen:
    »Stimmt
das, Herr Bönle, dass Sie dieser Küchenschwester ein Präsent gemacht haben, ein
ganz Spezielles?«
    »Ja, und
was meinst du als Mann, äh als Referendar dazu? Aber sei ehrlich! Keine Schonung,
nur weil ich so etwas wie dein Vorgesetzter bin.«
    »Also, wenn
ich ehrlich sein soll, das kannst du nicht bringen! Prost! Und danke noch mal.«
    Er kam ganz
nahe zu mir her, sodass ich den säuerlichen Geruch seiner Jeans in die Nase bekam.
Olfaktorisch durch den Geruch der ungewaschenen Referendar-Jeans motiviert, war
ich plötzlich in dem alten Häuschen, in der überheizten Küche und sah das Haus ohne
den Buben, die alte Frau. Ich musste am Freitag wieder fit sein, um ihr einen Käse
zu bringen.
    Die riechende
Hose kam noch ein Stückchen näher. Ich spürte, wie mir eine Hand durchs Haar fuhr.
    »Danke,
eigentlich bin ich tot, danke, Herr Bönle!«
    »Daniel
oder sag einfach Dani zu mir!«
    »Franz Joachim.«
    »Ich weiß.«
    »Das Geschenk
für die Schwester war trotzdem … mhh, mehr als delikat! Tschüss, ich muss gehen,
Sabine wartet unten.«
    »Die hätte
doch auch mitkommen können.«
    »Hat sich
nicht getraut, wegen …«
    Mit dem
Kopf machte er im Hinausgehen eine Bewegung zu Cäci hin. Ich verstand.
    »Also, gute
Besserung, und wenn ich richtig ehrlich sein muss, das war eine super Idee mit deinem
alten Rasierapparat!«
     
     
    E N D E

Anmerkungen
     
    Natürlich gibt es keinen Hummelschnitzer
im Kloster, ebenso wenig einen Keller, in dem so Grausliches geschah. Sie sind Fantasiegespinst
des Autors und mögen mit heiteren, augenzwinkernden Grüßen ins Kloster verziehen
sein.
    Aber es
gibt sie – die freundlichen Schwestern, die mit ihrem Wirken aus dem Kloster heraus
die Region mitprägen und himmlische Akzente setzen.

 

     
    Michael Boenke
    Riedripp
    E-Book: 978-3-8392-3628-4 / Buch: 978-3-8392-1131-1
     
    »Ried, Religion und Rock ’n’ Roll! Sprachliche Leichtigkeit, präzise
Beobachtungsgabe und heitere Ironie machen diesen Krimi zum Erlebnis!«
     
    Das Schicksal meint es gut mit
Daniel Bönle, Lebenskünstler und Mädchen für alles in der Kirchengemeinde eines
kleinen Dorfs am Rande des Pfrunger-Burgweiler Rieds in Oberschwaben. Endlich
erhält er die Chance, seinen erlernten Beruf auszuüben, als Religionslehrer im
nahen Bad Saulgau. Doch die Anfangseuphorie weicht blankem Entsetzen: Alexandra
Hold, eine Schülerin Bönles, wird im Ried tot aufgefunden. Wenig später taucht
auch noch der Schädel eines älteren Leichnams auf, eine Lehrerin verschwindet –
und Bönle schlittert wider Willen in die Ermittlungen …

 

     
     
    Michael Boenke
    Gott’sacker
    E-Book: 978-3-8392-3464-8
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher