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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Grönemeyer. Ihr Lieblingslied heißt Männer . Im Refrain fragt der gute Herbert sich: ›Wann ist ein Mann ein Mann?‹«
    Ein paar Mädchen kicherten. Einer von den Jungs aus der 7.2 rief laut: »Buhh!« Von irgendjemandem bekam ich einen leeren Plastikbecher an die Birne gepfeffert.
    Aber ich pellte mir einen drauf und redete weiter: »Mein Pa sagt immer, man ist ein Mann, wenn man zu dem steht, was man verbockt hat.« Ich machte eine kurze Pause und suchte Skelettfingers Blick, bevor ich erklärte: »Frau Püttelmeyer, es tut mir total leid, dass ich Ihnen die letzten Tage so zur Hölle gemacht habe. Diese ganzen Jokes … Mehlhaare, Schleimklinken, Zahnpastaschuhe … Sie wissen schon – und ja, Sie haben recht gehabt mit Ihrer Vermutung. Ich war es. Ich bin für alles verantwortlich. So, jetzt ist es raus.«
    Es herrschte Totenstille. Entweder fiel hier gleich eine Bombe oder sie war schon explodiert. Der ganze Raum war von meinen Worten wie gelähmt.
    Nur Skelettfinger nicht. Der trat hastig zwischen Frau Püttelmeyer und mich. »Stimmt doch gar nicht! Gib mal bloß nicht so an. Das ist mal wieder typisch für dich … du … du … Supereishockeytalent«, spuckte er in meine Richtung, bevor er sich den anderen zuwandte. »Ich war das! Ich stecke hinter jeder einzelnen Püttelmeyer-Verarsche. Fragt Maximilian. Er wird es euch bestätigen.«
    Ich prustete los. Volle Elle. Dass mein Plan so locker hingehauen hatte, konnte ich einfach nicht fassen. »Mann, ich wusste doch, dass du es nicht verkraftest, wenn sich ein anderer mit deinen Federn schmückt.«
    Skelettfinger sah mich völlig plemplem an. Aber dann setzte er ein verächtliches Grinsen auf und verkündete mit überheblicher Stimme: »Ja, und übernächsten Samstag mach ich dich wieder lang, Michalski. Ich werde dich bei dem Spiel so was von vom Eis fegen, dass du auch später keinen Joke mehr auf die Reihe kriegst!«
    Seine Dummiekumpels aus der 7.2 jubelten zustimmend.
    Aber ich übertönte sie mit meinem Lachen. »Das halte ich für ein Gerücht. Dein Trainer hat meinem nämlich vorhin versichert, dass du verdammt lange nicht mehr irgendjemanden für die Eishockeyjets vom Eis fegen wirst, Junge. Der mag keine Schmierfinken, wenn du kapierst, was ich meine?!«
    Ich konnte ihm gerade noch hämisch zuzwinkern, bevor er aus dem Raum rauschte. Gefolgt von Frau Mopp und Frau Püttelmeyer.
    Das war’s dann wohl, du Skelettheini!, dachte ich. Im nächsten Moment wurde ich auch schon von meinen Klassenkameraden umringt. Ihre Fragen prasselten auf mich ein. Aber ich machte, dass ich wegkam. Ich hatte keine Lust. Keine Lust, ihre Fragen zu beantworten, auf die Party, auf die Klassenfahrt – eben auf alles. Ich wollte einfach nur in Ruhe ’ne Runde chillen. Und die Stunden zählen, bis es endlich wieder zurück nach Hannover ging.
    Mann, dabei hatte ich doch unbedingt von dort wegkommen wollen.



»Riiick! Fiiinn! Juchhuhhh, hier sind wir!«
    Linda hüpfte wie ein hyperaktiver Flummi auf der Stelle herum und winkte, als ob ihr Leben davon abhinge.
    »Auweia«, flüsterte Finn neben mir. »Sie hat das Fähnchen dabei.«
    »Fähnchen?«, fragte ich noch ahnungslos. Das änderte sich in der nächsten Sekunde allerdings schlagartig, als ich etwas flatterig Weißes über den Köpfen der wartenden Eltern entdeckte.
    HERZLICH WILLKOMMEN, FINN UND RICK!, das Ganze mit drei Herzchen garniert.
    Verflixter Familienhorror. Linda hatte ein Begrüßungsbanner für uns gebastelt, das sie jetzt für alle gut sichtbar in die Höhe streckte.
    Ich schämte mich auf der Stelle in Grund und Boden und dachte kurz darüber nach, so zu tun, als ob ich Linda nicht kannte. War ja gut möglich, dass ich mein Gedächtnis verloren hatte. Dann könnte ich schnurstracks an ihr vorbei und im Laufschritt zu Pas Auto pesen, das hier irgendwo herumstehen musste. Pa weigerte sich nämlich, in Lindas Flower-Power-Beetle einzusteigen. Was ich total verstehen konnte.
    Und dennoch war heute ein guter Tag. Die Klassenfahrt war zu Ende. Die anderen waren gekommen, um uns abzuholen. Die ganze Familie. Linda, Pa, Mary, Wutz und sogar Helena, die zur Feier des Tages eine knallrote Schleife am Halsband trug.
    Finn und ich wurden begrüßt, als ob wir mindestens sieben Jahre auf Robinson Crusoes einsamer Insel zu Gast gewesen und nur durch Zufall von einem vorbeischippernden Fischerboot entdeckt worden wären.
    Pa war am schlimmsten. Jetzt, wo er wusste, wer für das fiese Geschmiere in Johanns Büro
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