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Noch Einmal Sollst Du Buessen

Noch Einmal Sollst Du Buessen

Titel: Noch Einmal Sollst Du Buessen
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Zerquetschte.“
    Der Schweigsame pfiff durch die Zähne.
    „Dazu gehört ziemlich viel Cleverness“, meinte Brodie, während er seine Kopie des Entwurfs in seinen Aktenkoffer legte.
    „Ich könnte es nicht“, bemerkte Adam trocken.
    Brodie zog die Augenbrauen hoch. Offensichtlich glaubte er Adam nicht. „Sie müssen unsere Lage verstehen, Drake. Wir können nicht sieben Millionen Dollar herausrücken, ehe wir nicht absolut sicher sind, dass uns nicht dasselbe passiert wie Montgomery.“ Er lächelte bedauernd. „Wenn die Sache genau aufgeklärt ist, dann können wir vielleicht über Geschäfte reden. Vorher, fürchte ich, wird nichts daraus.“
    Die beiden anderen Männer nickten zustimmend. Und Adam verübelte es ihnen nicht einmal. Er an ihrer Stelle hätte auch niemandem getraut, der beinahe wegen Unterschlagung verurteilt worden wäre. Einem Mann, der bei einer der größten Hotelketten an der Westküste als Dieb verrufen war.
    Aber er war es leid, als Sündenbock herzuhalten.
    Adam stand auf und schüttelte den drei Männern mit verbissenem Lächeln die Hand. Er beobachtete, wie Brodie die beiden anderen wie seine Schäfchen aus dem Raum führte. Erst als die Tür sich hinter den kalifornischen Investoren schloss, stieß er eine Serie von Flüchen aus, bei denen selbst ein Seemann erblasst wäre. Er riss sich die Krawatte vom Hals und warf sie über eine Stuhllehne. Dann öffnete er die obersten Knöpfe seines gestärkten weißen Hemdes.
    Was hatte er anderes erwartet? Dieses Treffen war nicht anders verlaufen als die beiden vorigen, die er arrangiert hatte.
    Wann begreifst du es endlich, Adam Drake?, hielt er sich vor. Du bist ein Verurteilter ohne Schuldspruch.
    Er wusste, dass der schwarze Fleck auf seiner Weste auch nicht mit der Zeit und ganz von selbstverschwinden würde. Nein, er würde denjenigen finden müssen, der ihn hineingerissen hatte. Sonst wäre er erledigt.
    Natürlich hatte er seine Vermutungen. Bei Montgomery Hotels gab es viele, die ihn wegen seines schnellen Aufstiegs in dem Unternehmen beneidet hatten. Es gab viele mit finanziellen Sorgen und einige, die schlicht und einfach geldgierig waren. Eine dieser Personen musste ihm die Falle gestellt haben, um ihn zu stürzen. Und er war gestürzt. Einst einer von Victor Montgomerys Favoriten, war er nun das schwarze Schaf. Der Judas. Der Verräter.
    Bevor er nicht seine Unschuld bewiesen hätte, würde er sich geschäftlich nicht wieder etablieren können. Ihm blieb nichts anderes übrig – er würde Detektiv spielen müssen, bis er heraus hätte, wer ihn so sehr hasste, dass er vor einer der schlimmsten Gemeinheiten nicht zurückgeschreckt war.
    Das ganze letzte Jahr hatte Adam versucht, die verdammte Geschichte hinter sich zu lassen. Aber immer wieder stieg sie wie ein Phönix aus der Asche, um ihn zu verfolgen und zu peinigen. So konnte es nicht weitergehen. Er musste etwas unternehmen, damit die Sache ein für alle Mal bereinigt wäre.
    „Du willst kündigen?“ Victor Montgomery starrte sein einziges Kind ungläubig an. Er war gerade in sein Büro gekommen, wo Marnie auf ihn gewartet hatte. Eine liebevolle Begrüßung, und dann war die Bombe geplatzt. „Hast du den Verstand verloren?“
    Marnie ließ den Kündigungsbrief auf den Schreibtisch fallen. Sie hatte sich diesen Moment nicht so schlimm vorgestellt. Ihr Vater war schockiert. In seinen Augen stand Schmerz, Schmerz über ihren Verrat.
    „Warum, um alles in der Welt? Und was, bitte schön, gedenkst du zu tun?“ Er schleuderte seine Golftasche in den Wandschrank, und dann segelte seine karierte Mütze quer durchs Büro.
    Marnie wollte antworten, aber er war mit seiner Wuttirade noch nicht fertig. „Du kannst nicht kündigen! Du bist meine Tochter, Himmeldonnerwetter!“ Er wischte sich die Stirn und stopfte das Taschentuch in die Hosentasche. „Es ist einfach nicht zu fassen!“
    Marnie war nicht bereit nachzugeben, jetzt, wo sie den mutigen Schritt einmal getan hatte. „Ich meine es ernst, Dad“, sagte sie ruhig und mit fester Stimme. „Ich musste es einfach tun.“
    „Unsinn!“ Ihr Vater ging mit langen Schritten über den dicken weichen Teppichboden und warf einen Blick auf seinen Terminkalender, der aufgeschlagen auf dem riesigen Mahagonischreibtisch lag.
    Marnie beobachtete ihn und versuchte, mit den Augen einer Außenstehenden sein Büro zu betrachten. Es war ausgestattet, wie es dem regierenden Monarchen eines Hotelimperiums entsprach. Getäfelte Wände aus
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