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Noch einmal mit viel Gefuehl

Noch einmal mit viel Gefuehl

Titel: Noch einmal mit viel Gefuehl
Autoren: Maisey Yates
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auf den Mund, um einen Schreckenslaut zu unterdrücken. Er war ihr gefolgt. Aber warum überraschte sie das? Seine Hartnäckigkeit hatte er schließlich schon einmal zur Genüge unter Beweis gestellt.
    Nur damals glaubte sie noch, etwas ganz Besonderes für den attraktiven, jungen Araber zu sein: das kostbare Juwel, als das er sie immer wieder bezeichnet hatte. Genau wie sie geglaubt hatte, dass er sich ebenso stürmisch und ausschließlich in sie verliebt hatte wie sie sich in ihn. Doch Taj liebte sie nicht. Er wollte sie nur besitzen, zusammen mit einem bedeutenden Anteil am Ölkonzern ihres Vaters.
    Ihre Hand lag bereits auf der Klinke. Der Drang, diesem Mann nah zu sein, war ebenso stark wie vor drei Jahren. Wie jung und naiv sie damals doch gewesen war!
    Immer wieder hatte Angelina versucht, vor ihren Gefühlen zu fliehen, doch vergeblich. Ihre hoffnungslose Liebe zu Taj verfolgte sie bis in den Schlaf, bis ans andere Ende der Welt und verwandelte sie im Moment seines Auftauchens in ein zitterndes Bündel voller Sehnsucht und Begehren.
    Nach einem tiefen Atemzug drückte sie die Klinke herunter.
    „Lauf nicht wieder vor mir davon!“, forderte der Mann vor der Tür ohne Einleitung.
    „Wieder?“, echote sie spöttisch und verschränkte die Arme vor der Brust. „Nimm nicht zu viel als selbstverständlich an, Taj. Ich bin nicht vor dir geflohen, sondern wollte einfach nur Freiheit und Unabhängigkeit.“
    „Lügnerin, gerade eben erst bist du vor mir geflohen … und vor der nicht zu leugnenden Anziehungskraft, die ich bereits gespürt habe, als ich dich zum ersten Mal gesehen habe.“
    „Anziehungskraft? Hast du möglicherweise zu tief ins Glas geschaut?“
    „Du weißt, dass ich nicht trinke“, gab er ruhig zurück. „Und du weißt sehr wohl, wovon ich rede. Oder hast du die Nacht in der Scheune deines Vaters vergessen?“
    Frustriert spürte Angelina, wie sie errötete. „So wie du es sagst, klingt es, als …“ Sie brach ab und biss sich auf die Unterlippe. „Wir haben uns geküsst, das war auch schon alles!“
    Dicht aneinandergeschmiegt hatten sie im Heu gelegen, durch ein Loch im Dach zum nächtlichen Himmel hochgeschaut und ebenso verrückte wie magische Zukunftsträume gesponnen. Doch während sie die Sterne gezählt hatte, tat er das Gleiche mit Banknoten und hatte dabei an das Vermögen gedacht, das er durch die Heirat mit ihr gewinnen würde.
    „Es gibt harmlose unverbindliche Küsse und solche, wie wir sie in jener Nacht ausgetauscht haben“, erwiderte Taj. „Sie haben absolut nichts gemeinsam.“
    Es hat sich nur anders angefühlt, weil ich damals noch jung und naiv gewesen bin, sagte Angelina sich streng. Und weil ich mich Hals über Kopf in dich verliebt habe, du berechnender Schuft! „Wir haben uns nur geküsst, Taj.“
    „Und wenn wir es noch einmal versuchen? Was würdest du dann fühlen?“
    Gepeinigt schloss Angelina die Augen. „Nichts“, wisperte sie rau, „ich würde gar nichts empfinden.“
    „Ist das so?“
    Als sie seinen Atem auf ihrer Haut spürte, stockte ihr Herzschlag, doch sie wich nicht zurück. Ihr Körper gehorchte ihr einfach nicht.
    „Du hast also in den ganzen drei Jahren nicht einen Gedanken an mich verschwendet? Nicht einen winzigen?“
    „Nein.“
    Er lachte leise. „Auch das ist eine Lüge.“
    Wenn er glaubte, sie auf diese billige Weise verunsichern zu können, täuschte er sich! Das würde nicht funktionieren. Sie war nicht mehr das naive, dumme Ding, das an die einzige, große Liebe glaubte, sondern eine erwachsene Frau, die mit offenen Augen durchs Leben ging. Und auf keinen Fall würde sie Taj erlauben, noch einmal in ihr Leben zu treten und es so einfach auf den Kopf zu stellen.
    Sie hatte die Kontrolle und wusste sehr genau, was sie tat …
    Angelina trat einen Schritt vor, umschloss sein dunkles Gesicht mit beiden Händen und legte ihre weichen Lippen auf seine. Ein heißes Lustgefühl durchflutete sie wie eine mächtige Woge und machte sie so schwach, dass sie instinktiv Halt an Tajs breiter Brust suchte.
    Und er? Er stand einfach nur da und rührte sich nicht einen Millimeter.
    Da schloss Angelina die Augen, neigte den Kopf und fuhr spielerisch mit der Zungenspitze über die festen, unnachgiebigen Lippen. In dieser Sekunde erwachte Taj zum Leben. Mit einem dumpfen Aufstöhnen presste er sie fest an sich und erwiderte ihren mädchenhaften Kuss mit einer Wildheit, die sie wohlig schaudern ließ.
    Ganz deutlich spürte sie den harten Schlag
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