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Noch einmal mit viel Gefuehl

Noch einmal mit viel Gefuehl

Titel: Noch einmal mit viel Gefuehl
Autoren: Maisey Yates
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beschäftigt gewesen war. Anfangs fühlte sich Rodriguez komplett damit überfordert, die Verantwortung für ein kleines Kind zu übernehmen und mit Luca klarzukommen, doch das hatte sich inzwischen gewandelt. Und zwar so zum Positiven, dass man den Einsatz der Nanny immer weniger in Anspruch nahm.
    Angelina seufzte erneut und dachte an das kleine Wesen, das in ihr heranwuchs und in wenigen Monaten ihrer ganzen Fürsorge bedurfte. Dabei forstete sie das Telefonbuch in ihrem Handy durch, bis sie auf die Nummer von Rodriguez’ smarter Privatsekretärin traf. Sie hatte sie für den Notfall gespeichert, falls sie einmal weder Carlotta noch deren Verlobten erreichen konnte.
    Und wenn dies kein Notfall war!
    Entschlossen drückte sie die Verbindungstaste. „Hi, hier ist Angelina“, sagte sie, sobald sich eine kühle Frauenstimme meldete.
    „Alles in Ordnung mit Luca?“, kam es postwendend zurück.
    „Alles bestens, er ist heute mit seinen Eltern unterwegs. Ich … ich wollte eigentlich nur fragen, ob Sie zufällig die Telefonnummer des Scheichs von Rahat wissen.“
    „Taj?“
    Sein Herzschlag setzte kurz aus, nur um in der nächsten Sekunde in ein wildes Stakkato zu verfallen. Er wusste genau, wer am anderen Ende der Leitung war, weil sein Körper nur auf einen einzigen Menschen in dieser Art reagierte.
    „Angelina?“ Seine Hand krampfte sich um den Hörer. „Wie kann ich dir helfen?“
    „Ich … es tut mir leid, dass ich dich an jenem Morgen einfach so zurückgelassen habe.“ Seine Stimme brachte sie völlig aus dem Takt.
    „Ach so, das. Mach dir keinen Kopf, ich denke schon gar nicht mehr daran.“
    Was für eine faustdicke Lüge! An nichts anderes hatte er in den letzten Wochen denken können. Der Plan, mit einer Nacht in Angelinas Armen die Dämonen der Vergangenheit endgültig auszutreiben, hatte nicht funktioniert. Seitdem interessierte er sich noch weniger als zuvor für andere Frauen. Es gab nur eine, die er begehrte.
    „Das verstehe ich gut …“, kam es verhalten durch den Hörer, „… darum geht es eigentlich auch nicht. Aber keine Angst, ich will dich nicht mit albernen Liebesgeständnissen nerven.“
    „Natürlich nicht.“ Taj schloss die Augen und versuchte, seinen Herzschlag zu kontrollieren.
    „Ich bin schwanger.“
    Das Telefon fiel aus seiner Hand und landete scheppernd auf dem kalten Marmorboden. Verdammt! Hoffentlich hatte er durch seine Ungeschicklichkeit jetzt nicht die Verbindung unterbrochen! Fiebrig griff er nach dem Mobilteil und presste es ans Ohr. „Du bist was ?“
    „Ich bin schwanger.“ Sekundenlang senkte sich bleierne Stille zwischen sie wie eine undurchdringliche Wand, bis Angelina weitersprach. „Du bist übrigens der Vater, deshalb rufe ich auch an.“
    „Ich weiß, dass ich der Vater bin“, knurrte Taj gereizt. „Was glaubst du denn, was ich von dir denke?“
    „Nett gesagt, aber es wäre ja nicht einmal eine Beleidigung, da wir keine Beziehung führen. Und wenn wir schon dabei sind … wie viele meiner Geschlechtsgenossinnen haben denn mit dir das Bett geteilt, seit wir uns nicht gesehen haben?“
    „Keine!“, schnappte er bissig.
    „Oh …“, erwiderte sie überrascht.
    „Du musst sofort herkommen!“
    Angelina schluckte trocken. „Genau das hatte ich vor, aber erst muss ich es Carlotta beibringen und … Luca.“ Plötzlich klang ihre eben noch forsche Stimme traurig und bedrückt. Bedauerte sie es mehr, zu ihm zu kommen oder ihre Arbeit als Nanny aufzugeben?
    „Wir müssen heiraten.“
    „Darüber habe ich auch schon nachgedacht.“
    „Du scheinst das alles sehr ruhig und pragmatisch anzugehen“, stellte Taj grimmig fest und merkte plötzlich, wie immens ihn das störte. Angelina tat gerade so, als würde sich die Welt einfach weiter wie gewohnt um ihre Achse drehen und als hätte er ihr nicht gerade einen zweiten Heiratsantrag gemacht – den sie diesmal sogar akzeptierte, wenn er sie richtig verstanden hatte.
    „Ich glaube, in der Medizin nennt man so etwas Schockzustand.“
    „Verstehe.“ Zu seiner Erleichterung war wieder etwas von ihrer gewohnten Stärke und Aufmüpfigkeit zu hören, die er so liebte, für die er sie aber auch manchmal hätte schütteln können. Aus dem Palastfenster blickte Taj in die endlose Weite der roten Sandwüste. „Ich werde alles für deine Reise hierher arrangieren.“
    Selbst die Erinnerung an den wärmsten texanischen Sommer hatte sie nicht auf die trockene Hitze des Wüstenstaates Rahat vorbereiten
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