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No more heartbreak

No more heartbreak

Titel: No more heartbreak
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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gebracht hat, klopft an die Tür. »Komme schon«, sagt eine genervte Stimme auf der anderen Seite. Max gräbt die Fingernägel in die Handflächen, um sich daran zu hindern, die Beine in die Hand zu nehmen.
    Ein kleines Mädchen öffnet die Tür.
    »Hi. Ist Taylor da?«, fragt Max.
    »Hat er was gewonnen?« Sie hält sich mit beiden Händen am Türknauf fest.
    »Nein.«
    »Hat er Ärger?«
    »Für wie alt hältst du mich eigentlich?«, fragt Max.
    »Keine Ahnung.« Das Mädchen legt den Kopf schief und mustert Max. »Dreißig?«
    »Ich muss anfangen, Feuchtigkeitscremes zu nehmen. Unglaublich. Nein, Taylor ist weder Millionär geworden noch auf dem Weg in den Knast. Ich möchte nur mit ihm sprechen.«
    »Wach auf, Taylor!«, schreit sie in Richtung Treppe. »Eine hübsche Lady will dich sprechen!«
    Da Max direkt von Bergdorf’s hierhergekommen ist, findet sie diese Einschätzung sehr großzügig. Sie beißt sich auf die Lippe, während sie wartet. Sogar jetzt, Wochen nach dem Moment, versucht Taylor immer noch, Bridget zurückzugewinnen. Und jetzt, da Max Hugo endlich realistisch sehen kann – vor allem das, was er nicht ist –, muss sie zugeben, dass er nicht ein einziges Mal versucht hat, sie zurückzugewinnen. Kein einziges Mal. Und das bedeutet, dass Max Bridget ihrer eigenen Vergangenheit wegen den falschen Rat gegeben hat.
    Taylor kommt mit schweren Schritten die Treppe heruntergepoltert. Er trägt Jogginghosen und sie erkennt ihn kaum wieder. Der Möchtegern-Aufreißer aus dem Cabin ist hohlwangig und könnte dringend eine Rasur vertragen.
    »Ja?« Mit gebeugten Schultern schlurft er zur Tür, die Hände in den Hosentaschen vergraben.
    »Hallo, Taylor. Ich bin Max Scott.«
    »Woher kenne ich deinen Namen?«
    »Na ja, äh, Ben hat wahrscheinlich von mir erzählt. Ich bin hier, weil …«
    »Du bist das Mystery-Mädchen, das Bridget verrückt gemacht und meinen besten Freund betrogen hat?« Er starrt sie wütend an. »Willst du jetzt auch noch meine Katze umbringen, oder was?«
    »Okay. Also erstens bin ich nicht hier, um über Ben zu reden. Ich will über Bridget reden. Und die habe ich nicht verrückt gemacht. Ich habe sie zwar daran gehin dert, sich deine Entschuldigungen anzuhören, und das tut mir auch wirklich sehr leid. Aber du musst versuchen, das Ganze aus meiner Perspektive zu sehen. Du hast sie abserviert. Grausam und aus heiterem Himmel.«
    »Das stimmt«, nickt Daisy.
    Taylor verzieht das Gesicht. »Ich habe die Nerven verloren, als sie angefangen hat zu weinen. Ich war gemein zu ihr, weil ich Angst hatte, ich ändere sonst meine Meinung. Das war überhaupt nicht cool.«
    Daisy schüttelt den Kopf.
    »Meine Aufgabe war es, mich um sie zu kümmern, nachdem du ihr das Herz gebrochen hast«, fährt Max fort. »Hättest du ihr an meiner Stelle wirklich geraten, dir eine zweite Chance zu geben?«
    Verlegen schaut er an ihr vorbei.
    »Aber du hast nicht aufgegeben. Und ab einem gewissen Punkt hätte ich vielleicht einräumen müssen, dass du deine Entscheidung womöglich wirklich bereust.«
    »Das habe ich! Das tue ich!«, sagt er sehr ernst und macht dann schnell den Mund zu. »Aber darüber will ich nicht reden.«
    Daisy stößt ihn mit dem Ellbogen an.
    »Hör zu«, sagt Max, die ein so schlechtes Gewissen hat, dass sie die Sache so schnell wie möglich über die Bühne bringen will, »Bridget mag dich wirklich sehr. Ich finde, du solltest es noch einmal versuchen.«
    »Danke für die aufmunternden Worte, aber sie redet nicht mal mit mir. Ich hab ihr E-Mails und SMS geschickt, und einen Song. Ich habe Daisy dazu angestiftet, ihr auf Twitter zu folgen …«
    »Taylor, ich stehe euch nicht mehr im Weg.« Max öffnet ihre rote Tasche und holt einen kleinen Strauß Wildblumen heraus, die mit einem schmalen Seidentuch zusammengebunden sind. »Hier. Geh über die Straße. Klingle an der Tür. Rede mit ihr. Sei einfach ehrlich. So einfach ist es. Vertrau mir, ich bin ein Mädchen.«
    Und während sie den Satz sagt, betet sie darum, dass dasselbe auch für Jungen gilt.
    Max schaut auf dem Heimweg im Delikatessenladen vorbei, aber Ben ist nicht dort. Die Chance war auch winzig, sagt sie zu sich, als sie die Court Street entlangblickt. Aber selbst aus dieser Entfernung sieht sie, dass an diesem Sonntagnachmittag bei Cooper Baby kein Licht brennt. Sie weiß, dass sie einfach zu seinem Haus gehen, ans Fenster klopfen und ihn dazu bringen sollte, mit ihr zu reden. Aber sie glaubt nicht, dass sie heute noch
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