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No more heartbreak

No more heartbreak

Titel: No more heartbreak
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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silberne Maßband aus ihrer Tasche – ein weiterer Flohmarktfund – und misst das Fenster aus.
    Ein paar Minuten später sitzt Bridget in einem frischen langärmeligen T-Shirt und Kordhosen auf dem Teppich vor dem Fernseher, das nasse Haar zu einem Knoten gezwirbelt. Sie verschlingt den warmen Frühstücks-Wrap, den Max aus dem Delikatessenladen mitgebracht hat. Max schließt ihren Laptop an den Fernseher an und auf dem Bildschirm erscheint eine Powerpoint-Präsentation mit dem Titel: KPDSW .
    »Das ist dein Morgenplan«, sagt Max energisch. »Aufwachen! Raus aus dem Bett! Dann direkt nach unten in die Küche, wo du ein zuckerfreies koffeinhaltiges Getränk zu dir nimmst …«
    »Zuckerfrei?«, fragt Bridget, den Mund voller Rührei.
    »Keine Cola. Kein Red Bull. Keine Frappucinos. Zu riskant. Wenn man überzuckert ist, handelt man oft unüberlegt.« Sie klickt das nächste Bild an, das Foto einer gewissen Lorena Bobbitt. »Hat ihrem Ex den Penis abgeschnitten.« Nächstes Foto: Clara Harris. »Hat ihren untreuen Ehemann drei Mal überfahren. Und so was möchte ich dir nicht empfehlen. Es würde sich zwar bestimmt großartig anfühlen, aber mir wäre es lieber, wenn du nach diesen vier Wochen nicht in einem Gefängnisoverall steckst, sondern so aussiehst.« Max klickt weiter zu einem Bild von Jennifer Aniston, die mit einem strahlenden Lächeln in der Sonne steht. »Schließlich willst du nicht, dass man einen Film über dein Leben dreht, oder? Hier geht es um langfristige Besserung, nicht um kurzfristige Rachebefriedigung. Rache ist gefährlich. Wenn genügend kriminelle Energie dazukommt, wird man nämlich ganz leicht zum Psycho. Und das ist nicht das Ziel meines Programms! Also! Koffein und magere Eiweißkost, damit du bei Kräften bleibst. Dann sofort in die Dusche und gleich anschließend anziehen. Und zwar richtige Kleidung, nicht Pyjama oder Jogginghose. Alles was du anziehen würdest, wenn du eine Grippe hast, scheidet aus. Außerdem das hier.« Max zieht einen Estee-Lauder-Lipgloss aus ihrer Tasche und wirft ihn Bridget zu.
    »Das steht für Glamour und Eleganz. Du bist ein Klassiker und er ist eine Eintagsfliege. Es wird dich aufheitern. Trag ihn nach jeder Unterrichtsstunde neu auf. Also noch einmal: Koffein, Proteine, Duschen, Straßenklamotten und …« Sie zieht noch eine Flasche Evian aus der Tasche. »Mindestens zwei Liter über den Tag verteilt trinken. Was kaum jemand weiß: Dehydrierung und Depression gehen Hand in Hand.« Max klickt sich durch eine Reihe Fotos. »Virginia Woolf, Sylvia Plath. Courtney Love. Verrückt? Möglicherweise. Deprimiert? Wahrscheinlich. Dehydriert? Mit Sicherheit. Es ist erstaunlich, wie die Lebenskraft schwindet, wenn nicht genug Elektrolyte im Körper sind. Und all das wiederholst du jeden Morgen. Koffein. Protein. Dusche. Straßenkleider. Wasser. KPDSW . Ich hefte es dir über deinem Bett an die Decke.«
    Bridget hat ihren Wrap aufgegessen und lässt die Schultern hängen.
    »Du brauchst das in Groß.«
    Max sieht sich um und löst dann ein Poster der Olympionikin Lindsey Vonn von der Wand. Sie zieht das Kabel aus dem Fernseher und schließt ein Gerät an den Laptop an, das den Bildschirminhalt in Lebensgröße an die inzwischen freie Wand projiziert. Es ist ein Foto von Bridget, das irgendwann im vergangenen Frühling aufgenommen wurde. Lachend schaut sie in die Kamera, umgeben von ihren Freundinnen, während die Sonne hinter ihrer Schulter untergeht. Über einem Mädchen erscheint ein Pfeil.
    Bridget legt den Kopf zur Seite und sagt versonnen: »Shannon.«
    »Shannon hat meine Dienste für dich organisiert. Nachdem eine ihrer Freundinnen dasselbe für sie getan hat.«
    »Bei Todd«, sagt Bridget begreifend. »Sie ist so schnell über ihn weggekommen.«
    »Genau«, strahlt Max.
    »Aber warum hat sie mir nicht erzählt, dass sie mit dir – wie nennst du es? – gearbeitet hat? Komisch …«
    »Ich möchte nicht durch Gerüchte bekannt werden, deshalb lasse ich mich, wenn irgend möglich, nur von ehemaligen Kundinnen weiterempfehlen. Ich habe dieses Programm entwickelt, als mir klar wurde, dass Mädchen, die eiskalt abserviert worden sind, mehr brauchen, als unsere Gesellschaft ihnen zu bieten hat, wenn sie wieder Fuß fassen wollen. Meine Mitarbeiter und ich werden in den nächsten vier Wochen mit dir daran arbeiten, dich von dem hier« – sie klickt ein Foto der kahl geschorenen, frisch geschiedenen Britney an, die mit einem Regenschirm die Scheibe eines
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