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nmp12

nmp12

Titel: nmp12
Autoren: Unknown
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Dame
scheißegal. Sie ist ja Hausbesitzerin!
    „Am nächsten Morgen“, fahre ich
fort, „muß ich meine Theorie neu überdenken. Faroux erzählt mir, daß Montolieu
von sich aus zur Polizei gegangen ist und ausgesagt hat, er habe Lecanut
gekannt. Ich sag mir: wenn Montolieu der ist, den ich vermute, würde er niemals
so handeln. Aber später merke ich, daß er mir nur ‘n Knüppel zwischen die Beine
werfen wollte, klar. Aber im ersten Augenblick bin ich verwirrt. Aber jetzt zu
Simone und ihrer Taxifahrt. Zuerst kann ich den Fahrer nicht erreichen, aber
dann schickt ihn ein hilfsbereiter Krimi-Leser zu mir. Sehr nützlich, diese
Krimi-Leser. Sie sind ebenfalls ein lebender Beweis dafür, Madame.“
    Geschmeichelt wehrt sie ab. Ich
fahre fort:
    „Auch Simone kann ich nicht
erreichen. Aus gutem Grund. Während ich mich mit Christine in meinem Wagen
unterhielt, hat sie sich umbringen lassen. Am nächsten Tag hol ich mir bei
Christine die Bestätigung für ihren königlichen Satz. Kurz darauf entdecke ich
in Bercy die Tankwaggons auf dem Abstellgleis. Ich komme wieder auf meine
Theorie zurück. Bin immer mehr von ihrer Richtigkeit überzeugt. Aber wie soll
ich die Bombe platzen lassen? Kommissar Faroux möchte ich mich nicht
anvertrauen. Ich will auf eigene Faust Weiterarbeiten. Es eilt ja nicht...
Doch, eine Sache eilt: Christines Abreise aus Paris. Ich empfinde viel
Sympathie für sie. Möchte nicht, daß sie von Bombensplittern verletzt wird.
Also schlage ich eine Reise aufs Land vor. Ich mache also auf eigene Faust
weiter. Man wird ja sehn. Und man sieht. Der Taxifahrer zeigt mir die Stelle,
an der Simone in sein Taxi gestiegen ist. Mit den Schlüsseln, die Lecanut auf
der Achterbahn verloren hat, komme ich in Ihre Villa. Dort entdecke ich die
Leiche.“
    „Wußten Sie sofort, wer der
Mörder war?“
    „Kann ich nicht sagen.
Jedenfalls hat’s mich nicht überrascht, Montolieu an dem Tatort anzutreffen, mit
falschen Haaren, Brille usw. Als ich die Leiche entdeckte, hab ich mir nicht
den Kopf über den Täter zerbrochen. Von dem Augenblick an konnte gar nichts
mehr schiefgehen. Ich mußte ihm nur noch eine Falle stellen. Um ihm bei der
unumgänglichen Begegnung demonstrieren zu können, wieviel ich über ihn weiß,
ziehe ich Erkundigungen ein. Viel ist dabei nicht rausgekommen. Aber
    dafür durfte ich Sie
kennenlernen, was mir sehr genützt hat.“
    „Das Vergnügen war ganz auf
meiner Seite“, sagt die alte Dame, charmant lächelnd.
    Ich zünde mir wieder eine
Pfeife an und fahr fort:
    „Mit dem, was Montolieu auf dem
Sterbebett gestanden hat, ergibt sich folgendes Puzzle: nach Delays Tod wird
Montolieu Chef der Weinfirma. Bis zu Christines Volljährigkeit wird er das
bleiben. Vor drei Jahren heiratet er die Witwe, mit der er übrigens schon ein
Verhältnis hatte, als sein Kompagnon noch lebte. Wahrscheinlich heiratet er sie
aus finanziellen Überlegungen, um seine Stellung zu festigen. Er hat andere
Liebschaften, außer Haus. Er greift in die Firmenkasse. Lecanut arbeitet nicht
mehr für ihn. Aber die beiden bleiben in Kontakt. Dann beschließt Montolieu,
seine Stieftochter loszuwerden. Das war letztes Jahr. Er ruft Lecanut an. Die
Polizei untersucht zur Zeit die Möglichkeit, ob der nicht
Spezialist für manipulierte Unfälle war. Bestimmte Unfälle, vor allem die auf
Jahrmärkten, kommen wieder auf den Tisch. Lecanut und Montolieu treffen sich.
Nicht bei dem Weinhändler zu Hause, sondern bei Monsieur Roussel. Seit 1950 ist
er nämlich unter diesem Namen Mieter Ihrer Villa. Hat sie in ein kuscheliges
Liebesnest verwandelt. Lecanut leistet gute Arbeit, aber nicht gut genug. Stößt
das falsche Mädchen von der Achterbahn. Schließlich hat er Christine schon
lange nicht mehr gesehen. Montolieu wird nervös und läßt seine Mordpläne
sausen. Gut. Aber er muß die Löcher in der Firmenkasse stopfen. Wie wär’s mit
Raub? Immerhin weniger schlimm als Mord. Sicher, aus dem Raub wird ein
Raubmord, gleich zweifach. Aber das war nicht geplant. Montolieu kennt ‘ne
Menge Leute. Darunter einen wichtigen Mann vom Konsortium für Edelmetalle. Durch eine unbedachte Äußerung erfährt Montolieu, daß in Montpellier ein Waggon
mit Goldbarren steht. Klingeling! Wieder alarmiert er Lecanut. Die Aktion wird
spruchreif. Montolieu schickt seine Tankwaggons gen Süden. Lecanut bereitet
alles vor, sucht Komplizen usw. Außer Troyenny, dem feuerschluckenden Ungeheuer
von der Foire du Trône , muß er noch andere gefunden
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