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Nippon-Connection

Nippon-Connection

Titel: Nippon-Connection
Autoren: Michael Crichton
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abgebrochen werden?
    P.J.S.: Ja.
    B.: Warum?
    P.J.S. : Wenn das Department Officers mit einer Spezialausbildung haben will, soll es selbst für diese Ausbildung zahlen. Ich halte das einfach für gesünder.
    B.: Für gesünder?
    P.J.S. : Ja. Es ist an der Zeit, daß wir die Verantwortung für unser Land wieder selbst übernehmen. Es ist an der Zeit, daß wir selbst dafür zahlen.
    B. : Hat Chief Olson darauf reagiert?
    P.J.S. : Nein, noch nicht. Ich warte noch darauf.

»Wenn ihr nicht wollt, daß Japan es kauft, dann verkauft es nicht.«
    AKIO MORITA

Nachwort

»D ie Menschen verleugnen die Realität. Sie bekämpfen reale Gefühle, die durch reale Umstände hervorgerufen wurden. Sie konstruieren Phantasiewelten, die aus ›sollte‹, ›müßte‹ und ›hätte sein müssen‹ bestehen. Wirkliche Veränderungen beginnen mit der realitätsgerechten Bewertung und Anerkennung dessen, was ist. Nur dann ist realitätsgerechtes Handeln möglich.«
    Das sind die Worte von David Reynolds, einem amerikanischen Vertreter der japanischen Morita-Psychotherapie. Er bezieht sich auf das Verhalten des einzelnen, aber seine Bemerkungen sind auch auf das wirtschaftliche Verhalten der Nationen anwendbar.
    Früher oder später werden die Vereinigten Staaten sich mit der Tatsache auseinandersetzen müssen, daß Japan zur weltweit führenden Industrienation aufgestiegen ist. Die Japaner haben die höchste Lebenserwartung. Sie haben die höchste Beschäftigungsrate, die niedrigste Analphabetenrate sowie die kleinste Kluft zwischen arm und reich. Sie stellen die besten Industrieerzeugnisse her. Sie haben die beste Ernährung. Ein Land von der Größe des amerikanischen Bundesstaates Montana und der Hälfte unserer Bevölkerungszahl wird bald eine wirtschaftliche Größe erreicht haben, die der unseren gleicht.
    Aber das ist den Japanern nicht etwa gelungen, indem sie genauso vorgegangen sind wie wir. Japan ist kein westlicher Industriestaat; es ist völlig anders organisiert. Und die Japaner haben eine ganz neue Art von Geschäft erfunden: auf Gegnerschaft hin ausgerichtetes Geschäft, Geschäft als Krieg, Geschäft, das darauf zielt, die Konkurrenz auszuschalten. Das hat Amerika mehrere Jahrzehnte lang nicht verstanden. Die Vereinigten Staaten bestehen immer noch darauf, daß Nippon alles so machen soll wie wir. Die Japaner reagieren darauf immer häufiger mit der Frage: Warum sollen wir uns ändern? Wir machen unsere Sache doch besser als ihr! Und daran besteht ja nun kein Zweifel.
    Wie soll Amerika darauf reagieren? Es ist absurd, den Japanern ihren Erfolg vorzuwerfen oder sie aufzufordern, sie sollten ihr wirtschaftliches Wachstum verlangsamen. Solche Vorschläge von amerikanischer Seite sind in den Augen der Japaner nur kindisches Gegreine, und mit dieser Einschätzung haben sie recht. Es stünde den Vereinigten Staaten besser an, endlich aufzuwachen, Japan so zu sehen, wie es ist, und der Realität entsprechend zu handeln.
    Das läuft letztendlich auf große Veränderungen in den Vereinigten Staaten hinaus, aber es ist nun einmal unweigerlich die Aufgabe des schwächeren Partners, sich den Erfordernissen einer Beziehung anzupassen - und die Vereinigten Staaten sind heute ohne Frage in den Wirtschaftsbeziehungen mit Japan der schwächere Partner.
    Einer der Gründe, weshalb die Japaner so wenig Verständnis aufbringen für unsere Weigerung, uns zu ändern, ist, daß ihre Gesellschaft sich in den letzten hundert Jahren zweimal einer grundlegenden Veränderung unterziehen mußte. Als die amerikanische Flotte Admiral Perrys das Land vor einem Jahrhundert der Welt zugänglich machte, war Japan eine reine Feudalgesellschaft. Die Japaner sahen ein, daß sie sich ändern mußten, und sie taten es auch. Mit Beginn der sechziger Jahre des 19. Jahrhunderts ließen sie Tausende von westlichen Spezialisten in ihr Land, die sie berieten, wie sie ihre Staatsform und ihre Industrie verändern sollten. Die gesamte Gesellschaft wurde revolutioniert. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es dann eine zweite, ähnlich dramatische Umwälzung.
    Beide Male sahen die Japaner dieser Herausforderung mutig ins Gesicht und nahmen sie an. Sie sagten nicht, lassen wir einfach die Amerikaner unser Land und unsere Institutionen aufkaufen, und hoffen wir, daß sie uns beibringen, wie man die Sache besser macht. Keineswegs. Die Japaner luden Tausende von Experten ein - und schickten sie dann wieder nach Hause. Wir würden gut daran tun, das gleiche zu versuchen. Die
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