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Nimm doch einfach mich

Titel: Nimm doch einfach mich
Autoren: Cecily von Ziegesar
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immer noch »Meine Schöne« nannte, wie sie immer noch viel zu viel Champagner tranken und am nächsten Morgen verkatert trockene Muf fins aßen.
    »Alles okay?«, fragte J.P., als er Jacks versteinerten Gesichtsausdruck bemerkte.
    Jack warf ihm einen Blick zu und sagte nichts. Sie hatten sich als Neuntklässler auf dem großen Ball der New Yorker Privatschulen kennengelernt und waren seitdem zusammen. Sein unaufdringliches Selbstbewusstsein, die Tatsache, dass er es nicht nötig hatte, sich oder anderen irgendetwas zu beweisen zu müssen, und seine Ausgeglichenheit hatten sie sofort für ihn eingenommen. Er war der Gegenpol zu ihrem zu dramatischen Ausbrüchen neigenden Temperament, und sie hatte seine Besonnenheit immer unglaublich geschätzt. Aber jetzt kam ihr ihre Beziehung so vorhersehbar vor wie ein Film, von dem man schon nach zehn Minuten wusste, wie er enden würde. Ein Film – so langweilig, dass er es noch nicht einmal in den Movie-Channel schaffen würde. Sie seufzte.
    »Ich glaube, das funktioniert so alles nicht«, platzte es aus ihr heraus. Hastig stopfte sie sich den Rest des Muffins in den Mund, um keine weiteren Erklärungen abgeben zu müssen. Sie wusste noch nicht einmal, warum sie überhaupt damit angefangen hatte.
    J.P.s Mund öffnete sich zu einem ungläubigen »Oh«.
    »Ich meine, das mit dem Apartment funktioniert so nicht«, fügte Jack mit vollem Mund hinzu. »Die ganze Zeit dieser Druck und die vielen Leute, die uns ständig belagern. Irgendwie unternehmen wir überhaupt nichts mehr miteinander, obwohl wir uns viel öfter sehen als früher. Ist dir schon mal aufgefallen, dass uns alle Leute behandeln, als ob wir verheiratet wären?«
    »Ja, schon.« J.P. zögerte. »Aber ich finde das eigentlich ganz schön.«
    Jack atmete tief durch. »Ich hab das Gefühl, dass wir dringend einen Gang runterschalten sollten. Versteh mich bitte nicht falsch, das Apartment ist wirklich toll, und dass dein Vater es mir überhaupt zur Verfügung gestellt hat, ist wirklich unglaublich nett, aber … es ist viel zu viel. Ich meine, wir sind doch erst sechzehn, oder? Weißt du was? Ich ziehe zu meinem Vater«, sagte sie entschlossen und überraschte sich damit selbst. Hoffentlich würde ihr Vater sie überhaupt bei sich aufnehmen. Aber sie wusste auf einmal mit absoluter Sicherheit, dass sie nicht länger hierbleiben konnte.
    »Ich gehe duschen. Ich brauch jetzt ein bisschen Zeit für mich.« Sie drehte sich um, verschwand im Badezimmer und hoffte, J.P. würde weg sein, wenn sie wieder raus kam.
    Wenn er schlau ist …

problem gelöst
    Baby wachte vom Klingeln ihres Handys auf. Sie war froh, dass sie die Wohnung gestern Abend für sich gehabt hatte, sodass sie in aller Ruhe ihren Kleiderschrank, ihre Fotos und ihre alten Notizen hatte sortieren können. Seltsamerweise fühlte sie sich jetzt, wo ihr Zimmer aufgeräumt war, tatsächlich ein bisschen mehr wie sie selbst . Sie hatte sogar die Sachen, die sie sich von Avery geliehen hatte, wieder in deren Schrank zurückgehängt, wo sie schließlich auch hingehörten.
    »Hallo?«, meldete sie sich.
    »Hey! Na, bist du schon geheilt?«, hörte sie Sydney am anderen Ende der Leitung fragen.
    »Ich glaub schon.« Baby setzte sich im Bett auf und blickte sich zufrieden lächelnd um. Nach ihrer gestrigen Aktion wirkte ihr Zimmer richtig hell und luftig.
    Umso besser! Es wird nämlich allmählich ein bisschen zu kühl, um weiterhin auf der Terrasse zu nächtigen …
    »Meinst du, ich könnte vielleicht vorbeikommen und noch mal kurz mit deiner Mom reden?«, fragte sie und war plötzlich verlegen. Schließlich hatte Lynn bis jetzt noch nicht gesagt, ob sie bereit war, sie als Patientin aufzunehmen – dabei musste sie dringend ihre Therapiestunden hinter sich bringen, wenn sie nicht von der Constance Billard fliegen wollte.
    »Sie hat heute Vormittag irgend so eine Gruppentherapie, aber ich schätze mal, dass sie nichts dagegen hat, wenn du kommst.« Baby konnte fast hören, wie Sydney mit den Achseln zuckte.
    »Super!« Sie klappte das Handy zu, sprang aus dem Bett und riss die Tür zu ihrem begehbaren Kleiderschrank auf. Die Auswahl war mehr als überschaubar – sie hatte so gründlich ausgemistet, dass sie kaum noch etwas zum Anziehen besaß. Nach kurzem Nachdenken entschied sie sich für schwarze Leggins von American Apparel, über die sie ein Blümchenkleid zog, das sie in Barcelona gekauft hatte, und rundete das Ganze mit einem riesigen grauen Abercrombie-Sweater
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