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Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik

Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik

Titel: Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik
Autoren: Carl Hanser Verlag
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forderte Eldwen ihn heraus.
    Niko sah ihn verdutzt an. Er konnte nicht glauben, was er da hörte.
    »Was sie da tun, bezeichnen wir als ›tunneln‹.«
    »Was soll das denn sein?«
    »In unserer Welt können wir eben manchmal durch Wände gehen.«
    »Wie Kitty Pride in X-Men!«, rief Niko und dachte an seinen Lieblingscomic.
    »Außerhalb von hier, also in deiner Welt, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du durch eine Wand gehen kannst, extrem gering. Es ist sogar fast unmöglich. Du müsstest dich schon ewig dagegen werfen, um es zu schaffen. Davor wären deine Knochen vermutlich längst zu Brei geworden.«
    In ebendiesem Moment verschwand ein weiterer Elf durch die Wand.
    »Diese Wand hier ist ziemlich dünn«, forderte ihn Eldwen heraus. »Die Wahrscheinlichkeit, dass du durchkommst, ist gar nicht so klein. Schlimmstenfalls stößt du dich ein paarmal an, wenn du’s versuchst. Traust du dich?«
    Niko hatte angebissen. Wenn diese komischen Elfen »tunneln« konnten, dann konnte er das auch. Er biss die Zähne zusammen und rannte gegen die Wand. Die Arme hielt er gekreuzt vor seinen Kopf, um sich vor dem bevorstehenden Aufprall zu schützen. Doch der Stoß blieb aus.
    Er hatte die Wand durchdrungen.

Niko war derart überrascht von seinem Sprung durch die Wand, dass es ein paar Sekunden dauerte, bis er das Mädchen vor ihm sah.
    Es war genauso groß wie er. Seine Haut war dunkel und sein Haar schwarz; seine dunklen, mandelförmigen Augen wirkten orientalisch. Es trug ein hautenges Seidenkleid mit einem Gürtel, auf dessen Schnalle ein seltsames griechisches Symbol abgebildet war.
    Ψ
    Sein schöner Mund lächelte ihn an und legte eine makellose Reihe strahlend weißer Zähne frei. Sein lieblicher Duft nach Wildblumen machte ihn etwas benommen.
    Es war zweifellos das hübscheste Mädchen, das er jemals zu Gesicht bekommen hatte.
    Niko war geblendet von seiner Schönheit. Erst nach einer kleinen Weile bemerkte er, dass es einen dünnen Kristallstab in der Hand hielt.
    »Mach den Mund zu, sonst läuft dir noch die Spucke raus«, meinte es herablassend, während es den Stab senkte.
    Niko spürte, wie seine Wangen vor Scham rot wurden. Das passierte auch jedes Mal, wenn sich die Mädchen seiner Klasse über ihn lustig machten. Und dabei waren die ja ziemlich normal, verglichen mit diesem Wesen hier, das sich jetzt vorstellte:
    »Ich bin die Fee Q.«
    »Wie bitte? Eine Fee? Du nimmst mich wohl auf den Arm!«
    »Vielleicht weißt du das nicht, aber es ist ziemlich unhöflich, so mit einer Fee zu sprechen«, sagte sie, bevor sie sich entrüstet umdrehte.
    »Aber wenn du eine Fee bist – wieso hast du dann keine Flügel?«
    Niko war es sofort schrecklich peinlich, eine so unverschämte Frage gestellt zu haben. O Mann , dachte er, ich bin wirklich ein Flirtprofi!
    »Na, deshalb bin ich doch hier. Flügel bekommt man erst, wenn man seinen Doktor gemacht hat.«
    »Seinen Doktor gemacht? In was?«
    Das Mädchen war ja wirklich hübsch, aber Niko begann allmählich daran zu zweifeln, ob es alle Tassen im Schrank hatte.
    »Ich mache gerade meinen Doktor als Quantenfee«, erklärte sie stolz. »Und währenddessen verdiene ich mir ein bisschen was dazu – als Reiseleiterin in unserer Welt.«
    »Ah, verstehe«, sagte er und verstand gar nichts. »Und wieso hast du dann einen Stab?«
    »Den Stab bekommt man, wenn man sein Examen abgelegt hat. Du kapierst wirklich gar nichts!«
    Eindeutig , dachte Niko, sie ist verrückt. Aber verdammt hübsch .
    »Meine Aufgabe ist es, dir bei der Erfüllung deiner Aufgabe zu helfen«, fuhr die Fee Q fort.
    »Bei meiner Aufgabe? Ich wusste gar nicht, dass ich eine Aufgabe habe. Ich bin einfach nur die Straße hinaufgegangen anstatt herunter. Aber so langsam glaube ich, das war wirklich eine gute Idee.«
    »Na, klar war das eine gute Idee, Mister Klassik.«
    Niko sah an seinen Jeans herunter, die ziemlich modisch waren, und verstand nicht, warum sie ihn so genannt hatte. Dann fiel ihm wieder ein, was der Elf über die verschiedenen Welten gesagt hatte; er kam demnach aus der »klassischen« Welt. Niko drehte sich zur Wand um.
    »Weißt du, ich war mit meinem Freund unterwegs, einem Elfen namens Eldwen. Jetzt warte ich nur darauf, dass er ›tunnelt‹, und wieder bei mir ist.«
    Als Niko seinen Satz beendet hatte, dämmerte ihm, dass nun wohl er derjenige war, der nicht ganz dicht schien.
    »Eldwen?«, gab sie hämisch grinsend zurück. »Der Typ ist vielleicht ziemlich schlau, aber was die Praxis
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