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Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik

Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik

Titel: Nikos Reise durch Raum und Zeit - ein Roman über die Rätsel der Quantenphysik
Autoren: Carl Hanser Verlag
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rechts neben dem Spielfeld, trugen schwarze Hemden mit der Aufschrift Antimaterie .
    Beide Fangemeinden verfolgten mit Spannung das Schauspiel und feuerten ihre Mannschaften aus Leibeskräften an. Ein etwas pummeliger Anhänger gab sogar den Takt mit einer Pauke an.
    »Und? Für wen bist du?«, fragte ihn der Junge, der neben ihm stand.
    Niko zuckte mit den Schultern.
    »Ich heiße Eldwen«, stellte sich der Junge vor.
    Mit einiger Anstrengung gelang es Niko, seinen Mund zu schließen, der offen gestanden hatte, seitdem dieses irrwitzige Schauspiel begonnen hatte.
    Jetzt besah er sich den kurz zuvor aufgetauchten Jungen etwas genauer. Er maß kaum einen Meter, war schlank und seine Augen, die durch ein rundes Brillengestell blickten, funkelten grün. Die schwarzen Pupillen waren nicht rund, sondern schlitzförmig wie bei einer Katze. Das kupferfarbene, glatte Haar fiel ihm auf die Schultern.
    Er sah aus wie ein Elf, der einem nordischen Märchen entsprungen war.
    »Ich bin Niko«, stellte Niko sich vor.
    Vielleicht war dieser Junge hier ja das einzige Wesen auf der Welt, das die Antwort auf all die tausend Fragen wusste, die in seinem Kopf herumschwirrten. Bevor er allerdings anfangen konnte, ihn auszufragen, begann der Elf zu sprechen:
    »Du bist hier Augenzeuge des Kampfes zwischen Materie und Antimaterie. Was du eben gesehen hast, war die Entstehung der Teilchen und Antiteilchen beim Big Bang, dem
    URKNALL,
    der den Beginn des Universums kennzeichnet.
    Niko rief sich die Aufschrift des Päckchens ins Gedächtnis:
    DAS UNIVERSUM —
EINE URAUFFÜHRUNG
    Als er den Deckel abgenommen hatte, war es zur Explosion gekommen.
    »Teilchen und Antiteilchen entstehen aus dem Nichts – so als würden zwei Fußballmannschaften einfach ganz plötzlich auf dem Platz erscheinen. Prallen Materie und Antimaterie aufeinander, können sie sich gegenseitig auslöschen.«
    »Aber dann bleibt ja nichts mehr übrig«, unterbrach ihn Niko.
    »Nein. Einer von beiden muss gewinnen. Wie könnte sonst ein Universum entstehen?«
    Niko erinnerte sich an etwas, das ihm einmal seine Großmutter erzählt hatte, eine studierte Philosophin. Sie hatte gesagt, dass einer Geschichte Platons zufolge jeder Mensch ein Negativ-Double habe, einen »dunklen Bruder« oder ein »Anti-Ich«. Hat man das Pech, diesem zu begegnen, so muss einer sterben. Für beide zugleich gibt es im Universum keinen Platz.
    Bevor Niko weiterfragen konnte, begann die Partie, die Materie und Antimaterie gegeneinander auszutragen hatten:
    Die Kügelchen – in Weiß die Teilchen und in Schwarz die Antiteilchen – rannten auf dem ganzen Feld herum. Dabei waren die Spieler beider Mannschaften sehr unterschiedlich, auch hinsichtlich ihrer Größe. Die Kleinen waren viel beweglicher als die Großen – ihre Aufgabe war es, die Spieler der gegnerischen Mannschaft auszudribbeln. Geschah es, dass ein Teilchen mit einem Antiteilchen zusammenstieß, gab es eine gewaltige Explosion und die beiden verloschen inmitten eines Lichtstrahls.
    Ein wunderschönes und richtig unterhaltsames Schauspiel.
    Um keinen Preis wollte Niko auch nur das kleinste Detail verpassen. Währenddessen feuerten die Elfen-Fans auf den Zuschauerrängen unablässig ihre Mannschaften an.
    Niko bemerkte, dass beim Zusammenprall von Teilchen und Antiteilchen unterschiedlicher Größen viele neue Kügelchen entstanden. Die neuen Kügelchen rannten zum Spielfeldrand, schlüpften in die Trikots ihrer Mannschaft und schlossen sich dem Spiel an.
    An einer Seite des Spielfelds hing eine Anzeigetafel, die quasi ununterbrochen einen neuen Punktestand beider Mannschaften anzeigte. Im Moment war die Materie-Mannschaft der Antimaterie-Mannschaft mit einem großen Torvorsprung weit voraus.
    In den Zuschauerrängen der Siegermannschaft machte sich bereits Unruhe breit. Obwohl das Spiel noch nicht zu Ende war, feierten die Fans schon ihren Sieg, sprangen in die Luft und umarmten einander.
    Auf der anderen Seite dagegen ließen die Fans der Antimaterie die Köpfe hängen; sie waren sich darüber im Klaren, dass sich das Spiel dem Ende zuneigte.
    Schließlich beendete ein Pfiff die Partie. Die Materie-Mannschaft hatte gewonnen!
    Drei Reporter-Elfen kommentierten das Spiel für das Fernsehen. Einige Materieteilchen kamen auf sie zu, um ein Interview zu geben.
    »Glückwunsch!«, wurden sie von einer Reporterin begrüßt. »Auf einen solchen Sieg habt ihr schon lange gewartet, nicht wahr?«
    »Allerdings«, antwortete eines der Teilchen
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