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Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen

Titel: Night School 03 - Denn Wahrheit musst du suchen
Autoren: C.J. Daugherty
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stützend den Arm um und führte sie fort von Nathaniel. Sie riss sich das winzige Mikrofon vom Kragen und flüsterte hastig Anweisungen, in der Hoffnung, dass Rachel genug bei Kräften war, um die Informationen aufzunehmen.
    »Die anderen sind im Wald. Dein Dad ist auf dem Weg hierher. Lauf zu den Bäumen und versteck dich, bis alles vorbei ist. Lass dich nicht schnappen.« Doch Rachel, die offenbar unter Schock stand, sah Allie nur verständnislos an.
    »Hast du verstanden, Rachel?« In Allies Magen brannte die Angst. Falls Rachel es nicht aus eigener Kraft hier rausschaffte, wäre der ganze Plan gescheitert. »Kriegst du das hin?«
    »Ich … Ich lass dich hier nicht mit denen allein.« Rachels Stimme war schwach.
    Ich werde nicht heulen
, sagte sich Allie.
Auf gar keinen Fall.
    »Ich komm schon klar«, sagte sie, laut genug, dass Nathaniel es hörte.
    »Hach, ist das bewegend.« Nathaniel klang gelangweilt. »Bedauerlich nur, dass ich für so was grad gar keine Zeit habe.«
    »Bitte, Rach«, flüsterte Allie und drückte ihre Schulter. »Vertrau mir. Wir haben einen Plan.«
    Sie hielt die Luft an. Rachel sah sie prüfend an, nickte dann und löste sich widerstrebend von Allie. »Ich werde gehen.«
    Mit einem Seufzer der Erleichterung ließ Allie sie los und sah ihr besorgt nach, wie sie davonlief – unsicher, aber aufrecht. Rachel würde es schaffen.
    Dann drehte sie sich um und ging auf Nathaniel zu, der sie mit nüchternem Interesse betrachtete, als wäre sie Teil eines Laborexperiments, das eine unerwartete Wendung genommen hat.
    Knapp außerhalb seiner Reichweite blieb sie stehen, die Hände in die Hüfte gestemmt. »Und was jetzt, Nathaniel? Hält Gabe jetzt
mir
sein Messer an die Kehle? Ist das dein großer, schlauer Plan?«
    Über das Geräusch des Regens hinweg vernahm Allie ein tiefes Grollen. Irritiert sah sie hinauf in den stürmischen Himmel. War das Donner?
    »Nein.« Nathaniel grinste vergnügt. »Das ist ganz und gar nicht mein Plan.«
    Das Geräusch, das jetzt, wo Allie darüber nachdachte, schon länger zu hören gewesen war, wurde immer lauter.
    Zugleich frischte der Wind auf und peitschte ihr das nasse Haar ins Gesicht.
    Plötzlich erschien über ihnen ein grelles Licht, das die Burgruine erleuchtete und den Regen sichtbar machte, sodass es aussah, als würden lauter winzige Diamanten auf sie herabfallen.
    Geblendet schirmte Allie die Augen ab, während sie auszumachen versuchte, woher das Licht kam.
    Das Geräusch war nun zu einem permanenten Wummern geworden, sehr laut und irgendwie vertraut. Die Luft um sie herum wurde aufgepeitscht wie in einem Mini-Tornado. Noch ehe sie es sah, wusste sie, was es war.
    Ein Hubschrauber.
    »Kein Messer«, rief Nathaniel ihr zu, um das stete Rotorengeräusch zu übertönen. »Ich hab mir was Raffinierteres ausgedacht.«
    Über den Empfänger in ihrem Ohr hörte sie Raj schreien, doch das Rotorengeräusch übertönte alles. Während der Hubschrauber zur Landung auf dem Burggelände ansetzte, legte Allie die hohle Hand über ihr Ohr und versuchte zu verstehen, was Raj ihr sagen wollte.
    In diesem Augenblick griff eine Hand grob nach ihrem Arm und verdrehte ihn hinter ihrem Rücken. Ein stechender Schmerz jagte durch ihren Körper. Als sie aufsah, blickte sie in Gabes grinsendes Narbengesicht.
    Sie schrie auf.
    Ohne seinen schmerzhaften Griff zu lockern, zerrte Gabe sie grob Richtung Hubschrauber, der nun etwa drei Meter über ihnen in der Luft stand. Allie wehrte sich, so gut es ging, und versuchte, Gabe eins mit der Taschenlampe zu verpassen, doch sie konnte die Lampe nicht festhalten, sie rutschte ihr aus der Hand.
    Plötzlich hörte sie durch den Lärm von Wind und Regen und Rotorengewummer Nathaniel fluchen: »Was zum Teufel …«
    Während sie sich vergeblich in Gabes Griff wand, sah sie, wie ihre Freunde über die verwitterten Steine in die Burg eindrangen und auf sie zugerannt kamen. Zoe, die wie immer die Schnellste war, vorneweg, gleich dahinter die anderen. Sylvain und Carter sprinteten in verschiedene Richtungen. Sylvain stürzte sich auf Nathaniel, holte aus und schlug ihm in vollem Lauf mit der Faust ins Gesicht. Der Schwung verlieh dem Schlag noch mehr Wucht, und Nathaniel brach zusammen.
    Allies Herz hüpfte vor Begeisterung, bis Gabe ihren Arm fester packte und sie noch schneller Richtung Hubschrauber zerrte.
    Da baute sich Carter vor ihnen auf und versperrte den Weg.
    »Lass sie los, Gabe!« Seine Stimme war wie aus Stahl, und sein Blick war
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