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Nick Stone - 04 - Eingekreist

Nick Stone - 04 - Eingekreist

Titel: Nick Stone - 04 - Eingekreist
Autoren: Andy McNab
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Schulter hob. Ich drückte mit offenen Augen ab und jagte kurze, kleine Feuerstöße in den Schlamm vor dem zur Verbrennung vorbereiteten Materialstapel. Die Einschläge dröhnten dumpf, als die Geschosse die oberste Schlammschicht durchschlugen und in den harten Boden darunter eindrangen.
    Unverständliche Schreie mischten sich in das Hämmern der Feuerstöße, als die Bosnier in Panik gerieten, während die beiden anderen zu ihren Waffen hechteten. Der fünfte Mann schien sich in Luft aufgelöst zu haben.
    Ich spürte den Rückstoß an meiner Schulter, während ich das Gewehr fest eingezogen hielt, um zu verhindern, dass die Mündung hochgerissen wurde. Ich wollte die Bosnier auf keinen Fall treffen: Konnten sie das Ding starten, konnten sie die Startsequenz auch unterbrechen. Das Hämmern der Feuerstöße und die Angstschreie hallten über die kleine Lichtung, und vor mir hingen Korditschwaden, die sich im Laub verfingen. Unerwartet schnell war das erste Magazin leer geschossen. Der Verschluss blieb offen stehen.
    Ich sprang auf und wechselte meine Position, bevor sie auf die Stelle schießen konnten, von der das Feuer gekommen war. Ich rannte nach rechts in Richtung Klapptisch, nutzte das Unterholz als Deckung, drückte mit dem Zeigefinger auf den Auswurfknopf und schüttelte das Gewehr, damit das dick mit Schlamm überzogene Magazin herausfiel.
    Ich fühlte das leere Magazin von meinem Oberschenkel abprallen, riss eine Tasche des unteren Gurtzeugs auf und zog ein volles Magazin heraus. Ich rammte es in den Schacht und löste die Sperre. Während der Verschluss nach vorn zischte, kamen von links, von der Lichtung, lange Feuerstöße.
    Ich warf mich instinktiv in Deckung. Schlamm spritzte mir ins Gesicht, und die Luft wurde mir aus der Lunge gedrückt. Ich kroch nach Atem ringend wie ein Verrückter seitlich davon und hielt auf den Rand der Lichtung zu. Hatten sie mich gesehen, würden sie auf die Stelle schießen, wo ich mich zu Boden geworfen hatte.
    Ich sah gerade noch, wie die Bosnier den Weg entlang verschwanden, wobei ihre Angstschreie die Pausen zwischen den Feuerstößen ausfüllten. Und ich sah den Pizzamann, der ihnen von jenseits der Lichtung aus seiner Deckung heraus nachrief, sie sollten zurückkommen.
    »Das ist nur ein Mann, nur eine Waffe! Kommt zurück!«
    Aber die Bosnier dachten gar nicht daran, und die beiden anderen folgten ihnen, wobei sie wahllos lange Feuerstöße in den Dschungel abgaben.
    »Verdammte Arschlöcher!«
    Der Pizzamann riss sein M-16 hoch und schickte ihnen einzelne Schüsse nach. Zum Teufel damit, ich wollte die beiden lebend.
    Ich stellte mein Gewehr auf Einzelfeuer um, atmete tief ein, schloss mein linkes Auge, zielte auf die Mitte seiner nur teilweise sichtbaren Körpermasse, hielt die Luft an und drückte ab. Er klappte zusammen, verschwand hinter dem Wall aus Grün, ohne einen Laut von sich zu geben.
    Die beiden anderen schossen weiter auf Schatten, während sie in Richtung Fluss liefen.
    Korditschwaden zogen über die Lichtung, als ich ihnen mit mehreren Feuerstößen ein ganzes Magazin nachjagte. Aus den Kühlschlitzen des mit Schlamm überzogenen Schafts in meiner linken Hand trat Dampf aus. Scheiße, Scheiße, Scheiße ... Ich wollte Lärm machen, ich wollte Verwirrung stiften, ich wollte, dass alle aufgeregt durcheinander liefen, statt in den Dschungel zu verschwinden. Aber ich würde sie nicht verfolgen. Das wäre zwecklos gewesen; dafür fehlte mir die Zeit.
    Ich wechselte das Magazin, trabte mit schussbereiter Waffe über die Lichtung auf den Pizzamann zu und bewegte mich dabei schnell, aber vorsichtig. Die anderen könnten wider Erwarten zurückkommen .
    Der Pizzamann lebte, rang keuchend nach Luft, hielt sich die Brust. Seine Augen waren offen, aber sein Blick war hilflos. Zwischen seinen Fingern quoll Blut hervor.
    Ich beförderte sein Gewehr mit einem Fußtritt beiseite und stieß ihn mit der Stiefelspitze an. »Legen Sie das Ding still! Legen Sie’s still!«
    Er lag einfach da, keine Reaktion.
    Ich packte ihn am Unterarm und schleppte ihn mit auf die Lichtung hinaus. Erst dabei sah ich die große Austrittswunde unter seinem rechten Schulterblatt.
    Seine Augen waren geschlossen, während er die Wundschmerzen und mein schmerzhaftes Gezerre ertrug. Als ich seinen Arm losließ, murmelte er fast lächelnd: »Wir kommen zurück, Arschloch .«
    Ich beugte mich mit angelegtem Gewehr über ihn und drückte ihm die Mündung unters Kinn. »Legen Sie die Waffe still!
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