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Nick aus der Flasche 3

Nick aus der Flasche 3

Titel: Nick aus der Flasche 3
Autoren: Monica Davis
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Rocky Mountains unternehmen wollten. Zwischendurch gaben sie ihnen Anweisungen, was im Haus zu beachten war, dass die Garage und die Türen jeden Abend abgesperrt wurden, Julie nicht vergessen durfte, die Blumen zu gießen und Lanzelot zu füttern. Außerdem würde Connor über das Wochenende ein Auge auf sie haben.
    »Danach wird Mrs. Rosenberg jeden Abend vorbeisehen, ob du pünktlich zu Hause bist«, sagte ihre Mutter.
    »Warum ausgerechnet diese Schreckschraube?« Frustriert schüttelte Julie den Kopf. Mrs. Rosenberg, die zwei Häuser weiter wohnte, war die neugierigste, redseligste und schrulligste Nachbarin von allen. Wenn sie Nick entdeckte, wäre das eine Katastrophe. Mrs. Rosenberg würde sofort Mom anrufen und denken, Julie wäre ein Flittchen. Diese alte Kuh lebte noch im letzten Jahrhundert.
    »Es ist doch nur für vier Tage, Freitagabend sind wir wieder zurück.«
    Da waren ihre Eltern einmal nicht da und vertrauten ihr kein bisschen. Okay, Mom hatte sie mit Nick im Bett erwischt. Wahrscheinlich hatte sie aus diesem Grund Mrs. Rosenberg auf sie angesetzt.
    »Sie ist siebzehn, Linda. Übertreibst du nicht ein wenig?«, sagte Dad.
    Julie hüpfte fast vom Stuhl. Was war denn mit ihrem Vater los?
    »Sie ist wirklich kein Baby mehr«, setzte er hinzu.
    Julie nickte eifrig. »Das hab ich Mom auch schon gesagt.«
    Ihre Mutter seufzte. »Also schön, ich gehe nachher noch mal zu ihr und sage ihr, sie braucht nicht kommen.«
    »Danke, Mom.« Julie grinste erleichtert, doch der Blick ihrer Mutter sprach Bände. »Brav bleiben. Dass mir nichts zu Ohren kommt.«
    Plötzlich hustete Nick.
    »Alles in Ordnung?«, fragte Mom und klopfte ihm auf den Rücken.
    »Hab mich nur verschluckt«, sagte er. »Der Braten ist aber auch vorzüglich.« Er aß, als hätte er drei Tage nichts zum Essen bekommen. Ihr Flaschengeist hatte Nerven. Platzte er nicht vor Neugierde?
    »Wie versorgst du dich denn jetzt, wo deine Tante nicht mehr lebt?«, fragte Mom.
    »Ich komme schon klar, hab mich ja früher, als ich im Heim gelebt habe, auch selbst um das Meiste gekümmert.«
    Mom tat ihm noch etwas Sauerkraut auf den Teller. »Du kannst gerne immer mit uns essen. Es ist genug für alle da.«
    Nick grinste breit. »Da sag ich nicht Nein.«
    Erneut bemerkte sie, wie wohl er sich im Kreis ihrer Familie fühlte, sich an Gesprächen beteiligte und dabei selig lächelte. Ein Knoten zog sich in ihrem Magen zusammen. Wie schön es sein könnte, wenn er ein normaler Junge wäre.
    Mann, wie lang dauerte das Essen denn noch?
    Julie saß es aus, wobei ihr die Minuten wie Stunden vorkamen. Dabei war kaum eine Stunde vergangen, als sie abräumten und Nick sich von ihren Eltern verabschiedete. »Ich wünsche euch einen wunderschönen Urlaub und gute Erholung.«
    »Danke dir«, sagte Dad. »Und nicht vergessen: brav bleiben!«
    Mom begleitete Nick aus der Küche. »Ich bringe dich noch zur Tür.«
    Julie heftete sich an ihre Fersen.
    »Wenn mir auch nur das Geringste zu Ohren kommt, brechen wir sofort den Urlaub ab«, flüsterte Mom ihnen im Flur zu.
    War klar, dass nun noch einmal eine Moralpredigt kam. »Vertrau mir doch bitte, Mom, ich bin wirklich kein Baby mehr.«
    »Eben, du bist kein Baby mehr.« Demonstrativ schaute sie auf ihren Busen, woraufhin Julie die Arme vor der Brust verschränkte.
    »Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst«, erklärte Nick so ernst, dass sie beinahe losprustete. Wie schaffte er es ständig, dermaßen gefasst zu bleiben?
    Ein Lächeln huschte über Moms Lippen. »Denke nicht, ich hätte dich nicht durchschaut, junger Mann.« Sie zog ihn in die Arme und drückte ihn kurz. »Pass gut auf meine Julie auf.«
    »Das mach ich immer.«

    *

    »Deine Eltern sind so nett«, sagte Nick, als Mom in die Küche zurückgegangen war.
    Julie begleitete ihn bis zum Auto. »Sie sind schon okay, aber manchmal nerven sie gewaltig.«
    »Meine Eltern dürften mich jeden Tag nerven, wenn ich sie dafür zurückhaben könnte.«
    Glänzten seine Augen? Sie war egoistisch. Nick hatte niemanden mehr auf dieser Welt. Bevor sie irgendetwas sagen konnte, das die Situation sicher verschlimmert hätte, meinte er: »Ich parke eine Straße weiter und komm dann durchs Fenster.«
    »Okay, ich lehne es an. Lass dir Zeit, ich brauch nämlich dringend eine Dusche. Ich schalte dir schon mal den Computer an, damit du gleich loslegen kannst.«

    ***

    Fünfzehn Minuten später kam Julie aus dem Badezimmer gehetzt. Sie hatte nur schnell einen Slip und ein
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