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Nicht tot genug 14

Titel: Nicht tot genug 14
Autoren: Peter James
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spielte sich an diesem Morgen unglaublich schnell.
    Bishop sah, wie der Clubsekretär jenseits des Green stehen blieb und auf ihn zeigte. Bei ihm waren ein großer, dunkelhäutiger Mann mit Glatze und ein ebenso großer, sehr dünner Weißer in einem schlecht sitzenden blauen Anzug. Beide standen reglos da und schauten zu ihm herüber. Er hatte keine Ahnung, wer sie sein mochten.
    Der Ire traf den Bunker und fluchte laut. Dann folgte Ian Steel, der mit einem perfekt gewählten Neunereisen traf und seinen Ball bis wenige Zentimeter vor die Flagge beförderte. Bishops Partner Glenn Mishon schlug zu hoch, sodass der Ball gute sechs Meter vom Green entfernt landete. Bishop spielte an seinem Schläger herum und entschied, dass er dem Clubsekretär eine eindrucksvollere Schau bieten wollte. Also holte er den Pitching Wedge aus der Tasche.
    Er ging in Position, machte einen Übungsschlag, trat vor und holte aus. Der Schläger berührte zu früh den Boden, und er musste zusehen, wie sein Ball in beinahe rechtem Winkel in einen Bunker plumpste.
    Scheiße.
    Er schlug den Ball aus dem Sand, dass die Körner nur so spritzten, doch er landete immer noch zehn Meter von der Flagge entfernt. Mit einem tollen Putt näherte er sich dem Loch auf weniger als einen Meter und versenkte den Ball mit eins über Par.
    Sie verglichen die Ergebnisse; er ging zwei unter Par in die zweite Runde, verfluchte sich aber innerlich. Hätte er den sicheren Weg gewählt, wäre er vier unter Par gewesen.
    Als er mit seinem Caddy um das Green herumgehen wollte, sprach ihn der große, dunkelhäutige Mann an.
    »Mr. Bishop?« Seine Stimme klang tief und selbstsicher.
    Brian blieb verärgert stehen. »Ja?«
    Dann entdeckte er den Polizeiausweis.
    »Detective Sergeant Branson von der Kripo Sussex, und das ist mein Kollege DC Nicholas. Dürften wir Sie kurz sprechen?«
    Es war, als habe sich der Himmel plötzlich verdunkelt. »Worum geht es denn?«
    »Tut mir leid, Sir«, sagte der Beamte mit aufrichtigem Bedauern. »Darüber möchte ich hier draußen nicht sprechen.«
    Bishop warf einen Blick auf seine drei Spielpartner, trat näher an Branson heran und sagte mit leiser Stimme: »Das ist gerade sehr ungünstig, ich bin mitten in einem Golfturnier. Hat es nicht Zeit, bis wir damit fertig sind?«
    »Bedauere, Sir, aber es ist sehr wichtig.«
    Der Clubsekretär warf ihm einen flüchtigen, schwer zu deutenden Blick zu und betrachtete dann angestrengt das Gras zu seinen Füßen.
    »Worum geht es denn nun?«
    »Wir müssen mit Ihnen über Ihre Frau sprechen, Sir. Leider haben wir schlechte Nachrichten für Sie. Ich möchte Sie bitten, kurz mit uns ins Clubhaus zu kommen.«
    »Über meine Frau?«
    Branson deutete auf das Gebäude. »Wir sollten wirklich hineingehen, Sir.«
    8
     
    SOPHIE H ARRINGTON ÜBERSCHLUG RASCH , wie viele Leichen es schon gegeben hatte. Allein sieben auf dieser Seite. Sie blätterte zurück. Da waren es schon elf gewesen. Dazu vier, die auf Seite eins durch eine Autobombe starben, drei wurden auf Seite neun durch eine Salve aus einer Uzi niedergemäht, sechs starben auf Seite neunzehn beim Absturz eines Privatflugzeugs, zweiundfünfzig in einer Crackhöhle in Willesden, in der eine Brandbombe hochging. Und diese sieben, bei denen es sich um Drogendealer handelte, die auf einer gekaperten Jacht durch die Karibik kreuzten. Machte Summa summarum dreiundachtzig Tote, dabei war sie erst auf Seite einundvierzig des Drehbuchs, das insgesamt einhundertsechsunddreißig Seiten umfasste.
    Was für ein Haufen Kacke!
    Und doch hatte ihr der Produzent vor zwei Tagen gemailt, Anthony Hopkins, Matt Damon und Laura Linney seien bereits an Bord, Keira Knightley lese gerade das Skript und der Regisseur Simon West, der Lara Croft gemacht hatte, den sie ganz in Ordnung fand, und auch Con Air, der ihr sogar richtig gefallen hatte, sei ganz heiß darauf, den Film zu machen.
    Von wegen!
    Die U-Bahn fuhr in einen Bahnhof ein. Der zugedröhnte Rasta neben ihr trug Kopfhörer, schlug im Rhythmus die Knie gegeneinander und wackelte mit dem Kopf. Neben ihm saß ein älterer Mann mit dünnem Haarflaum, der mit offenem Mund schlief. Und daneben eine hübsche junge Asiatin, die konzentriert in einer Zeitschrift las.
    Ganz am Ende des Wagens stand ein ziemlich abgedreht wirkender Typ im Jogginganzug aus Ballonseide, Kapuzensweatshirt, dunkle Brille, lange Haare, Bart, das Gesicht in einer kostenlosen Zeitung vergraben, die an den Eingängen der U-Bahn-Station verteilt
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