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Nicht schon wieder Liebe

Nicht schon wieder Liebe

Titel: Nicht schon wieder Liebe
Autoren: Susan Andersen
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nicht leisten konnte. Wenn er sich jetzt damit befasste, würde sein Schmerz wieder überhand nehmen, und er musste unbedingt einen klaren Kopf behalten.
    Also konzentrierte er sich auf die Dinge, die er kontrollieren konnte. »Eines habe ich hier in Fossil allerdings gelernt, das kann ich dir versichern. Es ist mein Verlust, dass ich so viel von deinem Leben verpasst habe.« Er hielt vor einer roten Ampel an und blickte Eddie für einen Moment fest in die Augen. »Aber ich gebe dir mein Wort darauf, dass diese Zeiten endgültig vorbei sind. Von jetzt an habe ich vor, sehr viel öfter für dich und Lizzy da zu sein.« Dann grinste er. »Lizzy kennen zu lernen ist übrigens etwas, was ich unheimlich genossen habe. Deine Tochter ist wirklich eine echte kleine Herzensbrecherin.«
    Eddies Gesicht verzog sich zu einem zärtlichen Lächeln. »Ja, sie ist ein Schatz, nicht? Und ich sag dir auch etwas, James. Vielleicht war es am Ende gar nicht mal so schlecht, dass ich getürmt bin, wenn es dafür gesorgt hat, dass du endlich hierher gekommen bist, wo du mein Baby kennen lernen konntest. Ganz zu schweigen davon, dass - wenn du nicht nach Fossil gekommen wärst - niemand jemals herausgefunden hätte, dass Neil derjenige ist, der Crystal umgebracht hat. Und deshalb lass uns Zusehen, dass wir Veronica ab holen, und dann können wir uns darauf konzentrieren -«
    »Verdammte Scheiße!« Coop reckte den Hals, um zu starten, als auf der Gegenfahrbahn plötzlich ein vertrauter blauer Volvo an ihnen vorbeifuhr. »Hey! Das war sie!«
    »Wer?« Eddie drehte sich ebenfalls auf seinem Sitz um, um dem Wagen nachzublicken.
    »Ronnie.« Furcht legte sich wie eine eiskalte Faust um sein Herz, als Coop sich nach einer geeigneten Stelle zum Wenden umsah. »Sie ist nicht allein«, sagte er grimmig. »Durch diese getönten Scheiben konnte ich nicht genau sehen, wer da neben ihr saß, aber eines kann ich dir mit Sicherheit sagen. Es war ein Mann.«
    Lass dich niemals von ihnen zwingen, in ein Auto einzusteigen. Diese Worte liefen wieder und wieder wie ein Tonband in Veronicas Kopf ab, bis sie drauf und dran war, laut zu schreien. Was um alles in der Welt hatte sie sich bloß dabei gedacht? Bist du nicht die Frau, die sagte: »Na, das ist doch wohl klar«, als die Experten in dieser Fernsehsendung über Methoden der Selbstverteidigung sagten, dass man sich von seinem Angreifer niemals in einem Auto wegbringen lassen soll?
    Keiner hatte jedoch erwähnt, wie Vernunft und rationales Denken schlagartig aus dem Fenster flogen, wenn man panische Angst hatte. Zu spät erkannte Veronica, dass sie vorhin auf dem Parkplatz die Gelegenheit zur Flucht hätte nutzen sollen. Wie groß war die Wahrscheinlichkeit, dass Peavy sie draußen direkt vor seiner eigenen Anwaltskanzlei getötet hätte?
    Nicht sehr groß, Schlaukopf. Von wegen Schlaukopf. Dumm war das einzige Wort, das hier passte. Dumm, dumm, dumm!
    »Haben Sie etwas gesagt?« Peavys Stimme klang offenkundig amüsiert.
    Du kannst mich mal kreuzweise, du rattengesichtiges Arschloch! Veronica, die sich nur zu deutlich der Messerspitze bewusst war, die gegen die Seite ihres Halses drückte, presste die Lippen zusammen und behielt ihre Bemerkung für sich.
    »Anscheinend nicht zu mir.« Peavy zuckte die Achseln. »Ach, na ja, was soll’s. Geistreiche Konversation wäre zwar eine nette Dreingabe, aber eigentlich brauche ich sie nicht. Biegen Sie an der nächsten Ampel links ab.«
    Damit würden sie in die Orchard Road gelangen, die einen kurzen Block umfasste, der Fossils Antwort auf Rodeo Drive beherbergte: eine Reihe von exklusiven, teuren Läden, die auf die Hautevolee von The Bluff abzielten. Veronica hatte so ein Gefühl, dass Peavy ihr vermutlich keinen Einkaufsbummel vorschlagen würde.
    Sehr viel wahrscheinlicher war, dass er ihr befehlen würde, über die Stadtgrenze hinaus zu fahren und entweder die Hawthorn oder die Bagley Obstplantagen anzusteuern, die beide an dieser Straße lagen. Die um diese Jahreszeit sehr einsamen und völlig menschenleeren Obstplantagen , dachte sie und unterdrückte ein angstvolles Schaudern. Sie sollte ihren Zug in diesem Spiel lieber schnell machen, wenn sie ihren Hintern noch retten wollte.
    Es wäre allerdings von Vorteil gewesen, wenn sie wenigstens eine leise Ahnung davon gehabt hätte, worin dieser Schachzug bestehen könnte.
    Ihre Sinne fühlten sich seltsam geschärft an, als sie an der Ampel abbog, und ihr außergewöhnlich deutlich die elegante goldene
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