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Nicht ganz sauber

Nicht ganz sauber

Titel: Nicht ganz sauber
Autoren: Justyna Polanska
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Internet von polnischen Usern auf das übelste beleidigt. Ich erhielt sogar Morddrohungen.
    Aber warum?
    War es aus Neid?
    Oder weil mich die in Polen lebenden Landsleute als Verräterin ansahen? Als eine, die das damals sinkende Schiff Polen verließ, um auf der fruchtbaren Insel Deutschland Fuß zu fassen? Ich weiß den Hass bis heute nicht richtig einzuordnen.

Meine Freunde und Helfer
    I ch möchte an dieser Stelle wieder mein neues deutsches Lieblingswort ins Spiel bringen: Hassliebe. Wir erinnern uns: Hass und Liebe liegen dicht beieinander. So auch hier. Ich erhielt nicht nur verbale Peitschenhiebe, sondern auch Lob und Anerkennung. Vor allem auf Facebook bekam ich viele Nachrichten und Freundschaftsanfragen von deutschen wie polnischen Lesern, denen offensichtlich etwas an mir und meinem Schicksal lag. Es entwickelten sich sogar regelrechte Diskussionen in verschiedenen Internetforen, in denen es nur um mich ging. Und fremde Menschen, die mich lediglich durch die Presse oder aus dem Buch kannten, wurden zu meinen Advokaten. Sie verteidigten mich mit Worten und Argumenten gegen meine sachlichen und unsachlichen Kritiker. Stellten sich schützend vor mich. Auch heute ist das für mich noch ein wunderbares Gefühl. Angenommen zu sein und akzeptiert. Geschätzt. Eine der schönsten Erfahrungen, die ich dank Unter deutschen Betten machen durfte.
     
    Besonders gefreut hatte ich mich auch über die Nachrichten von drei Münchner Polizisten. Sie schrieben mir, dass sie regelrechte Fans von mir geworden waren und sie gerne ein Autogramm von mir hätten. Das muss man sich mal vorstellen: mein erster »Autogrammbrief«, und dann auch noch von Polizisten. Das war eine Freude. So entstand ein netter und witziger Internetdialog zwischen den Hütern des Gesetzes und der polnischen Putzfrau. Zunächst einmal eröffnete ich ihnen, dass ich überhaupt keine Autogrammkarten hätte, ich ihnen aber gerne drei signierte Exemplare meines Buches zukommen lassen würde. Dann fragte ich sie, ob es ihnen denn nichts ausmachen würde, dass ich früher schwarzgearbeitet hatte. Ihre Antwort war überraschend:
     
    »Das ist uns egal! Also, Justyna, weiter so! Das Buch ist klasse! Wir warten auf eine Fortsetzung!!«
     
    Diesen Wunsch konnte ich den Herren Polizisten natürlich auf gar keinen Fall abschlagen, und so war mir ihr Wunsch Befehl. »Leg dich nie mit dem Gesetz an«, ermahnte mich schon meine Mutter, als ich noch ein kleines Mädchen war …

Immer noch unter deutschen Betten – die neuen Top 10
    S eit dem letzten Buch hat sich einiges in meinem Leben verändert. Die Presse begann, sich für mich zu interessieren. Ich hatte öffentliche Auftritte. Sogar ein paar Fanbriefe erreichten mich. Tolle Momente, für die ich dankbar bin.
     
    In meinem Hauptberuf aber hat sich weniger geändert, als man denkt. Eigentlich gar nichts. Denn meine Arbeit ist die gleiche geblieben. Auch das, was ich nach wie vor unter deutschen Betten finde, wenn ich dort putze, ist und bleibt zum größten Teil kurios bis skandalös und eklig.
     
    Daher habe ich eine neue Hitliste verfasst. Mit den zehn abartigsten Dingen, die immer noch unter deutschen Betten entdeckt werden können:
    Platz 10
    Zahnersatz mit deutlich erkennbaren Gebrauchsspuren
     
    Platz 9
    Eine Crackpfeife
     
    Platz 8
    Ein kleines Silbertablett mit zwei Linien Kokain
     
    Platz 7
    Ein toter Vogel, wahrscheinlich von der Katze hereingeschleppt
     
    Platz 6
    Ein seit Wochen verloren geglaubter Flatscreen-Fernseher!!!
     
    Platz 5
    Ein Spitzenhöschen mit integriertem Gummipenis
     
    Platz 4
    Schnuller mit Lippenstiftspuren in einem kinderlosen Haushalt
     
    Platz 3
    Ein Geschenkgutschein für eine Brustvergrößerung
     
    Platz 2
    Eine gefüllte Windel – für Erwachsene …
     
    Platz 1
    Ein Buch mit dem Titel Unter deutschen Betten, dessen Seiten zur Hälfte verbrannt waren. Ich weiß nicht, was das zu bedeuten hat …
    Deswegen habe ich einen sehr spannenden Beruf. Ich weiß nie, auf was ich alles stoße, wenn ich unter deutschen Betten sauber mache …

Aber nichts der Madame sagen …
    S pätestens nach meinem unfreiwillig unverschleierten Auftritt im Fernsehen, als man schlichtweg »vergaß«, mich zu verpixeln, wussten alle meine bestehenden Kunden von dem Buch. Die paar wenigen, die noch keine Ahnung hatten, wurden nach der Ausstrahlung von mir aufgeklärt. Viele wussten ja ohnehin schon vor der Veröffentlichung von meinem Buchprojekt.
     
    Die Reaktionen waren, bis
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