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Nibelungen 08 - Der Ketzerfürst

Titel: Nibelungen 08 - Der Ketzerfürst
Autoren: Bernhard Hennen
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mit dem Schwert des A d lerkönigs zu finden, und als er ihm endlich begegnete, reisten die be i den zur Stadt des Herrschers unter dem Hirtenstab. Und der Ritter erschlug den bösen Herrscher, und sie stiegen hinab in den tiefsten Kerker und befreiten die Sommerkönigin. Doch die Knechte des toten Herrschers setzten ihnen arg zu. Und schließlich standen die drei auf dem höchsten Turm der Stadt und waren umringt von Feinden. Da erzitterte die Luft vom Rauschen mächtiger Schwingen, und ein V o gel, dessen Gefieder glühende Flammen waren, stieg hinter dem Turm empor. Da ergriffen die Knechte des toten Herrschers die Flucht, und der Vogel sprach: »Erinnerst du dich an mich, mein Freund. Einst hast du mir das Leben gerettet und mich vor dem Fuchs bewahrt, jetzt will ich meine Schuld einlösen und dich retten. Steigt nun auf meinen Rücken, und fürchtet euch nicht, denn wer reinen Herzens ist, den wird mein Gefieder nicht verbrennen.« Und so brachte der Feuervogel die drei auf jene Insel, auf der die Sommerkönigin einst geherrscht hatte, und sie machte den Wandersgesellen zu ihrem Manne und schlug ihn zum Ritter. Auch der Ritter mit dem Schwert des Adlerk ö nigs blieb an ihrem Hofe und diente den beiden treu.
    In der Hochzeitsnacht aber nahm die Sommerkönigin ihren Gatten zur Seite und sprach zu ihm. »Erzähle mir niemals, was einst war. Ich habe vergessen, wer ich einst gewesen bin, und mir wurde geweissagt, daß, wenn ich aus deinem Munde erfahre, was ich vergaß, unser Glück auf immer zerstört sein wird.« Und so gelobte der Wanderg e selle, der ein Ritter und König geworden war, auf immer zu schwe i gen.
    Lange Jahre lebten die drei gemeinsam, und nichts vermochte ihr Glück zu trüben. Alle Feinde, die zur Insel der Sommerkönigin ko m men wollten, wurden von den beiden Rittern besiegt. Doch mit den Jahren wurde das Herz des Wandergesellen so kalt wie die eherne Rüstung, die er am Leibe trug.
    Da kehrte der Feuervogel noch einmal zurück, und er erzählte dem Wandergesellen, sein Vater sei ein König und ihn habe man noch als Kind aus der Burg fortgebracht und in der Fremde ohne Kenntnis um seine Geburt erzogen. So sollte verhindert werden, daß sich an ihm das schreckliche Schicksal vollzieht, daß man dem König bei der G e burt seines Sohnes geweissagt hatte. Doch nun war der alte König krank und lag im Sterben, und er wünschte sich noch einmal jenen Wandergesellen, seinen Sohn, zu sehen.
    Die Sommerkönigin aber bat ihren Liebsten, nicht von ihrer Seite zu weichen. Da sagte ihr der Königssohn im Zorn, was für eine mächtige Herrscherin sie einst gewesen sei, und daß sie sich nicht vor einer kurzen Zeit der Einsamkeit fürchten solle. So verließ er die Insel und ritt zum Hof seines Vaters. Dieser jedoch genas von seiner Krankheit, so sehr freute er sich, seinen Sohn wiedergesehen zu haben. Als der Prinz aber in das Königreich, wo Wasser und Land eins sind, zurüc k kehrte, vermochte er die Insel der Sommerkönigin nicht mehr zu fi n den. An einem Wegkreuz aber erwartete ihn sein Freund, der Ritter mit dem Schwert des Adlerkönigs. Und dieser erzählte ihm, die Kön i gin habe die Geister der Vergangenheit gerufen und sie seien geko m men, seine Liebste weit fort in die Berge zu tragen.
    Als der Prinz den Ritter bat, ihm bei der Suche zu helfen, schüttelte jener nur den Kopf und erklärte. »Dieses Mal mußt du deinen Weg ganz alleine gehen, bist du erkennst, welcher Freund dich nicht ve r lassen hat. Finde den Feuervogel, und er wird dir noch einmal helfen.«
    So trennten sich die beiden, und die Felder verdorrten, und ein eis i ger Winter lag über dem Land. Drei Jahre und drei Tage war der ju n ge Prinz durch die Berge geritten …

Die Nibelungen
    Die große Saga »Die Nibelungen« ist keine Nacherzählung des weltberühmten Nibelungenliedes. Jeder Roman erzählt eine neue, aufregende Geschichte um einen Helden des Epos. Gleichwohl lassen sich die Romane in die Chronologie des Li e des einordnen.

    Chronologie
    Die Flammenfrau
    Der Rabengott
    Hagen kommt nach Worms und beginnt seinen Aufstieg zum Berater.
    Das Runenschwert
    Siegfried tötet Nibelung und Schilbung. Er stiehlt Alberich die Tarnkappe.
    Siegfried erschlägt den Drachen.
    Das Drachenlied
    Der Zwergenkrieg
    König Dankrat von Burgund stirbt. Gunther besteigt den Thron.
    Die Hexenkönigin
    Das Nachtvolk
    Der Ketzerfürst
    Siegfried kommt nach Worms.
    Die Helden reisen nach Island und kämpfen um Brunhilds Hand.
    Siegfried
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