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Nexus - Band 1

Nexus - Band 1

Titel: Nexus - Band 1
Autoren: Hans Enzberger
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Aber ich denke allein aufgrund der Tatsache, dass wir noch in unserem stabilen, atomaren Korsett existieren, sieht es dort unten immer noch genauso aus wie wir es hier vor uns haben."

Tom studierte die schiere Menge an sich überschlagenden Werten, Warnmeldungen und technischen Daten, konnte jedoch nicht viel daraus gewinnen. Die Energiewerte sahen hoch aus, aber nicht unbedingt abnormal. Der Bedarf eines Schiffes von der Größe der Aries war enorm, besonders natürlich im... Falle eines…

"Ja, ich sehe Sie haben es kapiert." bemerkte Hanson und tat sein Bestes, möglichst angenehm überrascht zu klingen. " Irgend ein Scheißkerl hat das Kontrollsubsystem der gesamten Reaktortrinität dazu gebracht, schon seit einer ganzen Zeit felsenfest daran zu glauben, dass wir uns im tiefroten Alarm befinden. Die Folge ist, dass es nun versucht uns allen durch eine konstante 120% Überlastung seiner gesamten Generatorkapazität den Arsch zu retten. Aber irgendwie glaube ich nicht so recht, dass wir gerade von mehr als ein paar gewöhnlichen Staubpartikeln beschossen werden."

"Und die Türen? Die Sicherheitssysteme? Was ist mit dem Kommandozentrum? Der Brücke?" Tom musste sich immer deutlicher beherrschen, um die schier unfassbare Breite dieser gerade offensichtlich gewordenen Fakten auf gewohnte, taktisch analytische Weise verarbeiten zu können. All dies… es bedeutete schlicht, dass…

"Todesfallen… eine nach dem anderen sorgfältig isoliert und dichtgemacht." Hanson konnte nicht verbergen, dass ihn die schiere Perfektion dieser Sabotage seiner schieren Frustration darüber zum trotz sehr beeindruckte. Denn wer auch immer auch hinter dieser methodischen Zerstörungsaktion steckte… er hatte ganze Arbeit geleistet. "Genau wie die Strahlungsschilde sämtlicher Fusionseinheiten… der Zentralcomputer… einfach verdammt nochmal alles… abgesehen von einigen, isolierten Notschaltkreisen… die uns aber leider allesamt einen feuchten Dreck nutzen werden."

Tom nickte schwer und stumm. Die Schwerkraft… nun, zumindest etwas. Und wenigstens die Schiffshülle schien noch einigermaßen intakt… obgleich die ständigen Beben nichts Gutes verheißen konnten. Noch bestand also eine kleine Chance, dass nicht alles verloren war. Es musste einfach eine Lösung geben, um noch irgend etwas zu retten!

"Hassad, draußen im Gang - das arme Schwein… nein, ich habe ihn nicht getötet. Das wäre doch ihre nächste Frage gewesen, nicht wahr Major?" Hansons vorwurfsvolle Bitterkeit war so untypisch für ihn wie ansteckend. "Hat versucht eine der überlasteten Energiekupplungen manuell stillzulegen. Als die Luke durch die Hitze klemmte, hat er mit seinem verdammten Gewehr darauf geschossen. Dummer Hund..."

So also war er gestorben. Tom bedachte den gefallenen Kameraden mit einer letzten, schweigenden Geste des Respekts. Vielleicht der Erste, womöglich auch nur einer von vielen anderen… die ihm an diesem Tag noch folgen würden, oder schon vorausgegangen waren.

"Wir…" begann Tom nach einer Pause, unschlüssig und mühsam watend im nebelhaft-zähen Sumpf seiner Gedanken, die sich im Angesicht vieler, ungeliebter Emotionen so standhaft weigerten, in gewohnter Klarheit zu funktionieren . " … wir müssen uns mit der Brücke verbinden. Es muss einen Weg geben, wie wir das Schiff noch retten…"

"Parker, verdammt!" Hanson unterbrach die Worte seines Kameraden mit einer energetisch schallenden, urplötzlichen Eindringlichkeit, die für eine Sekunde sogar Dresslers stoisch abwesende Mimik überrascht aufmerken ließ. "Es gibt keinen Weg! Nur weil Ihnen niemand ein rostiges Messer an die Kehle hält, bedeutet das nicht dass noch irgend etwas zu retten ist. Dies war von Anfang an ein Kampf des Verstandes, menschlicher Genialität… und wir haben ihn verloren, noch ehe es uns klar wurde dass er überhaupt existiert! Bekommen Sie das endlich in ihren dicken Schädel, Major! Nur ich kann uns noch hier he…"

Das weitere Aufbegehren des Captains wurde von einer leichten, ja geradezu sanften, jedoch umso unmissverständlichen Handberührung an seiner Schulter jäh unterbrochen. Hansons Stimme verflachte zu einem unterdrückten Räuspern, als er dem lauernden Tod abermals gewahr wurde, der niemals aufgehört hatte, nur Zentimeter hinter ihm darauf zu warten, dass er den Fehler beging ihn zu vergessen. Es hatte etwas gespenstisches, wie sehr Katarinas physische Unterlegenheit im Angesicht der massigen, fast hünenhaften Gestalt ihres
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