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Neuanfang

Neuanfang

Titel: Neuanfang
Autoren: Karen Kingsbury
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reichte, grinste er. „Ich melde mich vielleicht nicht jeden Tag, Bailey, aber ich denke an dich.“ Bryan zögerte, dann ging er zurück zur Tür. „Ich wollte einfach nur, dass du das weißt.“
    Sie war sich nicht sicher, was sie als Nächstes tun sollte. „Einfach nur so?“ Sie hob die Blumen an ihr Gesicht und roch daran. „Du bringst mir Rosen einfach nur so, ohne Grund?“
    Seine Augen beantworteten ihre Frage, bevor er selbst es tat. Sie las darin Zuversicht und Entschlossenheit. „Du bist Grund genug.“ Er schenkte ihr ein letztes Lächeln und winkte. „Tschüss. Wir sehen uns.“
    Dann, bevor sie ihn umarmen oder sich bedanken oder weitere Fragen stellen konnte, drehte er sich um und joggte die Einfahrt hinunter.
    Bailey trat vor die Haustür und rief so laut, dass er es noch hören konnte: „Danke. Sie sind wunderschön!“
    Er winkte noch einmal und warf ihr ein Lächeln zu, das verriet, dass er es liebte, so zu sein – mysteriös und überraschend und unglaublich romantisch. Er stieg in sein Auto und fuhr fort, bevor sie wieder zu Atem kommen konnte.
    Warum hatte er ihr Blumen geschenkt? Und warum heute Morgen? Sie zog die Karte aus dem Blumenstrauß und öffnete sie.
     
    Weiß – weil ich immer deine Unschuld wertschätzen werde, gelb – weil wir schon immer Freunde waren … und rot – für alles, was ich mir von der Zukunft erhoffe.
    Für immer dein
    Bryan
     
    Kalte Schauer liefen über Baileys Hals und Rücken. „Okay, Bryan“, flüsterte sie, als sie erneut an den Blumen roch. „Geht es noch geheimnisvoller und romantischer?“
    Sie ging gerade ins Haus zurück und zerbrach sich noch immer den Kopf, als sie im linken Flügel des Hauses ihre Mutter schreien hörte.
    „Mama?“ Bailey legte die Blumen hin und rannte in die Richtung der Schreie. Sie hörte, wie ihr Vater und ihre Brüder hinter ihr herkamen.
    Sie erreichten das Gästezimmer zur gleichen Zeit und Bailey schlug sich erschrocken die Hand vor den Mund. Ihre Mutter kniete auf dem Boden, ihre Augen waren weit aufgerissen und angsterfüllt. „Ruft den Notarzt! Er atmet kaum noch!“
    Connor reagierte am schnellsten, rannte an seiner Mutter vorbei und griff nach dem Telefon.
    Ihr Vater stürmte in den Raum und kniete sich neben ihre Mutter. „Hat er einen Puls?“
    „Sehr schwach.“
    Ihr Vater sah aus, als würde er gleich in Tränen ausbrechen. Er beugte sich weiter vor. „Wie konnte er nur?“
    „Bete, Jim.“ Tränen liefen über das Gesicht ihrer Mutter. Sie sah die anderen an. „Betet!“
    „Ist er …?“ Bailey konnte ihren Satz nicht beenden. Wie erstarrt stand sie neben der Tür.
    Cody Coleman lag ausgestreckt auf dem Rücken, sein Gesicht und seine Arme waren grau. Der ganze Raum war erfüllt von einem ekelerregenden Geruch. In diesem Moment entdeckte Bailey es. Erst dann begriff sie, was passiert war. Direkt neben Cody lag eine Flasche Likör – hochprozentiger Likör.
    Die Flasche war umgefallen und soweit Bailey erkennen konnte, war nichts mehr drin.
    Die Flasche war vollständig leer.

Kapitel 2
    Jenny Flanigan stand am Fenster des Warteraumes im vierten Stock des Bloomingtoner Krankenhauses und starrte auf die regennasse Straße draußen. Jim war bei Cody, beobachtete die Maschinen und betete, dass der Junge aufwachen würde. Bailey war gerade auf dem Weg zur Cafeteria, um Kaffee und heiße Schokolade zu holen, und Jenny versuchte irgendwie zu verstehen, was geschehen war. Warum es geschehen war. Und wie sie übersehen haben konnten, dass Cody immer noch trank. Er war doch extra aus der Wohnung seiner Mutter ausgezogen, um einen sicheren Ort zu finden, an dem er keiner Versuchung ausgesetzt war.
    Der Arzt hatte ihnen vorhin die Situation erklärt. Wenn Cody nur eine Stunde später ins Krankenhaus gekommen wäre, wäre er gestorben. Der Alkoholspiegel in seinem Körper war hoch genug gewesen, um ihn umzubringen. Wenn ein Mensch das Bewusstsein verlor, hatte der Arzt gesagt, hörte der Körper auf, den Alkohol abzubauen. Der Alkohol konnte dann nicht mehr aus dem Körpersystem herausgelangen. Trotzdem wurde weiterhin Alkohol aus dem Magen an das Blut abgegeben. Indem sie Codys Magen ausgepumpt hatten, hatten sie diesen Prozess rechtzeitig unterbrochen, um sein Leben zu retten. Aber vielleicht war es dennoch nicht rechtzeitig genug gewesen.
    Jenny umklammerte die Fensterbank. Diese Szene kam ihr wie ein schlechter Scherz vor. Cody lag im Koma. Jeden Tag, den Dayne Matthews in LA im Koma gelegen und um
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