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Nerd forever

Nerd forever

Titel: Nerd forever
Autoren: Manfred Theisen
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meinem Körper sind auf ON und THE DARK NERD schmilzt. Dann wird es schwarz um mich.

    »Nerd! Nerd! Was ist los mit dir?«
    Ich liege auf dem Boden. Mein Ellbogen schmerzt.
    »Lass mal sehen«, sagt Nerdine, die wieder ganz gefasst ist. Ich muss daran denken, wie ich im Schwimmbad in ihren Armen lag, wie … »Oh Gott, dein Ellbogen ist ja blutig. Haben Sie ein Pflaster, Frau Kastenholz?«

    Hat mich gerade eben Nerdine geküsst? War das so? Oder habe ich es nur geträumt?
    Nerdine klebt mir das Pflaster auf den Ellbogen.
    Ich frage sie: »Haben wir gerade eben …?« Doch ich traue mich nicht die Kuss-Frage auszusprechen.
    Nerdine fragt mich stattdessen: »Warum bist du eigentlich hier um diese Uhrzeit?«
    »Ich habe fast keine Super-Gegenteil-Kapseln mehr. Und ohne die Kapseln bin ich …«
    »Sind das Calvins Kapseln?«
    »Ja, er hat sie mir geschenkt.«
    »Wozu brauchst du sie?«
    »Um das Gegenteil von Nerd zu sein.«
    »Und das wäre?«
    Ich komme mir blöd vor – und schlucke die Antwort runter. Ich will kein THE DARK NERD mehr sein.
    »Ich verstehe. Du wolltest also im Chemielabor die Konsistenz der Kapseln analysieren und sie dann selber herstellen.«
    Ich nicke.
    Sie sagt: »Überlass das mir. Ich werde es für dich tun, wenn du die Piranha-Fischchen in Bissigs Becken zurückbringst. Denn dann ist alles wieder in Ordnung und an seinem Platz.«
    »Soll ich das nicht tun?«, fragt Frau Kastenholz. »Schließlich habe ich die Eier auch entwendet.«
    Aber das lasse ich nicht zu. Immerhin habe ich einiges in dieser Geschichte wiedergutzumachen.

Kapitel 43
Die süßen Piranhas sind wieder daheim!
    Mit einem durchsichtigen Plastikbeutel voller Wasser und winziger Piranhas schleiche ich mich über den Schulhof, während Nerdine Richtung Chemielabor verschwindet. Oben im dritten Stock beobachten mich Dr. Bauklo und Frau Kastenholz. Alles läuft wie geschmiert, nur leider hat der Nerdine/Nerd-Super-Plan einen Fehler. Das Schloss an Bissigs Loge ist repariert und ich habe keine Erfahrung mit Türmechanik. Ich kann zwar problemlos jeden PC hacken und jeden Alarm ausschalten und, wenn es sein muss, sogar ins Hochsicherheitszentrum von Apple eindringen, aber die Tür der Hausmeisterloge krieg ich nicht auf. Ich rappele an der Klinke und schaue durch das Glas, starre auf das Piranhabecken, in dem die Schatten der Killer zu sehen sind, blicke hinüber zum Brutbecken und …? Was steht denn da hinter dem Schreibtisch? Bissigs Rollstuhl!

    »Nerd?« Bissig selbst steht hinter mir.

    Ich zucke zusammen. Der Beutel gleitet mir aus der Hand und fällt und fällt. Ich schaue hinterher, hilflos und erstarrt, und kann ihn nicht mehr zurückholen, aber kurz vor dem Boden fängt Bissig ihn auf.

    »Was haben wir denn da?« »Die kleinen Piranhas«, sage ich. »Und die wolltest du …?« Er schaut hinüber zum Brutbecken in seiner Loge.
    »Ja, genau so ist es. Ich habe einen Fehler gemacht und ich …« Weiter komme ich nicht, da nimmt mich Bissig in die Arme. »Oh, Nerd. Du hast mich doch nicht enttäuscht.« Er ist überglücklich und schaut auf seine jungen Fische. »Sieh dir das an, Nerd. Wie sie gegen den Plastikbeutel schwimmen und mit ihren Zähnchen Löcher hineinbeißen wollen. Ist das nicht süß? Erinnere dich daran, wie ihr Papa deinen Handschuh zerbissen hat.«
    »Es tut mir leid, was ich getan habe.«

    »Das sollte es auch. Aber jetzt müssen wir die Kleinen ins Becken geben, sonst verkühlen sie sich. Jeder bekommt bei uns eine zweite Chance. So steht es in der Schulvereinbarung.«
    Dann schließt er die Loge auf. Wir nehmen ein paar Liter aus dem großen Aquarium und befüllen das Brutbecken damit,
schließlich geben wir die Piranhas hinein. Zufrieden lässt sich Bissig in seinem Rollstuhl nieder.«Alles ist gut.«

    Dann fragt er: »Hilfst du mir? Ich muss die Mülleimer leeren. Ich hatte gestern Abend keine Zeit mehr dazu, und gleich kommt die Müllabfuhr und holt den Container, der ist fast voll.«

    Während ich jetzt in der Morgendämmerung mit Bissig den Müll in den Container werfe, muss ich an das Foto auf meinem Schülerausweis denken. Die grünen Punkte, der Apfelkitsch in meinen Haaren. Dabei berühre ich absichtlich das Metall. Müllcontainer, Baujahr 1987, hämatithaltiges Metall, hochallergen. Meine Haut rötet sich ein bisschen, aber sie brennt nicht, und ich bekomme auch keine giftgrünen Punkte. Das muss an den Super-Gegenteil-Kapseln liegen.

    Später sitzen Bissig und ich wieder in der
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