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Nepp für Narren

Nepp für Narren

Titel: Nepp für Narren
Autoren: Carter Brown
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Wunschvorstellung, meinen Kopf vor sich zu haben. Ein paar
Sekunden später wurde aufgemacht, und Kathy stand uns gegenüber. Sie trug einen
schwarzen Rock und eine weiße Leinenbluse und sah sehr reizend aus.
    »Nanu«, sagte sie. »Willkommen
zu Hause. Der Privatdetektiv hat dich offenbar gerettet, wie ?«
    »Er ist ein sadistischer
Halunke«, erklärte Kelly, »und ich habe ihn gerade gefeuert. Aber er hört
einfach nicht .«
    Ich drückte ihr meine flache
Hand in den Rücken und schob sie in die Diele hinein. Dann folgte ich ihr und
machte die Tür hinter mir zu.
    »Ich habe einige Fragen zu
stellen, die mir Kelly beantworten soll«, wandte ich mich an Kathy. »Würdest du
so nett sein, uns Kaffee zu machen ?«
    Sie musterte mich zweifelnd,
bemerkte dann jedoch meinen gereizten Gesichtsausdruck. »Ja, ist gut«,
erwiderte sie eilig und verschwand in die Küche.
    Ich begleitete Kelly ins
Wohnzimmer, wo sie sich auf die Couch fallen ließ.
    »Ich brauche einen Drink«,
sagte sie.
    »Noch nicht«, lehnte ich ab.
»Den brauchen Sie vielleicht später, nachdem ich Ihnen die Zähne eingeschlagen
habe .«
    »Sie sind brutal«, beschwerte
sie sich. »Ein Vieh! Sie haben überhaupt keinen Respekt vor einer Frau .«
    »Das stimmt«, versetzte ich
schroff. »Alles, was ich von Ihnen will, sind Antworten. Richtige Antworten.
Falsche Antworten werden Ihnen schlecht bekommen, das versichere ich Ihnen .«
    »Ich merke schon wieder, daß ich
Migräne bekomme«, sagte sie. »Ich muß mich hinlegen .«
    »Dagegen wird bestimmt der
Kaffee helfen«, meinte ich. »Und wenn nicht, klopfe ich mit den Fingerknöcheln
gegen Ihre Stirn, bis die Migräne verschwindet .«
    »Sie sind ein Sadist !«
    »Dem außerdem der Geduldsfaden
gerissen ist«, ergänzte ich. »Haben Sie nun wirklich eine Zwillingsschwester ?«
    »Ich bin mir nicht sicher .« Sie machte einen Schmollmund.
    »Was, zum Teufel, soll das
heißen?“
    »Vielleicht habe ich eine, ich
weiß es einfach nicht. Ich habe immer wieder von dieser Kelly Jackson gehört,
und da dachte ich, sie könnte meine Zwillingsschwester sein .«
    »Die von Zigeunern entführt
wurde, als Sie noch ein Baby waren !«
    »Es ist doch möglich«,
verteidigte sie sich.
    »LaBlanche und Carlin stecken
im Drogengeschäft, nicht wahr ?«
    »Sie sind Verteiler«,
bestätigte sie. »Ganz ehrenhaft. Sie machen sich nicht mit dem Stoff die Hände
schmutzig .«
    »Und Sie sind an dem
Unternehmen beteiligt ?«
    »Ich war es .« Sie verzog die Lippen erneut zu einem Schmollmund. »Eine Art stille Teilhaberin.
Erst bekam Danny mich über, und ich zog zu Ed Carlin. Aber dann wurde auch Ed
meiner überdrüssig .«
    »Das kann ich den beiden
nachfühlen«, erwiderte ich. »Aber Sie wußten über das Geschäft mit Briggs
Bescheid .«
    »Allerdings. Wenn ich auch sexy
bin, blöd bin ich noch lange nicht .«
    »Sie haben mich also engagiert,
um dieses Geschäft auffliegen zu lassen. Weil Sie mir das aber nicht so direkt
sagen konnten, haben Sie mir diesen Blödsinn von der vermißten
Zwillingsschwester aufgetischt. Und um die Dinge noch mehr zu verwirren,
behaupteten Sie, Ihr Name sei Kelly Jackson und Ihre angebliche
Zwillingsschwester hieße Tina. Dabei sind Sie Tina Jackson .«
    »Mein Kopf bringt mich um«,
klagte sie in tragischem Ton.
    »Gleich komme ich zu Ihnen
rüber«, sagte ich. »Dann werden Sie erst merken, was Schmerzen sind !«
    »Ich denke, Sie haben recht«,
erklärte sie.
    »Warum wollten Sie, daß ich bei
diesem Geschäft dazwischenfunke ?«
    Sie zuckte die Achseln. »Ich
wollte einfach nicht, daß die beiden immer ihren Kopf durchsetzen. Dieser
Briggs versprach ihnen eine ganz klare Sache. Sie sollten den Stoff direkt ab
Boot beziehen, ohne jeden Mittelsmann. Deshalb haben sich die beiden auch fast
überschlagen, um den Handel unter Dach und Fach zu kriegen. Ich weiß aber
nicht, wie diese Person, die sich Kelly Jackson nennt, ins Bild paßt.
Vielleicht arbeitet sie für Briggs, und die beiden haben vor, Danny und Ed
mächtig aufs Kreuz zu legen. Das wollte ich bloß herausbekommen. Schließlich
habe ich noch immer allerhand Kapital in das Unternehmen von Danny und Ed
investiert .«
    »In welcher Größenordnung ?« wollte ich wissen.
    »Mein Mann hat mir, als er
starb, zweihunderttausend Dollar hinterlassen«, antwortete sie. »Davon behielt
ich fünfzigtausend für mich. Den Rest habe ich in das Unternehmen der beiden
gesteckt. Sie waren dabei, sich zu vergrößern und brauchten Geld, sagten
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