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Neobooks - Dreck muss weg!

Neobooks - Dreck muss weg!

Titel: Neobooks - Dreck muss weg!
Autoren: Alexandra Richter , Alexandra Richter
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eingetüteten Wurstringe auf den Beifahrersitz und gurtete sie an.
    Marga grinste. »Hast du Angst, deine Wurst geht tot?«
    »Nee, aber die Dinger würden beim Bremsen glatt durch die Scheibe schmieren. Knüppelhart – und so lecker.« Joki bekam einen verklärten Dackelblick und erinnerte Marga einmal mehr an Ludger. »Und noch was …« Joki öffnete die Eingangstür und ließ Marga den Vortritt. Etwas Schweres, Fettiges musste den rosigen Schimmer auf Jokis Wangen gezaubert haben. Marga wettete, es waren Grieben. Oder Grünkohl mit Pinkel. Erbsensuppe?
    »Die Neehuis ist tatsächlich auf dem Hof im Hammrich geboren.«
    Marga war enttäuscht. »Weiß ich. Hat der Fahrrad-Opi doch schon erzählt.«
    »Ja, aber das ist noch nicht alles. Der Hof wird heute noch bewirtschaftet. Von einem Derk Kampmann. Und nun rate mal, wem die Bruchbude gehört, in der wir die Neehuis gefunden haben. Auch dem Kampmann. So klein ist die Welt. Gediegen, oder?«
    Marga hob die Brauen. So klein war Uttum, irgendwem musste der Schuppen doch gehören. Im Büro war Herr Lorei dabei, seine Tasche zu packen. Marga nahm Platz, Joki ging ans Fenster und sah sich die kleine Welt an.
    »Meine Frau hat mich bereits informiert.« Lorei blinzelte, sein Schnauzbart hob und senkte sich. Marga kam ohne Umschweife zum Thema. »Herr Lorei, wo genau befanden Sie sich, als Frau Neehuis verschwand?«
    Lorei räusperte sich. »Ich werde Ihnen da keine große Hilfe sein. Ich hab nichts mitgekriegt. Nach dem Mittagessen ein halbes Stündchen aufs Sofa, da bin ich wohl eingenickt.« Er lächelte Marga und Joki entschuldigend an.
    Joki zeigte weiter nur seinen Rücken, und das Lächeln des Herrn Lorei ging ins Nirgendwo. Marga überlegte. »Sie haben also geschlafen, als Sie eigentlich für die Betreuung von Frau Neehuis verantwortlich waren?«
    »Wie hört sich denn das an? Es war Sonntag, und ich hab mich kurz hingelegt. Das Ganze ist wirklich tragisch.« Lorei versuchte es mit einem betroffenen Gesicht und sah aus wie ein greinender Säugling.
    »Tragisch?« Jokis Rücken sprach. Dann drehte er sich um.
    »Bei Mord würden mir da ganz andere Wörter einfallen. Heimtückisch. Oder grausam.«
    »Mord?« Loreis Unterkiefer sackte ab. »Aber wer sollte denn die alte Frau Neehuis um die Ecke bringen?«
    »Keine Ahnung, Herr Lorei. Fakt ist, dass irgendwer sie in einen Schuppen nach Uttum gebracht hat.« Joki wurde lauter.
    »Ich kenn Frau Neehuis, seit ich als lüttjer Steppke bei ihr im Kindergottesdienst war. Wir haben ihr mit Sicherheit kein Haar gekrümmt.« Loreis Schnauzbart vibrierte vor Entrüstung.
    »Wie erklären Sie es sich dann, dass Frau Neehuis gestern verschwunden ist?«, bohrte Marga nach.
    »Ja, was weiß denn ich?« Lorei brauste auf.
    »Nu man immer mit der Ruhe.« Joki richtete sich auf. »Wenn hier einer bölkt, dann bin ich das. Und auch nur, weil ich langsam doof auf den Ohren werde.«
    Marga fragte weiter. »War irgendwas ungewöhnlich? Hat sich vielleicht jemand nach Frau Neehuis erkundigt? Vielleicht auch schon ein paar Tage vorher?«
    »Nee. Alles war wie immer.« Lorei war ins Trotzalter gewechselt, und mit Jokis Ohren ging es schlagartig bergab.
    »Ja, außer für die Neehuis. Mein Gott, Lorei! Die alte Frau klaut Ihnen doch niemand spontan aus dem Garten. Die Spurensicherung wird bei Ihnen den Rasen umpflügen, und wenn da irgendwas ist, dann finden wir das.« Jokis flache Hand donnerte auf Loreis Schreibtischplatte.
    »Wollen Sie mir etwa drohen?«
    »Ach, hören Sie doch auf zu singen. Ich will hier nur meine Arbeit machen. Und das müsste ich nicht, wenn Sie Ihre auch gemacht hätten. Tach auch!« Joki ging mit großen Schritten davon.
    »Den bist du aber ganz schön angegangen«, sagte Marga, nachdem sie Loreis Büro verlassen hatten.
    »Ach, so ’ne Schlafmütze. Nichts gehört und nichts gesehen, das sind mir die Liebsten.« Joki drehte auf. »Das gibt’s doch alles gar nicht. Der liegt aufm Sofa und pennt, während irgendein Bekloppter die Neehuis einsackt, umbringt und dann in Uttum in den Schuppen stellt. Und ihr außerdem eine Ladung Erde in den Rachen drückt.« Joki spuckte aus, und sie erreichten seinen Wagen. »So. Und watt nu? Ist der Lorei echt?«
    Margas Magen fühlte sich an, als hätte man ihr Zitronensaft eingeflößt. Waren die Loreis echt? Sie grübelte.
    »Ich weiß es nicht. Ehrlich gesagt, hab ich ein ganz komisches Gefühl.«
    »Komisches Gefühl?« Joki schnaufte. »Jetzt sag ich dir mal was, aber
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