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Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)

Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)

Titel: Nele und die geheimnisvolle Schatztruhe: Band 10 (German Edition)
Autoren: Usch Luhn
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klang dann viel piepsiger als sonst.
    Momentan hörte sie allerdings gar nichts. Doch – ein ganz leises Glucksen. Hörte sich an wie …
    »Henry?« Nele stieß eilig die Tür auf.
    Henry lag bäuchlings auf dem Bett und hatte seinen Kopf in ein Kissen vergraben. Er schluchzte heftig.
    »Henry!«, rief Nele entgeistert. »Was ist denn los?« Sie rannte zum Bett und rüttelte ihn an der Schulter. »Hat dein Vater euer Schloss doch nicht verkauft?
    Henry hob sein verheultes Gesicht. »Doch, aber Daddy hat sich das linke Bein gebrochen und kann nicht abreisen. Darin ist bestimmt unser alter Schlossgeist schuld. Geister hassen Veränderungen.«
    Jubilee , dachte Nele erleichtert. Dann haben wir wenigstens Zeit genug, den Schatz zu finden. Außerdem hatte sie sich an Henry und seine schrullige Art gewöhnt. Er konnte gerne noch länger auf Burg Kuckuckstein bleiben. Platz war ja genug.
    Aber das sagte sie nicht laut. Schließlich saß Henry wie ein Häufchen Elend auf der Bettkante und weinte immer noch. Und sich über ein gebrochenes Bein zu freuen, war erst recht nicht nett.
    »Oh je«, sagte sie mitleidig. »Wollen wir Kakao kochen? Tanne und Lukas sind auch da.«
    Henry nickte stumm. »Bitte verrate mich nicht«, bat er. »Ich bin nicht gerne eine Heulsuse.«
    »Ehrensache«, versprach Nele und musste leise kichern. Henry drückte sich sogar noch gewählt aus, wenn er flennte.

    »Schade, dass ihr die ganze Schokitorte schon aufgefuttert habt. Die wäre jetzt lecker dazu«, sagte Tanne wenig später, als sie den heißen Kakao schlürften.
    »Dass du ausgerechnet Josie das letzte Stück abgegeben hast«, sagte Lukas.
    Er war immer noch empört darüber.
    »Josefine bekommt zu Hause keinen Kuchen. Ist zu viel Zucker drinnen, meint ihre Mutter«, sagte Henry.
    »Quatsch«, rief Lukas aufgebracht. »Das ist ein typisches Josie-Märchen. Auf ihrem Geburtstag gab es so viele Muffins, dass Florian das ganze Wochenende Bauchweh hatte.« Er schüttelte den Kopf. Wie konnte sich Henry von Josefine nur so um den Finger wickeln lassen?
    »Ist doch egal«, versuchte Tanne zu schlichten. »Henry kann mit seiner Torte machen, was er will. Hauptsache, du erzählst Josie nichts von unserem Schatz, Henry.«
    Henry schüttelte heftig den Kopf. »Auf gar keinen Fall. Josefine ist sehr nett, aber ein ziemlicher Plapperzahn.«
    Nele, Lukas und Tanne brachen in schallendes Gelächter aus.
    »Plapperzahn«, kreischte Tanne. »Voll genial.«
    Henry schaute sie verwirrt an. »Wieso? Sagt man das nicht?«
    Eigentlich konnte Henry perfekt Deutsch, obwohl er in Schottland geboren war. Nur selten rutschte ihm ein falsches Wort dazwischen. Wie eben jetzt.
    »Doch!«, lachte Nele. »Plapperzahn ist das perfekte Wort für Josefine.«
    »Wie?«, hakte Henry nach.
    »Eine Mischung aus Plappermaul und Streitzahn«, erklärte Lukas ihm. »Du bist ein Genie, Henry.«
    »Jetzt mal zum Schatz«, sagte Lukas. »Nele hat gesagt, in deinem Buch steht, wo wir ihn finden.«
    Henry schüttelte den Kopf. »Das stimmt nicht ganz. Die Geschichte über den Grafen enthält Rätsel. Die funktionieren wie eine Schnitzeljagd. Wenn man sie löst, dann findet man den Schatz.«
    Tanne stieß einen Jubelschrei aus. »Ich liiiiiebe Schnitzeljagden. Zu meinem achten Geburtstag hatten wir eine ganz tolle. Zum Schluss habe ich meinen süßen Otto gefunden.«
    »Und ich kann super Rätsel lösen«, freute sich Lukas. »Von mir aus kann es auf der Stelle losgehen. Wie heißt das erste Rätsel?« Er war ganz aufgeregt.
    »Halt!«, befahl Nele. »Vorher schwören wir, niemandem etwas zu verraten!«
    »Genau«, rief Henry und stellte sich feierlich hin. » SCHATZSUCHE: TOP SECRET – das heißt streng geheim.«
    » TOP SECRET !«, wiederholten Nele, Tanne und Lukas feierlich im Chor.
    »Top secret! Top secret!«, kreischte der Papagei Plemplem, der bislang auf der Gardinenstange vor sich hin gedöst hatte, und verschwand flügelschlagend aus dem Küchenfenster.

Das dritte Kapitel
    beginnt bei Vollmondrichtet Kuddelmuddel in Neles Kopf anbringt Geister auf die Palmeund zeigt Henry von einer ganz neuen Seite
    Schlaflose Nacht

    Der volle Mond leuchtete neugierig in Neles Zimmer. Nele saß mit dem Rücken zur Wand in ihrem Bett und dachte mit gerunzelter Stirn nach. Dieses Mal hatte sie nicht der Papagei aus ihren Träumen gerissen. Nele war nämlich gar nicht erst eingeschlafen, so doll wirbelte der Schatz von Graf Kuckuck in ihrem Kopf herum.
    Schlau wie ein Fuchs,
wach wie ein
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